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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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kann sie vergessen! Ein halbes kriegt sie vielleicht von mir, aber mehr auf keinen Fall. Ob sie die andere Hälfte auch noch kriegt, muss ich mir noch schwer überlegen. Verdient hätte sie sie eigentlich nicht.
    So weit bin ich mit meinen Überlegungen gekommen, als mir etwas einfällt. Etwas Schlimmes. Etwas ganz, ganz Schlimmes. Hunderttausendmillionen Mal ganz schlimm.
    Die Fenster!
    Die Fenster waren offen und Rosina könnte aus einem davon nach draußen gesprungen sein. Als reine Wohnungskatze ist Draußen für sie zwar lediglich eine unbewiesene Theorie. Aber diese blöde Mieze könnte sich den Beweis gerade holen. Nur um mir eins auszuwischen. Weil ich ihr vielleicht nicht lange genug den Bauch gekrault habe. Jetzt irrt sie womöglich irgendwo da draußen herum und findet nicht wieder zurück. Und was sage ich dann meinen Eltern?
    Tut mir leid, aber eure Katze ist abgehauen. Und sie hat eure Wohnzimmerlampe mitgenommen.
    »Rosina, komm jetzt raus, verdammt noch mal!«, schreie ich. »Das ist kein Spaß mehr!«
    Ich warte noch zehn Sekunden, dann renne ich in den Garten, wobei ich abwechselnd nach Rosina rufe und meine eigene Dummheit verfluche. Außerdem kriecht langsam eine dicke, fette Sorge mit kalten Fingern an mir hoch. Was ist, wenn Rosina etwas zustößt? Wenn sie überfahren wird? Wenn das kleine Ding von irgendeinem räudigen Nachbarkater vergewaltigt wird? Oder wenn sie zuerst vergewaltigt und dann überfahren wird? Oder wenn sie zuerst vergewaltigt und dann überfahren und dann von einem Wolf gefressen wird? Oder wenn sie ...
    Und dann höre ich sie.
    Kläglich miaut sie nach mir. Das Maunzen kommt ganz aus der Nähe, nur zehn Meter vom Haus entfernt - und fünf Meter vom Erdboden.
    »Rosina!«, rufe ich erleichtert und laufe zum Kirschbaum, auf dem die Kleine hockt. »Du kleiner Ausreißer, du!« Ich lege meinen Kopf in den Nacken und sehe, wie Rosina sich jammervoll am Stamm festkrallt und quäkende Laute ausstößt, die ich noch nie zuvor von ihr gehört habe. »Los, du Äffchen, komm runter!«
    Nebenbei überschlage ich, ob ich die verlorene Zeit mit überhöhter Geschwindigkeit wieder wettmachen kann. Ja, wenn Rosina gleich runterkommt und ich mir die Straßenverkehrsordnung auf eine riesige Zigarettenschachtel gedruckt vorstelle, um sie besser ignorieren zu können, dann schaffe ich es noch bis acht Uhr. Vielleicht komme ich auch ein paar Minuten zu spät. Doch zehn Minuten Toleranz aufgrund von Messungenauigkeiten sind immer drin.
    Eine Viertelstunde später hat sich mein Zeitplan erledigt. Rosina traut sich nicht runter. Sie schaut ängstlich zu mir herab und miaut noch ein bisschen lauter und kläglicher. Wenn ich fünf Meter lange Arme hätte, wäre das alles kein Problem. Dann würde ich sie jetzt schnell erwürgen und unter einem anderen Namen irgendwo ein neues Leben beginnen.
    »Du hast sie da mit Absicht raufgelockt«, werfe ich dem Kirschbaum vor. »Du willst dich rächen, weil ich dir immer den Finger zeige. Du konntest mich noch nie leiden.«
    Als Kind hat er mich einmal abgeworfen, wobei ich mir einen Finger gebrochen habe. Seitdem mag ich ihn auch nicht mehr besonders. Wenn ich meine Eltern besuche, vergesse ich nie, ihm den betreffenden Finger entgegenzustrecken. Was kann ich denn dafür, dass es der Mittelfinger ist. Offenbar hat der Kirschbaum mir das über die Jahre hinweg übelgenommen. Von allen Bäumen im Garten meiner Eltern sucht Rosina sich ausgerechnet ihn aus. Warum ist sie nicht auf die Tanne oder den Apfelbaum geklettert? Das ist doch kein Zufall!
    »Hör zu, Freundchen«, sage ich und fahre mit einem Fingernagel drohend über seine Rinde. »Ich zähle jetzt bis drei. Entweder ist die Katze dann wieder unten oder ich schnitze dir eine Tigerente in deinen Holzhintern. Und so eine Tigerente nervt mit der Zeit ganz gewaltig, das kannst du mir glauben.«
    Natürlich nützt meine Drohung überhaupt nichts und Rosina hängt nach wie vor ein paar Meter über mir und miaut mir auf den Kopf. Und was mache ich jetzt?
    Bis acht schaffe ich es nicht mehr nach Hause. Mittlerweile ist mir das aber egal. Max ist schließlich auch noch da. Der kann als der eigentliche Künstler die Teuser ohnehin viel besser bei der Auswahl der Bilder beraten. Und auf meine Anwesenheit kann die gute Frau bestimmt genauso gut verzichten wie ich auf ihre.
    »Okay, Rosina«, rufe ich nach oben. »Ich kann dich nicht da runterholen. Du bist nämlich nicht die Einzige mit Höhenangst. Und ich habe mehr

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