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Love

Love

Titel: Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Waschlappen auf der Brust zurücksinken. Die Schmerzen ließen allmählich nach, aber das kam nur von Amandas Vico din, dessen einsetzende Wirkung schaffte, was weder Pauls Tee-Kur noch Scotts überaltertes Excedrin vermochte. Sobald die Wirkung des Vicodins abklang, würden die Schmerzen zurückkommen. Ebenso wie Jim Dooley, der Verursacher die ser Schmerzen. Die Frage war nun: Was würde sie inzwischen tun? Konnte sie denn überhaupt irgendwas tun?
    Eines darfst du keinesfalls tun: Du darfst jetzt nicht ein schlafen.
    Nein, das wäre fatal.
    Ich will bloß hoffn, dass ich bis heut Abend um acht von dem Prof höre, sonst geht's Ihnen nächstes Mal viel schlim mer, hatte Dooley ihr erklärt, und Dooley hatte alles so arran giert, dass sie nur verlieren konnte. Er hatte sie auch angewiesen, sich selbst zu versorgen und keinem Menschen zu erzählen, dass er hier gewesen war. Bisher hatte sie sich daran gehalten – aber nicht, weil sie Angst davor hatte, ermordet zu werden. In gewisser Beziehung verschaffte ihr das Wissen, dass er sie auf jeden Fall ermorden wollte, sogar einen kleinen Vorteil. Wenigstens brauchte sie sich keine Mühe mehr zu geben, ihn mit vernünftigen Argumenten zu überzeugen. Aber sobald sie das Sheriff's Department anrief … nun …
    »Man kann keine Bool-Jagd veranstalten, wenn überall im Haus große, stämmige Deputys herumtrampeln«, sagte sie. »Also …«
    Außerdem glaube ich, dass Scott wieder einmal das letzte Wort haben wird. Oder es zumindest versucht.
    »Schatz«, sagte sie zu dem leeren Raum, »ich wünschte, ich wüsste besser Bescheid.«
    3 Sie sah zu der Digitaluhr auf dem Nachttisch hinüber und stellte überrascht fest, dass es erst zwanzig vor elf war. Dieser Tag kam ihr schon tausend Jahre lang vor, aber das kam vermutlich daher, dass sie so viel davon damit zuge bracht hatte, die Vergangenheit noch einmal zu durchleben. Erinnerungen störten die Perspektive, und die lebhaftesten konnten die Zeit ganz aufheben, während sie die Herrschaft innehatten.
    Aber genug von der Vergangenheit; was passierte gegen wärtig?
    Nun, dachte Lisey, lass uns mal einen Blick darauf wer fen. Im Königreich Pittsburgh leidet der ehemalige König der Inkunks zweifellos unter der Art Terror, die mein verstorbe ner Ehemann Stinky-Testikel-Syndrom genannt hätte. Deputy Alston ist drüben in Cash Corners, inspiziert 'nen kleinen Hausbrannt. Vermutlich Branntstiftung, Deah. Jim Dooley.
    Vielleicht irgendwo in der Nähe im Wald versteckt, wo er mit meinem Oxo-Büchsenöffner in der Tasche an einem Stock herumschnitzt und darauf wartet, dass es Abend wird. Sein PT Cruiser kann in einem von über einem Dutzend verlassener Schuppen und Scheunen beim Castle View oder im Deep Cut drüben in Harlow stehen. Darla ist vermutlich zum Portland Jetport unterwegs, um Canty abzuholen. Sie strebert mal wie der, hätte Good Ma gesagt. Und Amanda? Oh, Amanda ist fort, Babylove. Genau wie Scott es für die nahe oder ferne Zukunft vorausgesehen hat. Hat er nicht alles getan, außer ihr ein verschmicktes Zimmer zu reservieren? Weil man einer von ihnen sein muss, um einen von ihnen zu erkennen. Wie man so schön sagt.
    Laut sagte sie: »Soll ich nach Boo'ya-Mond gehen? Ist das die nächste Bool-Station? Das ist sie, nicht wahr? Scott, du Schuft, wie soll ich das schaffen, wo du jetzt tot bist?«
    Du eilst dir wieder mal selbst voraus, findest du nicht auch?
    Ganz sicher – indem sie darüber jammert, dass sie nicht zu einem Ort gelangen kann, an den sie sich noch immer nicht vollständig zu erinnern gestattet.
    Du musst weit mehr tun, als diesen Vorhang ein bisschen anzuheben und unter dem Saum hindurchzusehen.
    »Ich muss ihn herunterreißen«, sagte sie düster. »Hab ich recht?«
    Keine Antwort. Lisey wertete das als Ja. Sie wälzte sich zur Seite und griff nach dem silbernen Spaten. Die Inschrift glit zerte in der Sonne. Sie wickelte das mit Blut getränkte Häkel quadrat um den Stiel und hielt den Spaten damit in der Hand.
    »Also gut«, sagte sie. »Ich werde ihn herunterreißen. Er hat mich gefragt, ob ich gehen will, und ich habe in Ordnung gesagt. Ich habe Geronimo gesagt.«
    Lisey machte eine Pause, dachte nach.
    »Nein, das stimmt nicht. Ich hab es auf seine Weise gesagt. Ich habe Geromino gesagt. Und was ist passiert? Was ist dann passiert?«
    Sie schloss die Augen, sah nur leuchtendes Purpurrot und hätte am liebsten frustriert aufgeschrien. Stattdessen dachte sie SUWAS , Babylove: Schnall's um, wenn's

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