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Love

Love

Titel: Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Teppichboden, der nicht herausgenommen werden konnte, bevor die Bücherschlange verschwunden war. Als Canty nach ihnen gefragt hatte, hatte Lisey die Flecken auf sorglosen Umgang mit einem Holzschutzmittel geschoben, obwohl Amanda wusste, dass das nicht stimmte, und Darla sich vermutlich ihren Teil dachte. Der Teppichboden musste raus, aber erst mussten die Bücher fort, und Lisey war noch nicht ganz bereit, sich von ihnen zu trennen. Woran das lag, wusste sie selbst nicht. Vielleicht schlicht daran, dass dies Scotts letzte, seine allerletzten Dinge waren, die noch dort oben lagerten.
    Also wartete sie.
    2 Am dritten Tag des schwesterlichen Großreinema chens rief Deputy Boeckman an, um Lisey mitzuteilen, dass in einer Kiesgrube an der Stackpole Church Road, ungefähr drei Meilen von ihrem Haus entfernt, ein in Delaware zugelas sener PT Cruiser verlassen aufgefunden worden sei. Ob Lisey bitte im Sheriff's Office vorbeikommen und ihn sich ansehen würde? Er stehe mit beschlagnahmten Fahrzeugen und eini gen »Drogenschlitten« (was immer die sein mochten) auf ih rem Parkplatz, sagte der Deputy. Lisey fuhr mit Amanda hin. Weder Darla noch Canty interessierte sich sonderlich dafür; sie wussten nur, dass hier ein aufdringlicher Spinner aufge kreuzt war, der einen Mordszirkus um Scotts Nachlass veran staltet hatte. Seit Scott berühmt geworden war, waren Spin ner im Leben ihrer Schwester nichts Neues; er hatte sie in Scharen angezogen wie eine helle Lampe allerlei Nachtfalter. Am berühmtesten von allen war natürlich Cole gewesen. Weder Lisey noch Amanda hatten Darla und Canty gegenüber auch nur angedeutet, dass dieser zu Coles Kategorie gehört haben könnte. Auch die tote Katze im Briefkasten verheim lichten sie ihnen, und die Deputys hatten sich auf Liseys Bitte hin ausdrücklich zur Verschwiegenheit verpflichtet.
    Die Limousine auf Platz 7 war ein PT Cruiser, nicht mehr und nicht weniger, beige lackiert und schwer zu beschreiben, wenn man von ihrer eigenwilligen Karosserieform absah.
    Dies konnte der Wagen sein, der Lisey an jenem langen, lan gen Donnerstag auf der Heimfahrt begegnet war; es konnte aber auch gut einer der Tausenden anderen Wagen dieses Fahrzeugtyps gewesen sein. Genau das sagte sie Deputy Boeckman, den sie auch daran erinnerte, dass der Wagen fast direkt aus der untergehenden Sonne gekommen war. Er nick te betrübt. In ihrem Herzen wusste sie jedoch, dass dies sein Wagen war. Sie konnte Dooley fast darin wittern. Seine Zack McCool-Verrücktheit. Ich tue Ihnen an Stellen weh, an die Sie die Jungs auf Schulbällen in der Junior High nie rangelassen hätten, dachte sie und musste einen Schauder unterdrücken. »Der Wagen ist gestohlen, nicht wahr?«, fragte Amanda.
    »Darauf können Sie Gift nehmen«, sagte Boeckman.
    Ein Deputy, den Lisey nicht kannte, kam herübergeschlen dert. Er war groß, gut ein Meter neunzig; anscheinend gab es eine Vorschrift, dass diese Männer groß sein mussten. Und breitschultrig. Er stellte sich als Deputy Andy Clutterbuck vor und schüttelte Lisey die Hand.
    »Ah«, sagte sie, »der amtierende Sheriff.«
    Er lächelte sie strahlend an. »Nicht mehr, Norris ist wieder da. Er ist heute Nachmittag bei Gericht, aber ansonsten wie der zurück. Ich bin wieder einfach nur Deputy Clutterbuck.«
    »Glückwunsch. Das hier ist meine Schwester Amanda.«
    Clutterbuck schüttelte Amanda die Hand. »Freut mich, Miss Debusher.« Zu beiden sagte er: »Dieser Wagen ist auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Laurel, Maryland, ge stohlen worden.« Er hakte die Daumen in seinen Gürtel, wäh rend er das Fahrzeug anstarrte. »Wussten Sie, dass die Fran zosen den PT Cruiser le car Jimmy Cagney nennen?«
    Diese Information schien Amanda nicht zu beeindrucken. »Haben Sie Fingerabdrücke gefunden?«
    »Keine brauchbaren«, sagte er. »Alles penibel abgewischt.
    Und wer ihn gefahren hat, hat die Abdeckung der Innenbe leuchtung entfernt und die Lampe zertrümmert. Was halten Sie davon?«
    »Ich finde, das klingt beaucoup verdächtig«, sagte Amanda.
    Clutterbuck lachte. »Und ob. Aber in Delaware gibt's einen Zimmermann im Ruhestand, der sich sehr freuen wird, seinen Chrysler zurückzubekommen – auch mit defekter Innenbe leuchtung.«
    Lisey fragte: »Konnten Sie irgendwas über Jim Dooley in Erfahrung bringen?«
    »Richtig heißt er John Doolin, Mrs. Landon. Geboren in Shooter's Knob, Tennessee. Ist mit fünf Jahren mit seinen Eltern nach Nashville gekommen und dann bei Onkel und Tante in

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