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Love

Love

Titel: Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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bedeutete, dass sie so bald wie möglich aufbrechen musste. Sie entschied sich dafür, Scotts letztes Manuskript hier zu rückzulassen, jedoch nicht unter dem Geschichten-Baum. Sie würde es stattdessen am Kopfende der leichten Vertiefung ab legen, die Paul Landons letzte Ruhestätte markierte.
    Sie ging zurück zu dem Sweetheart-Baum mit dem von Moos zottigen Stamm, der auf seltsame Weise an eine Palme erinnerte, und trug dabei den Rest des gelben Afghans und die aufgeweichte Manuskriptschachtel unter dem Arm. Sie legte beides ab, dann hob sie das Grabkreuz mit dem Namen PAUL auf dem Querbrett hoch. Es war abgesplittert und blu tig und ganz schief, aber nicht wirklich zerbrochen. Lisey konnte das waagerechte Brett wieder ausrichten und das Grabkreuz an seinem angestammten Platz in die Erde ram men. Als sie das tat, entdeckte sie in der Nähe etwas auf dem Boden, das im hohen Gras fast nicht zu sehen war. Um was es sich dabei handelte, wusste sie, noch bevor sie danach griff: die nie benutzte Injektionsspritze, jetzt rostiger als je zuvor, aber weiter mit aufgesetzter Kappe.
    Da spielst du mit dem Feuer, Scoot, hatte sein Vater gesagt, als Scott vorgeschlagen hatte, Paul mit einer Spritze zu betäu ben … und sein Vater hatte recht behalten.
    Der Teufel soll mich holen, wenn ich nicht geglaubt habe, dass die Nadel mich gepikt hat!, hatte Scott zu Lisey gesagt, als er sie aus ihrem Zimmer im Antlers nach Boo'ya-Mond mitgenommen hatte. Dass der ganze Spaß auf meine Kosten gegangen ist, ehrlich – nach all den Jahren! –, aber die Kappe steckt noch drauf!
    Das tat sie weiterhin. Und das Betäubungsmittel war noch immer darin, als ob es all die Jahre dazwischen nicht gegeben hätte.
    Lisey küsste den trüben Glaszylinder der Injektionsspritze – weshalb, hätte sie nicht sagen können – und legte sie in die Schachtel mit Scotts letzter Erzählung. Dann ging sie mit den kümmerlichen Resten von Good Mas Hochzeitsdecke in den Armen zum Weg. Sie warf einen kurzen Blick auf das im hohen Gras am Wegrand liegende Brett, dessen Beschriftung geisterhaft verblasst, aber noch immer erkennbar war, auf dem noch immer ZUM POOL stand, und trat dann unter die ersten Bäume. Anfangs stakste sie eher, als dass sie ging, weil ihre Angst, ein gewisses Etwas könnte in der Nähe lauern und sein fremdartiger und schrecklicher Intellekt sie wahrneh men, ihren Gang unbeholfen machte. Dann entspannte sie sich allmählich. Der Long Boy war irgendwo anders. Sie wag te sogar zu hoffen, dass er überhaupt nicht in Boo'ya-Mond war. Und falls er hier war, hatte er sich tief in die Wälder zurückgezogen. Lisey Landon interessierte ihn ohnehin nur am Rande, und wenn das, was sie jetzt vorhatte, klappte, wür de sein Interesse noch weiter abnehmen, weil sie bei den letz ten Malen nur unfreiwillig in diese exotische, aber beängsti gende Welt eingedrungen war und nun dafür sorgen würde, dass diese Besuche aufhörten. Seit sie Dooley aus ihrem Leben entfernt hatte, fiel ihr eigentlich kein Grund für weitere ab sichtliche Besuche ein.
    Manche Dinge sind wie ein Anker weißt du das noch Lisey?
    Lisey ging nun schneller, und als sie die Stelle erreichte, wo der silberne Spaten, seine Schaufel noch dunkel von Jim Dooleys Blut, auf dem Weg lag, stieg sie über ihn hinweg, ohne mehr als einen geistesabwesenden Blick für ihn übrig zu haben.
    Unterdessen rannte sie fast.
    25 Als sie in das leere Büro zurückkam, war es im Ober geschoss der Scheune heißer als je zuvor, aber Lisey war es angenehm kühl, denn zum zweiten Mal war sie bis auf die Haut durchnässt zurückgekommen. Diesmal trug sie den Rest der gelben Häkeldecke, ebenfalls tropfnass, wie einen seltsa men breiten Gürtel um ihre Taille gewickelt.
    Benutz den African, hatte Scott geschrieben und hinzuge fügt, dass sie wisse, wie man ihn zurückbringe – nicht nach Boo'ya-Mond, sondern in diese Welt. Und natürlich wusste sie das. Sie war mit der Decke um die Taille in den Pool hinein- und dann wieder hinausgewatet. Und dann hatte sie ziemlich sicher zum letzten Mal auf dem festen weißen Sand der Bucht gestanden und sich nicht den traurigen, schwei genden Zuschauern auf den Bänken zugewandt, sondern mit dem Rücken zu ihnen übers Wasser hinausgeblickt, über dem bald der ewige Vollmond aufgehen würde, die Augen zuge macht und einfach – was getan? Sich zurückgewünscht? Nein, es war entschlossener, weniger wehmütig … aber doch nicht ohne eine gewisse Trauer.
    »Ich habe mich

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