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Love

Love

Titel: Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wenn Lisey nicht beurteilen konnte, ob alles nur Schund war oder sich darunter auch Schätze verbargen, wuss te sie ohne jeden Zweifel, dass es Landon-Forscher brennend interessieren würde. Aber dieses … dieses Bool, um Scotts Ausdruck zu benutzen …
    Sie umklammerte den Griff des silbernen Spatens, hielt ihn fest umklammert. Dies war ein realer Gegenstand in einer Welt, die plötzlich zu einem großen Teil aus Spinnweben zu bestehen schien. Dann öffnete sie wieder die Augen und frag te: »Scott, war das nur ein Spinner – oder pfuschst du immer noch in meinem Leben herum?«
    Keine Antwort. Natürlich nicht. Und sie hatte ein paar Schwes tern, um die sie sich kümmern musste. Scott hätte bestimmt Verständnis dafür gehabt, dass sie diese ganze Sache vorläu fig zurückstellte.
    Trotzdem nahm sie für alle Fälle den Spaten mit.
    Ihr gefiel, wie er in ihrer Hand lag.
    6 Lisey stöpselte das Telefon wieder ein und lief dann schnell hinaus, bevor das verdammte Ding erneut klingeln konnte. Draußen ging die Sonne gerade unter, und es war ein starker Westwind aufgekommen, der den Luftzug erklärte, den sie gespürt hatte, als sie vorhin die Tür geöffnet hatte, um den ersten der beiden beunruhigenden Anrufe entgegenzu nehmen: also keine Gespenster, Babylove. Dieser Tag kam ihr vor, als dauerte er bereits einen ganzen Monat, aber dieser Wind, lau und belebend wie der Sommerwind in ihrem nächtlichen Traum, beruhigte und erfrischte sie. Die Strecke zwischen Scheune und Küche legte sie ohne jede Angst zurück, »Zack McCool« könnte ihr irgendwo dort draußen auflauern. Sie wusste, wie Handyanrufe hier draußen klangen: knis ternd, knackend und immer wieder unterbrochen. Scott hatte behauptet, das käme von den Hochspannungsleitungen (die er als » UFO -Tankstellen« bezeichnet hatte). Die Stimme ihres Kumpels »Zack« hatte glockenrein geklungen. Dieser spezielle Deep Space Cowboy hatte aus dem Festnetz angerufen, und sie bezweifelte, dass ihre Nachbarn ihn eben mal hatten tele fonieren lassen, damit er sie bedrohen konnte.
    Sie holte ihren Autoschlüssel und steckte ihn in die Vorder tasche ihrer Jeans (ohne zu merken, dass sie Amandas kleines Notizbuch mit den zwanghaften Eintragungen noch in der Gesäßtasche hatte – obwohl sie zur gegebenen Zeit darauf aufmerksam werden würde ); außerdem nahm sie den sperri geren Ring mit den Schlüsseln – alle noch mit Scotts ordent licher Handschrift versehen – für Haus und Hof der Landons mit. Nachdem sie das Haus abgesperrt hatte, marschierte sie zurück, um das zweiflüglige Schiebetor der Scheune und die Tür von Scotts Büro oben an der Außentreppe abzusperren. Als sie damit fertig war, ging sie mit dem Spaten über der Schulter zu ihrem Auto, während die schwindende rote Juni-sonne dieses Tages ihren langen Schatten neben ihr über den Vorgartenrasen huschen ließ.

IV LISEY UND DAS BLUT-BOOL
    (Die ganzen Bösmülligkeiten)
    1 Auf der vor Kurzem verbreiterten und frisch asphal tierten Route 19 dauerte die Fahrt zu Amandas Haus nur eine Viertelstunde, obwohl sie dort, wo die 19 die Deep Cut Road nach Harlow überquerte, wegen des Blinklichts das Tempo drosseln musste. Lisey verbrachte mehr Zeit damit, als sie eigentlich wollte, an Bools im Allgemeinen und an ein Bool im Besonderen zu denken: das allererste. Das kein Scherz gewesen war.
    »Aber das kleine Dummerchen aus Lisbon Falls ist hin gegangen und hat ihn trotzdem geheiratet«, sagte sie lachend und nahm den Fuß vom Gas. Links voraus lag Patel's Mar ket – Selbstbedienungszapfsäulen von Texaco auf sauberem schwarzem Asphalt unter blendend weißem Licht –, und sie spürte den erstaunlich starken Drang, dort zu halten und eine Packung Zigaretten mitzunehmen. Die guten alten Salem Lights. Und wenn sie schon im Laden war, konnte sie auch gleich noch ein paar von diesen flachen Nissen-Doughnuts mitnehmen, die Manda so mochte, und vielleicht ein paar HoHos für sich selbst.
    »Du Crazy Baby Numma eins«, sagte sie lächelnd zu sich selbst und gab wieder kräftig Gas. Patel's blieb hinter ihr zurück. Obwohl es noch ziemlich hell war, fuhr sie jetzt mit Abblendlicht. Sie warf einen Blick in den Innenspiegel, sah den komischen silbernen Spaten auf dem Rücksitz liegen und wiederholte diesmal sogar lachend: »Du Crazy Baby Numma eins, echt!«
    Und wenn dem so war? Was war schon dabei?
    2 Lisey parkte hinter Darlas Prius und war erst auf hal bem Weg zur Tür von Amandas hübschem kleinem Cape-Cod-Haus, als

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