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lovely toyboy (German Edition)

lovely toyboy (German Edition)

Titel: lovely toyboy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griethe
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seiner Tasche wühlt. Bis er, gefühlte Stunden später, seinen Terminplaner herauskramt und vor sich auf den Tisch legt. Geistesabwesend kaut er auf seinem Kugelschreiber herum, während er einige Seiten vor und kopfschüttelnd wieder zurück blättert und mir somit die Gelegenheit bietet ihn noch einen Augenblick eingehend anzusehen. Wobei ich erneut in Schwärmerei versinke und beinahe meinen Vorsatz für dieses Treffen vergesse.
    „Mhhh, ich glaube, morgen müsste ich es zeitlich, so gegen elf, nein das geht nicht, hier, siebzehn Uhr, einrichten können, dass wir uns im Haus deiner Eltern treffen und die einzelnen Zimmer durchgehen. Ich mache Vorschläge und du kannst deine Einwände dazu äußern. Wenn du mit der Idee einverstanden bist, mache ich mich an die Entwürfe und Planung, damit die Arbeit dann so schnell wie möglich beginnen kann. Wenn es dir morgen passt“, sieht er schließlich von seinem Kalender so überraschend auf, dass ich zum ersten Mal heute bewusst in seine Augen blicke und Gefahr laufe mich einfach über den Tisch zu beugen und ihn zu küssen.
    „Max? Alles klar?“, rettet Vico mich dabei indirekt und ich nicke hastig.
„Jaja, alles klar. Also morgen siebzehn Uhr bei meinen Eltern. War’s das dann?“, ist es jetzt nur noch mein Ziel dieses Café und damit Vico so schnell wie möglich zu verlassen und lege drei Euro für meine Cola, inklusive Trinkgeld, auf den Tisch, ehe ich mich flink von meinem Platz erhebe und abwende.
    „Max?“, hält mich Vico allerdings noch einmal auf, woraufhin ich mich mit einem leichten Seufzen zu ihm umdrehe und fragend eine Augenbraue hochziehe, weil ich der Meinung bin dass alles gesagt ist.
    „Dann hast du also gar keine Freundin?“, kann ich den Ausdruck in seiner Stimme nicht genau definieren und überlege schlagartig, welche Antwort mir jetzt das Genick brechen würde. Obwohl ich es vorhin ja bereits mit aller Deutlichkeit schon gesagt habe. Aber da er nachfragt scheint er sich nicht absolut sicher zu sein und erwartet einfach eine Bestätigung. Ein `nein` entspräche der Wahrheit und würde mir gleichzeitig womöglich die Aussicht auf weitere Abenteuer mit Vico stellen, aber ob ich das will ist noch die Frage.
    Und ein `doch` würde ihn mir vielleicht vom Hals halten, weil er ja ziemlich deutlich klar gemacht hat, dass er nichts mit vergebenen Typen hat. Andererseits wäre das ein Triumph für Gilda und den gönne ich dieser miesen Schlampe einfach nicht. Weshalb meine Gedanken kurzzeitig ein Eigenleben führen und mich schneller antworten lassen als mir lieb ist, damit ich schleunigst das Café verlassen und Vicos forschenden Blicken entgehen kann.
    „Ich hab seit gestern einen Freund!“
Kapitel 8
    Inzwischen ist es kurz vor neun und in zehn Minuten bin ich mit Benjamin verabredet, weil ich heute Vormittag, bei dem Treffen mit Vico, wieder eindeutig unüberlegt gehandelt habe. Denn wenn ich eins weiß, dann, dass ich dringend einen Freund brauche, jetzt, wo ich ihn bei Vico so großspurig angepriesen habe und da fiel mir auf die Schnelle wirklich nur Benjamin ein. Auch wenn es eine der denkbar schlechtesten Ideen ist, die ich bisher hatte, muss ich ihn irgendwie überzeugen, wenigstens vor Vico meinen Freund zu spielen, auch wenn ich noch keinen Plan habe, wie ich das anstellen soll. Und vielleicht kann ich mit dieser Aktion ja auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und mir Gilda vom Hals halten.
    Im Prinzip wäre dafür eine vorgetäuschte Beziehung, die glaubwürdig rüberkommt, ja das allerbeste, da mein angeblicher Partner dann bereits wüsste womit er bei Gilda rechnen muss. Denn dass diese Tussi nicht ganz ohne ist, macht die Sache deutlich schwieriger. Und allein deswegen möchte ich mir lieber nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich eine richtige Beziehung zu jemandem hätte, der dann nicht mit den manchmal schon extremen Aktionen von Gilda umgehen kann. Was in naher Zukunft zwar sowieso nicht passieren wird, weil mein dämliches Herz ja dermaßen an Vico festgefressen ist, dass ich überhaupt niemand anderem eine Chance einräumen würde. Aber rein theoretisch kann ich eben schlecht gleich zu Beginn einer Beziehung sagen, dass es eine durchgeknallte Tante gibt, die mich als ihr Eigentum ansieht.
    Allerdings habe ich jetzt, so kurz vor dem Treffen mit Benjamin richtig Bammel. Wobei ich weniger Angst davor habe, er würde ablehnen, als dass ich ihn damit verletze. Weil ich ihm Hoffnungen mache, die ich niemals erfüllen

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