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lovely toyboy (German Edition)

lovely toyboy (German Edition)

Titel: lovely toyboy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griethe
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könnte. Dass hat mir das Treffen mit Vico heute viel zu deutlich gemacht und ich weiß, dass ich Morgen auf keinen Fall alleine zu der Hausbesichtigung gehen kann. Denn am Ende befürchte ich wieder schwach zu werden und meine Sehnsucht nach Vico zu befriedigen, um hinterher noch mehr zu leiden.
    Aber all das Nachdenken und Überlegen bringt mich jetzt ja auch nicht weiter und ich muss mich langsam sputen, damit ich nicht auch noch zu spät komme, da ich Benjamin abholen wollte. Vielleicht aus Bedacht, dass ihm nach etwas Alkohol die Entscheidung leichter fällt, was mir bereits wieder ein schlechtes Gewissen bereitet. Ich bin im Prinzip doch nicht viel besser als Gilda, nur eben auf eine andere Art.
    Irgendwie schaffe ich es jedoch meine Gedanken, zumindest vorerst, abzuschalten und sehe Benjamin schon vor seinem Wohnhaus stehen, als ich in seine Straße einbiege, was ganz automatisch meinen Herzschlag beschleunigt, sodass ich versuche so ruhig und gleichmäßig wie möglich durchzuatmen, ehe ich neben ihm stoppe.
    „Hi“, kommt es sehr scheu über seine Lippen und macht mir direkt wieder ein schlechtes Gewissen, weil seine unbeschwerte Lockerheit von gestern völlig verschwunden ist. Viel eher scheint er sich nicht besonders wohl in meiner Gesellschaft zu fühlen, was ganz sicher an meiner Zurückweisung liegt. Dann passt es ja ganz prima, dass ich heute mit einem solchen Anliegen bei ihm ankomme und bin schon wieder in Versuchung diesen perfiden Plan über den Haufen zu werfen und mich einfach zu bemühen eine entspannte Freundschaft zu Benjamin aufzubauen, deren erste Ansätze ich wohl gestern zerstört habe.
    „Hi, schön dass du Zeit hast“, lächle ich ihn deshalb vorsichtig an und bemerke umgehend, wie seine innere Anspannung scheinbar von ihm abfällt und er mich mit seinem sanften, niedlichen Grinsen belohnt, welches zwei kleine Grübchen auf seine Wangen zaubert, während er sich anschnallt.
    „Ich hab mich gefreut… dass du… wegen gestern… dass du trotzdem angerufen hast“, sprudelt es direkt aus ihm heraus und man kann ihm die Erleichterung förmlich ansehen, was mich schmunzelnd den Kopf schütteln lässt.
    „Was ist daran so amüsant?“, boxt Benjamin mich spielerisch gegen meinen Oberarm, während ich losfahre und sofort ist wieder diese Vertrautheit zwischen uns, die ich von Anfang an bei ihm gespürt habe. Als wäre er mein kleiner Bruder, der einfach nur lange, lange Zeit nicht da war und jetzt wiedergekommen ist. Und so was sage ich, als eingefleischtes Einzelkind.
    „Du bist echt zu süß, weißt du das?“, feixe ich über seine Art und sofort wendet er seinen Blick aus dem Seitenfenster.
    „Leider nicht süß genug“, seufzt er so leise, dass ich es fast nicht gehört hätte und lässt mich schwer schlucken, weil es nur zu deutlich macht, wie sehr ihn meine Abfuhr gestern mitgenommen hat und ich mich deswegen miserabel fühle und meinen Plan, ihn als meinen Freund auszugeben gänzlich abhake.
    „Benjamin, ich… tut mir leid… es ist einfach… irgendwie nicht der richtige Zeitpunkt… bei mir geht grad einfach alles schief und… ich… ich…“, versuche ich zumindest ihn ein wenig aufzuklären, warum ich mich gegen ihn entschieden habe, auch wenn ich nicht die ganze Wahrheit sage, aber ich will den Abend nicht kaputtmachen und wirklich mit ihm befreundet sein.
    „Ist schon gut… lass uns… nicht jetzt drüber reden… bitte“, bemüht er sich um ein aufrichtiges Lächeln, welches ich sofort erwidere und ihm dankbar einen flüchtigen Kuss auf die Wange hauche. Woraufhin Benjamin seine Finger an die Stelle legt, als wolle er diesen Kuss so festhalten.
    „Gottchen, Max. Wenn du so weitermachst, werde ich doch noch über dich herfallen, ob du mich willst oder nicht“, gibt er trocken von sich, doch das Glitzern in seinen Augen verrät ihn und im nächsten Moment kann er sich auch vor Lachen nicht mehr halten.
    „Haha, sehr witzig. Als ob ich mich so einfach überfallen lassen würde“, kichere ich vor mich hin und muss mir eingestehen, dass ich es durchaus… von Vico… Gott, was denke ich da schon wieder? Na, das klappt ja ganz hervorragend mit dem Verdrängen und ich versuche krampfhaft an etwas anderes zu denken, was mich bis zu unserem Zielort angestrengt auf meiner Unterlippe herumkauen lässt.
Geschickt parke ich dort angekommen meinen Wagen vor einem kleinen Pub, welches Benjamin ausgesucht hat, weil einige seiner Kommilitonen ihm das empfohlen haben. Und ich

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