lovely toyboy (German Edition)
seine scheinbar schlechte Laune über mir ausgießt, als wäre ich ein vertrocknetes Beet, dass man durch reichlich Flüssigkeit versucht wiederzubeleben.
„Was wollte der Typ hier? Hast du es immer noch nicht begriffen, oder was? Wie blöd kann man eigentlich sein, dass du dich ständig wieder von dem Kerl an der Nase herumführen lässt? Mein Gott, es gibt doch weit aus geilere Ärsche die du ficken kannst. Warum muss es ausgerechnet der sein? Ich kapier das nicht“, wettert er ohne Rücksicht drauflos und schürt in mir eine unbändige Wut auf ihn, weil er unsere langjährige Freundschaft gerade mit Füßen tritt, was eine wahnsinnige Traurigkeit in mir auslöst, die mir kaum ermöglicht ihm angemessen zu antworten.
Denn nichts täte ich jetzt lieber, als ihm diese angebliche Freundschaft vor die Füße zu werfen und mich für alle Zeit von ihm zu verabschieden, auch wenn es nur ein Handeln aus einem Impuls heraus wäre. Aber irgendwo muss meine ganze aufgestaute Frustration der letzten Wochen raus und findet in Tom jetzt gerade das perfekte Ventil, für alle meine Sorgen, Ängste, Sehnsüchte und Empfindungen, die wie Feuer und Eis die ganze Zeit in meinem Inneren gegeneinander ankämpfen.
„Was willst du von mir, Tom? Sag es mir. Lass mich doch rummachen mit wem ich will und halte dich einfach an deine Tussen, damit dürftest du ausgelastet genug sein. Ich dachte ehrlich du wärst mein Freund, Alter. Aber in letzter Zeit verliert sich mehr und mehr das Gefühl. Du bist so anders seit der Sache mit Vico, als wärst du, ich weiß auch nicht, eifersüchtig? Dann sag mir doch einfach, dass du ihn auch gern ficken willst, aber mach nicht so ein Drama draus, nur weil ich es gelegentlich tue“, ist es lediglich ein Flüstern, welches meine Kehle verlässt, weil ich für einen weiteren Gefühlsausbruch einfach gerade nicht den Nerv habe und mich damit zurückziehe. Was bei Tom eine seltsame Reaktion hervorruft.
Denn plötzlich werden seine angespannten Gesichtszüge viel weicher und er fährt sich nervös mit beiden Händen durchs Gesicht, ehe er sich wortlos abwendet und in mein Wohnzimmer zum Fenster geht, wohin ich ihm stumm folge.
„Scheiße, Max. Natürlich bin ich eifersüchtig, aber doch nicht auf dich, sondern auf Vico. Glaubst du denn ich habe nicht bemerkt, dass er dir viel mehr bedeutet, als ein schnelles heißes Abenteuer und dass du unter eurem, ich nenne es mal lockerem Verhältnis, leidest? Seit du ihn kennst ziehst du dich mehr und mehr von deinen Freunden zurück und wenn wir uns mal treffen, bist du nicht wirklich anwesend. Du hängst ständig deinen Gedanken nach und kämpfst gegen deine Gefühle. Du hast mir doch selbst gesagt, dass er dich nicht will, also warum quälst du dich dann so? Ich verstehe es nicht. Es hat dich regelrecht kaputt gemacht, als du ihn mit diesem Typen am Club gesehen hast und heute kommt er aus deiner Wohnung und verdammt, der hat noch nach Sex gerochen“, kann Tom mir nicht ins Gesicht blicken und starrt stur hinaus auf die Straße, während er seiner Seele Luft macht und offensichtlich auf eine Erwiderung von meiner Seite aus wartet, da er sich nicht weiter regt. Keine Anzeichen davon noch etwas sagen zu wollen oder irgendwie anders zu reagieren von sich gibt, während sein Rücken vor Aufregung bebt.
Ich kann jedoch nichts auf seine Äußerung antworten, gerade weil er es nicht versteht, dass ich einfach nicht von Vico loskomme, selbst wenn ich weiß, dass er mir alles andere als gut tut. Und dann ist es eben doch auf der anderen Seite wieder die vollkommene Erfüllung, wenn ich merke, dass Vico gelegentlich auch nach mir sucht, um sich Befriedigung zu verschaffen. In den Momenten kann ich mich fallen lassen und einfach nur die Zeit mit ihm genießen. Das Gefühl seiner weichen Haut, den Duft seiner Haare, die Sanftheit seiner Lippen einfach in meinen Erinnerungen abspeichern, in der Hoffnung davon zehren zu können, auch wenn ich weiß, dass sie das Verlangen nur mit jedem Mal verstärken und intensivieren. Dennoch lohnt es sich für die wenigen Momente das alles in Kauf zu nehmen und ich bin mir sicher, ich würde sie für nichts auf der Welt hergeben wollen, auch wenn ich mich bis vorhin noch heftig dagegen gewehrt habe.
„Es tut mir leid, Tom, wenn du damit ein Problem hast, aber in der Zeit wo ich mit Vico zusammen bin da bin ich glücklich. Ich lebe für diese Momente und möchte sie nicht missen. Mir ist gerade bewusst geworden, dass ich ihn brauche,
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