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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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und zwang sie, sich zu ihm umzudrehen. »Bist du sauer auf mich?«
    »Nein, nur durcheinander. Das war nicht so gemeint. Es ist nur … ich hätte nicht damit gerechnet, dass du … «
    Sein Lächeln blitzte auf. »Womit? Dass ich dich finde? Oder dass ich mein Versprechen halte?«
    »Mit beidem. Jahrelang hatte ich mich damit abgefunden, unterhalb des Radars zu fliegen, und dann tauchst du auf und stellst mein Leben auf den Kopf.«
    »Das klingt ziemlich vorwurfsvoll.«
    So hatte Jasmin es nicht gemeint, aber sie verstand, wie ihre Worte auf ihn wirken mussten. Statt langer Erklärungen, die das Chaos ihrer Gefühle vermutlich nicht einmal ansatzweise beschrieben, entschied sie sich für ein anderes Vorgehen. Demonstrativ zog sie die Stirn kraus. »Lass mich kurz überlegen. Statt von Melton und seinen Leuten verhört und getötet zu werden, nachdem sie meine Dateien haben, stehe ich hier mit dir. Deine Männer sind nett und sympathisch. Na ja, mit einer Einschränkung, denn Chris’ Kochkünste grenzen an Körperverletzung. Aber dafür gibt’s da noch den Teamchef.« Sie legte Luc die Hände um den Nacken und zog seinen Kopf zu sich herab. Kurz erkannte sie noch seine Erleichterung über ihre Erklärung, dann küsste sie ihn. Es gab genug ungelöste Probleme und eine gemeinsame Zukunft lag in weiter Ferne, aber jetzt zählten nur Luc und die Geborgenheit, die sie in seiner Nähe spürte.
    Sie drängte sich dichter an ihn und ließ ihre Hände unter sein T-Shirt gleiten. Seine warme Haut und die Muskeln, die sich unter ihren Berührungen zusammenzogen, ließen ihren Herzschlag rasen. Er beendete den Kuss, aber ehe sie protestieren konnte, strichen seine Lippen über die empfindliche Haut an ihrem Hals. Instinktiv bog sie den Kopf zurück und verhakte ihre Finger in seinem Hosenbund. Nur Luc schaffte es, dass sie alles um sich herum vergaß. Obwohl sie jede Sekunde genoss, bekam sie Angst vor der Intensität ihrer Gefühle. Als er unerreichbar schien, war es leichter gewesen, mit der Sehnsucht nach ihm umzugehen. Jetzt drohte die Leidenschaft sie zu verschlingen und sie ignorierte, dass jeden Moment jemand den Flur betreten konnte.
    Ein sanfter Biss in ihre Kehle reichte, um ihre Überlegungen zu beenden. Aber das Spiel beherrschte sie auch. Viel konnte sie in dieser Position nicht ausrichten, aber einiges schon. Jasmin verstärkte ihren Griff am Bund seiner Jeans und verlagerte ihr Gewicht, bis sie gefahrlos ein Bein zwischen seine Oberschenkel schieben konnte. Erst als sie seine Erektion fühlte, war sie zufrieden. Lucs Atem ging schneller und auch sie schnappte nach Luft. Sie waren zu lange voneinander getrennt gewesen und sie wollte mehr. Mit ihrem Bein rieb sie leicht über seinen Schaft. Statt ihrer unverblümten Aufforderung zu folgen, löste er sich sanft von ihr. Ein leises, frustriertes Knurren entfuhr ihr, obwohl sie ihm für seine Beherrschung eigentlich dankbar sein sollte.
    »Später.«
    Sein raues Versprechen ließ sie vor Erwartung erschauern. »Es lag also nicht nur an den besonderen Umständen.«
    Er verstand ihre zusammenhanglose Feststellung sofort richtig. »Wenn du einen weiteren Beweis brauchst, stehe ich dir gerne zur Verfügung. Aber bitte nicht mitten auf dem Flur. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte dich gleich hier … « Sein Blick vollendete den Satz.
    »Das hätte peinlich werden können, wenn einer deiner Männer uns überrascht hätte.«
    Luc seufzte übertrieben. »Ich hätte niemals wieder das Wort ›Beherrschung‹ in den Mund nehmen dürfen. Aber jetzt solltest du wirklich Hamid anrufen.«
    Er drückte ihr ein Mobiltelefon in die Hand, das sie erst auf den zweiten Blick als ihr eigenes identifizierte. Der Mann raubte ihr den Verstand.

28
    Unruhig durchquerte Jasmin den Raum ein weiteres Mal. Das Telefonat mit Hamid war eine Enttäuschung. Sie hatte auf eine Entwarnung oder harmlose Erklärung gehofft, stattdessen war er genauso ratlos wie Luc. Offenbar war Kalil mitten in der Nacht aufgebrochen, ohne jemanden über seine Pläne zu informieren.
    »Das passt doch überhaupt nicht zu ihm. Was ist mit den Wachen unten an der Piste?«
    »Spielst du gerade Detektiv, Jasmin? Was würdest du sagen, wenn die ebenfalls verschwunden sind?«
    »Dass ich Angst um ihn habe, Hamid. Nicht viele wissen, wo sich dein Dorf befindet.«
    »Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass es jemandem gelingt, erst die Wachposten und dann Kalil zu überwältigen, ohne dass es jemand mitbekommt. Ich

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