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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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wie es dir ergangen ist, als darum, was mit ihm geschehen würde. Und Hamid und Kalil haben ihr Möglichstes getan, um die Frage zu klären, was mit dir nach der Explosion passiert ist.«
    »Du brauchst die beiden mir gegenüber nicht zu verteidigen. Ich kann mir ein ganz gutes Bild von ihnen machen, außerdem vertraue ich bei ihnen auf Lucs Einschätzung. Wenn es um dich geht, wirkt er dagegen nicht sonderlich objektiv, und es war mir wichtig, mir einen eigenen Eindruck zu verschaffen.«
    »Na, dann hoffe ich, du bist jetzt zufrieden.«
    Mit einer Antwort rechnete sie nicht und bekam auch keine, dafür veränderte sich Scotts Lächeln zu einem breiten Grinsen. Wenn er nicht gerade den großen Unnahbaren spielte, war der Texaner ein verdammt attraktiver Mann.
    Lucs grimmiger Gesichtsausdruck hätte gereicht, um einen erwachsenen Mann zum Zurückweichen zu bringen. Jasmin pustete sich lediglich eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht. »Du solltest die Angelegenheit objektiv betrachten. Ich halte das Risiko für vertretbar und werde es auf jeden Fall eingehen. Verdammt, Luc, nun hör endlich auf, dich um mich zu sorgen. Vielleicht führen uns diese Dreckskerle sogar direkt zu Kalil. Hast du daran schon mal gedacht? Und ganz nebenbei: Du hast mir überhaupt keine Vorschriften zu machen. Wenn überhaupt, dann beschwer dich bei deiner Mutter, dass du mit deinen schwarzen Haaren nun mal eher als Afghane durchgehst als Scott. Damit ist die Rollenverteilung klar. Scott tritt als mein Begleiter auf und du spielst mit Azad die beiden Einheimischen.«
    Scott hielt sich eine Hand vor den Mund, aber Jasmin hatte das Schmunzeln über ihren Ausbruch noch gesehen. Wenigstens waren sie sozusagen unter sich, da Timothy und Chris bei den ersten Anzeichen ihrer Auseinandersetzung das Weite gesucht hatten.
    Luc stand auf und sein Stuhl scharrte mit einem nervtötenden Geräusch über den Boden. »Bereitet alles vor, damit wir aufbrechen können, wenn Azad zurückkehrt.« Er stemmte die Hände auf den Tisch, beugte sich vor und sah Jasmin fest an. »Schön, dass ihr euch einig seid, aber das hier ist mein Auftrag und mein Team. Solange du dabei bist, wirst du tun, was ich sage.«
    »Selbstverständlich, aber nur solange du deine Entscheidung auch als Navy-Offizier und nicht als mein … « Verdammt, ihr fehlte das richtige Wort. »Na, du weißt schon, was ich meine, triffst.«
    Scott gab den Kampf um seine Beherrschung auf und lachte laut. »1:0 für die Lady in dem interessanten Outfit.« Als Luc ihn drohend anfunkelte, hob er abwehrend die Hände. »Ich checke lieber meine Waffen durch und bereite mich auf meine Rolle als Lover und Leibwächter vor.«
    Unbehaglich blickte Jasmin ihm nach. »Feigling.«
    Luc sah weiter auf sie herab. »Hast du plötzlich Angst vor deiner eigenen Courage?«
    »Na ja, im Moment erinnerst du mich an einen Löwen, der sich einen Dorn eingetreten hat: Ziemlich gereizt und unwirsch. Wenn nichts dagegen spricht, ziehe ich mich schnell um, ehe Azad kommt.«
    »Und wer ist jetzt der Feigling?«
    »Ich bestimmt nicht. Ich bin absolut im Recht, will mich aber nicht mit dir streiten.«
    »Jetzt plötzlich? Verdammt, Jamila, ich darf ja wohl noch Angst um dich haben.«
    Rasch stand sie auf und legte ihm eine Hand auf die Wange. »Natürlich. Aber mir wird nichts passieren und das Risiko ist es wirklich wert. Außerdem bist du in der Nähe. Was ist das schon gegen die Angst, die ich um dich hatte?«
    Endlich tauchte wieder die Wärme in seinen Augen auf, die sie so liebte. »Zieh dich um«, knurrte er. »Ich würde dir ja helfen, aber dann würde das Stunden dauern.«
    In ihrer Verkleidung als Afghanin saß Jasmin auf dem Beifahrersitz eines Jeeps. Eine Frau am Steuer, wenn der Mann danebensaß, wäre dann doch zu ungewöhnlich gewesen. Scott hatte keinerlei Probleme, sich an den Fahrstil der Afghanen anzupassen, und raste durch die Stadt, als ob er nie etwas anderes getan hätte. Als die Vorderräder haarscharf an einem der seltenen Kantsteine entlangschrammten, klammerte sich Jasmin an dem Haltegriff fest. Etwas Ablenkung konnte nicht schaden. »Wie seid ihr eigentlich an die Wohnung gekommen?«
    »Die gehört Azad.«
    Verflixt, bei den knappen Antworten ging ihr schneller der Gesprächsstoff aus als einem Achtzylinder der Sprit.
    Mit einem riskanten Ausweichmanöver schoss der Jeep durch eine Lücke zwischen einem motorisierten Dreirad und einem Eselskarren, die beide ohne Beleuchtung unterwegs waren. Jasmin

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