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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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ihm keinen Streich spielte, waren ihre Augen von einem klaren Grün, das er bisher nur bei waschechten Iren gesehen hatte. Er schluckte trocken, als er ihre Brust betrachtete, wesentlich kleiner als die von der Rothaarigen, deren Name ihm nicht mehr einfiel, aber dafür echt und sie würden perfekt in seine Hand passen. Seine Überlegungen schienen direkt in seinen Unterleib zu fahren und er spürte, wie er hart wurde.
    Innerlich fluchend rief er sich zur Ordnung. Er hatte andere, wesentlich dringendere Probleme. Als Erstes benötigte er Nahrung und Wasser, um wieder zu Kräften zu kommen, als Zweites eine Fluchtmöglichkeit. Außerdem konnte er in seinem derzeitigen Zustand vermutlich kaum auf eigenen Beinen stehen, geschweige denn ein paar angenehme Stunden mit der Blonden im Bett verbringen. Das war eindeutig der falsche Gedanke gewesen. Das Bild ihrer engumschlungenen Körper tauchte in seinem Kopf auf und ließ ihn leise aufstöhnen. Die Blonde bewegte sich leicht und rieb mit ihrem Oberschenkel über seine Erektion. Ihr Mund öffnete sich einen winzigen Spalt.
    Er brauchte nur ein paar Zentimeter höherzurutschen und würde ihre Lippen erreichen. Luc presste die Lider zusammen und zählte gedanklich bis zehn, als das nicht reichte, wiederholte er die Zahlenreihen auf Deutsch, Arabisch, Paschtu und Französisch. Dann hatte er sich einigermaßen wieder unter Kontrolle.
    Vorsichtig versuchte er, von ihr wegzurücken, aber sofort schmiegte sie sich wie ein Kätzchen an ihn und legte ihm einen Arm um die Taille. Verdammt, das wurde immer schlimmer. Sein Hals war wie ausgetrocknet, und obwohl er dagegen ankämpfte, konnte er einen Hustenreiz nicht unterdrücken.
    Wie in Zeitlupe öffneten sich ihre Lider und seine Erinnerung bewahrheitete sich. Grün, wenn im Moment auch noch vom Schlaf verschleiert. Viel zu schnell klärte sich ihr Blick und sie sah ihn mit einem unergründlichen Ausdruck an.
    Er hatte Dutzende Fragen, war aber nicht sicher, inwieweit er Antworten bekäme, so beschränkte er sich auf ein knappes »Guten Morgen« in Paschtu.
    Ein Lächeln erschien in ihren Mundwinkeln, aber sie schwieg weiter und legte ihm prüfend eine Hand auf die Stirn. Das Ergebnis schien ihr zu gefallen, denn ihr Lächeln wurde breiter. »Hervorragend, fast normal. Entschuldige die ungewöhnliche Schlafposition, aber ich wusste nicht, wie ich dich sonst hätte wärmen sollen. Du hast wegen des Fiebers vor Kälte gezittert wie sonst was.«
    Ihr Paschtu war nicht nur fließend, sondern sie sprach es mit Ausdrücken und einer Akzentuierung, die er nur von Einheimischen kannte, allerdings bei einigen Lauten mit einem unverkennbaren amerikanischen Akzent. Unauffällig rückte Luc ein wenig von ihr ab, ehe sie die Auswirkung ihrer Nähe bemerken konnte. Er widerstand der Versuchung, das Gespräch in seiner Muttersprache fortzusetzen, sondern blieb bei Paschtu. Solange er nicht wusste, wer sie war, gab es keinen Grund, ihr zu verraten, dass er Amerikaner war. Soweit er wusste, hatte Warzai keine Ahnung, welcher Nationalität er angehörte, und das sollte auch so bleiben. »Kein Problem. Das ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu meiner letzten Erinnerung.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Sekunde, ich ziehe mir schnell was über, dann reden wir.« Ein Schatten flog über ihr Gesicht. »Aber versprich dir nicht zu viel davon.« Nur die Schnelligkeit, mit der sie sich T-Shirt und Jeans überzog, ließen eine gewisse Verlegenheit erahnen. »Dein Paschtu ist hervorragend. Aber wenn es dir lieber ist, können wir auch Englisch reden.«
    »Paschtu geht in Ordnung.«
    »Meinetwegen. Ich wollte nur nett sein und dich nicht aushorchen.«
    Erstaunlicherweise schien seine Antwort sie verletzt zu haben, auch wenn sie sich bemühte das zu verbergen. »Wer bist du?«
    Ein schelmisches Grinsen blitzte auf, das zu schnell verschwand. »Neuerdings nennen mich einige Hohlköpfe ›Jamila‹, eigentlich heiße ich Jasmin.«
    Obwohl seine Situation unverändert ernst war, schmunzelte er. »Danke für den Hohlkopf.«
    »Gern geschehen, den hast du dir verdient. Den Spitznamen werde ich nie wieder los. Ich ahne ungefähr, was du wissen willst, und soweit ich es kann, werde ich es dir sagen. Ich bin Ärztin und war bei deiner … « Sie stockte und wich seinem Blick aus. »… Ankunft zufällig in diesem Dorf. So gut ich konnte, habe ich dir geholfen.«
    Als Luc sich auf die Ellbogen hochstemmte, war sie mit einem Satz bei ihm und drückte ihn

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