Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
ihr. Wieder musste er ihren Schrei mit seinem Mund ersticken. Sie bog sich ihm entgegen, ihre Muskeln zogen sich eng um ihn zusammen. Er konnte nichts tun, um den Sturm aufzuhalten, der über sie hinwegfegte und sie beide mitriss. Er spürte, wie sie den Höhepunkt erreichte und konnte sich selbst auch nicht länger zurückhalten.
    Mit rasendem Puls, immer noch mit ihr verbunden, rang er um seine Fassung. Das hatte er nicht vorgehabt, aber Jasmins verträumte Miene zeigte ihm, dass sie den Überfall genauso genossen hatte wie er.
    »Guten Morgen«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Alle Symptome beseitigt?«
    »Nein, es geht schon wieder los.«
    Ihr leises Lachen endete abrupt, als Geräusche von draußen darauf hindeuteten, dass das Dorfleben begann. »Verdammt, wir sollten uns wirklich … «
    »… andere, ungestörte Orte aussuchen. Ich arbeite dran.« Zärtlich fuhr er ihr durchs Haar und löste sich sanft von ihr.
    Ein Schatten zog über ihr Gesicht, sie biss sich auf die Lippe und bekam dann ein wackeliges Lächeln hin. »Ich nehme dich beim Wort.«
    Zum ersten Mal schloss sie ein Wiedersehen nicht aus. Was auch immer ihren Sinneswandel ausgelöst hatte, Luc war einfach nur dankbar dafür. »Du solltest schon mitbekommen haben, dass ich mein Wort halte.« Er dachte an die Ereignisse des Vortages und breitete die Hände aus. »Jedenfalls soweit es irgendwie geht. Aber in diesem Fall hundertprozentig. Das schwöre ich dir.«
    »Die Art und Weise, wie du mich gestern Nacht einfach nur gehalten hast und für mich da warst, hat mir unglaublich viel bedeutet, Luc. Aber erwarte nicht zu viel. Ich werde gehen und nicht zurückblicken.«
    »Und ich werde dich finden.«
    Ihr Lächeln wurde zittrig. »Sekunde.« Während sie sich abwandte und etwas in ihrer Arzttasche suchte, brachte Luc seine Kleidung wieder in Ordnung. Der Anblick ihres nackten Hinterteils brachte ihn zwar auf einige interessante Ideen, aber das würde warten müssen. Vermutlich wochenlang, aber damit konnte und musste er leben.
    Sie hielt ihm einen silbernen Gegenstand hin. »Als Waffe ist das nicht brauchbar und damit verstößt es auch nicht gegen das Versprechen, das ich Hamid gegeben habe. Aber vielleicht hilft es dir.« Sie zögerte. »Außerdem ist es das Wertvollste, das ich besitze, weil es das letzte Geschenk meines Vaters ist.«
    Prüfend drehte er das kleine Taschenmesser in der Hand. Es besaß zwar zahlreiche Funktionen, war aber durch die Größe von nur wenigen Zentimetern eher ein Spielzeug. Dennoch würde er das Angebot nicht zurückweisen. »Betrachte es als geliehen. Ich gebe es dir zurück.«
    Jasmin nickte. »Ich muss nach dem Mädchen sehen und meinen Wagen checken. Aber für ein gemeinsames Mittagessen reicht die Zeit noch.«
    Außer ihrem zitternden Mundwinkel deutete nichts auf den Aufruhr hin, der vermutlich in ihr tobte. Die Versuchung war groß, sie in die Arme zu schließen, aber das würde nichts an der bevorstehenden Trennung ändern.
    Es brachte ihn fast um, sie gehen zu lassen, aber er hatte keine andere Wahl.
    Sie hatte das Haus kaum verlassen, als Kalil auftauchte. Er sah übernächtigt aus, und obwohl Luc lieber alleine gewesen wäre, war der Besuch des jungen Afghanen eine willkommene Ablenkung. Doch dessen Miene konnte er nicht deuten.
    »Ich sage es dir lieber gleich. Warzai kehrt schneller zurück als erwartet. Spätestens morgen früh wird er hier eintreffen, vielleicht auch schon mitten in der Nacht.«
    Die geänderten Rahmenbedingungen machten die Sache noch komplizierter, aber Luc verbarg seinen Unmut über die Nachricht. »Wann wird Jasmin losfahren?«
    Deutlich verwundert über die Frage, rieb sich Kalil über die Augen. »Sehr bald, denke ich.«
    Mit einem knappen Nicken akzeptierte Luc die unausgesprochenen Konsequenzen. »Sobald sie außer Sichtweite ist, kehren wir zur Realität zurück.«
    Kalils Kiefermuskeln mahlten vor Anspannung. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte aus dem Haus.
    In wesentlich langsamerem Tempo folgte Luc ihm. Auch wenn es den Abschied noch schwerer machte, würde er sich die vorerst letzte Gelegenheit, Jasmin zu sehen, nicht entgehen lassen.
    Er biss die Zähne zusammen, als er sie vor Hamids Haus in enger Umarmung mit dem Talibanführer stehen sah. Seine Eifersucht war kindisch, dennoch hätte er Jasmin am liebsten von ihm fortgerissen. Nie hatte er Ähnliches für eine Frau empfunden und nicht alles an dieser Entwicklung gefiel ihm.
    »Jasmin?« Mit

Weitere Kostenlose Bücher