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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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einfach gewesen, euch offiziell als Unterstützung anzufordern. Zufällig decken sich deine Interessen weitestgehend mit meinem offiziellen Auftrag. Allerdings sieht es für mich aus, als ob einige Leute – ich denke da an deinen ›Freund‹ Melton – ihr eigenes Spiel abziehen und uns dabei in die Quere kommen. Hast du mit ihm noch mal zu tun gehabt?«
    Luc blieb bei seiner offenen Art und erzählte Andi sowohl von den Verhören als auch Jays Theorie. Besonders überrascht reagierte der Deutsche nicht, sondern eher, als ob Luc damit seinen eigenen Verdacht bestätigt hätte.
    »Mit deiner Ärztin kann ich dir nicht weiterhelfen, aber in Bezug auf Melton schon. Er gehört zwar zur CIA und hat dort einigen Einfluss, aber er verfolgt definitiv seine eigenen Ziele, die weder mit meinem Auftrag, dem offiziellen Vorgehen deiner Regierung oder deinem Vorhaben übereinstimmen.« Andi zögerte. »Es könnte eine Verbindung zwischen ihm und Warzai geben. Mehr kann ich dir im Moment nicht sagen. Aber ich versuche, für dich einen Kontakt herzustellen, der dir deine Fragen besser beantworten kann als ich. Genau wie du bin ich an mein Wort gebunden.« Ein spöttisches Lächeln blitzte auf. »Und es bleibt dabei: Wir wussten nicht sicher, dass du dort auftauchen würdest. Egal, wie oft du das noch fragst.«
    Luc wechselte bewusst die Sprache: »Schon klar, Andi, und schönen Gruß an Mike. Habe ich eigentlich erwähnt, dass mein Vater aus Deutschland stammt?«
    Unerwartet hoben sich Andis Mundwinkel und Lachfältchen zeigten sich um seine Augen. »Nein, das hattest du bisher vergessen, aber ich hatte das befürchtet, nachdem du Mikes Bemerkungen so überaus aufmerksam verfolgt hast. Niemand hat dich belogen, allerdings wurde dir vielleicht aus taktischen Gründen das eine oder andere Detail verschwiegen. Irgendwas sagt mir, dass wir uns bald persönlich treffen werden. Wenn du vorher Hilfe brauchst, melde dich. Ich schicke dir gleich meine Mail-Adresse und die Nummer meines Sat-Phones rüber.«
    Kaum hatte Luc die Verbindung beendet, griff er nach Scotts Bierdose und leerte sie in einem Zug. Er hätte den vorwurfsvollen Blick seines Freundes nicht benötigt, um zu erkennen, dass er die Sache fast verbockt hätte.
    »Das war knapp, Luc.«
    »Ich weiß. Aber glaubst du, es ist ein Vergnügen, sich dauernd zu wiederholen und sein Innerstes nach außen zu krempeln?«
    »Du meinst, weil dir niemand abnimmt, dass du dich bei deiner geheimnisvollen Ärztin nur bedanken willst? Nun, damit dürftest du richtigliegen, wie gut, dass wir alle irgendwie verkappte Romantiker sind und auf ein Happy End hoffen.«
    Luc warf die leere Dose übers Verandageländer auf den Strand, obwohl er wusste, dass er sie demnächst dort wieder einsammeln würde. Die Alternative wäre gewesen, sie Scott an den Kopf zu schmeißen.
    Obwohl der Admiral und später auch Daniel ihn ermahnt hatten, war es ihm schwergefallen, Andi gegenüber offen zu sein. Für Gefühle war im militärischen Alltag kein Platz. Trotzdem schien ihn jeder zu durchschauen, egal, wie unverbindlich oder neutral er sein Motiv formulierte. Dennoch nahm er das alles in Kauf, wenn es ihm half, die Dinge wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Im Gegensatz zu ihm schienen die Männer um ihn herum absolut überzeugt davon zu sein, dass es für ihn und Jasmin ein Happy End gab. Er wünschte, er konnte ihre Überzeugung teilen. Im Moment war er einfach nur wild entschlossen, ihr zu helfen und sie wiederzusehen, um zu klären, was zwischen ihnen war.
    Ehe Scott das Thema ›Jasmin‹ vertiefte, konzentrierte sich Luc auf die Fakten. »Kannst du dir vorstellen, dass die CIA mit Typen wie Warzai zusammenarbeitet?«
    »Zumindest wäre das eine saubere Erklärung für etliche Fragen. Damit hättest du ein Motiv, warum er unbedingt von dir wissen will, wo Hamids Dorf liegt.«
    Ungeduldig schüttelte Luc den Kopf. »Falsch. Warzai weiß das doch. Wenn ich alle Ereignisse und Informationen zusammenfasse, komme ich auf Melton als Hauptverantwortlichen. So weit, so gut. Aber damit weiß ich weder, wie Jasmin darin verwickelt ist, noch was es mit der Zusammenarbeit zwischen Melton und Warzai auf sich hat, die Andi angedeutet hat.«
    »Dann bleibt dir im Moment nur abzuwarten, was Andi dir für einen Kontakt besorgen will. Es bleibt spannend.«
    Luc nickte und sah erneut auf die Uhr. Eigentlich hätte Jay sich schon längst melden müssen. Das Schweigen seines Bruders und dessen scherzhafte Bemerkung, dass

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