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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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aber zusammenreimen, dass ich Verbindung zu den internationalen Truppen habe. Kalil hat mir eine Nachricht zukommen lassen. Ich habe die an Jim, also Admiral Rawlins weitergeleitet, der wiederum Andi losgeschickt hat. Ganz einfach.«
    Einfach? Luc hob eine Augenbraue. Kalil schickt Joss eine Mail und der wandte sich mal eben so an den obersten Boss der Spezialteams der SEAL s? Das passte allerdings exakt zu dem, was Hector ihm erzählt hatte.
    Scott war noch nicht überzeugt und runzelte die Stirn. »Wieso dieser Umweg? Man hätte doch auch offiziell vorgehen können.«
    »Nein, es gab einen eindeutigen Deal, der in beiderseitigem Interesse war.«
    Im Gegensatz zu seinem Freund ahnte Luc den Zusammenhang. »Reg dich ab, Scott. Er hat recht. Jedes andere Vorgehen hätte vermutlich weniger gut geendet, und zwar nicht nur für die Kazims, oder liege ich damit falsch?«
    Joss erwiderte Lucs Blick offen. »Du liegst richtig. Wenn es nach mir oder euren Vorgesetzten gegangen wäre, hätte eine Rettungsaktion anlaufen müssen, aber den Entscheidungsträgern wäre das vermutlich zu riskant gewesen und sie hätten auf die einfache Lösung gesetzt. Ein paar Raketen aus sicherer Entfernung hätten Entführer und Opfer gleichermaßen ausgeschaltet. Was ist für die Bürokraten an ihren Schreibtischen schon ein weiterer gefallener Soldat? Ein namenloser Strich in einer Statistik. Der Admiral sah es anders und bat Andi um Hilfe, den er kennt und von dem er wusste, dass er gerade dort unten ist. Andi hat keine Sekunde gezögert und sich auch auf eine kleine, aber entscheidende Nebenbedingung eingelassen.«
    Luc unterbrach ihn. »Es ging darum, die Position von Hamids Dorf zu schützen, oder?«
    »Wieder richtig. Das war der Deal. Keine weitere Verfolgung und keine verwertbaren Daten in den Berichten.«
    Dieses Mal zog Scott selbst die richtigen Rückschlüsse. »Deshalb ist Andi selbst geflogen und hat falsche GPS -Daten verbreitet.«
    »Na, das war jetzt ja nicht mehr so schwer.« Joss milderte den Spott mit einem Grinsen, das Scott mit einem Verziehen seiner Lippen bedachte.
    Aber Scott schien sein Misstrauen endgültig über Bord zu werfen und stand auf. »Ich weiß nicht, wie es mit euch aussieht, aber ich habe Hunger. Spricht was dagegen, dass ich den Grill anheize und wir auf Bier umsteigen?«
    »Grill geht in Ordnung, aber ich muss noch fahren.« Das Bedauern war Joss anzusehen.
    »Du kannst im Gästezimmer übernachten.«
    Wieder blitzte ein breites Grinsen auf. »Auf das Angebot hatte ich gehofft. Ich bin dabei. Nur eins noch: Wenn ihr wollt, könnt ihr schon morgen Abend unterwegs nach Kunduz sein. Die Erklärung bekommt ihr beim Essen.«
    Scott verharrte vor der Terrassentür. »Mist, damit fällt dann wohl die geplante Bierorgie ins Wasser und wir müssen früh ins Bett.«
    Joss lachte und betrachtete die Wellen, die an den Strand schlugen. »Ich will mich ja nicht vor der Küchenarbeit drücken, aber schließt die Gastfreundschaft auch ein Handtuch mit ein?«
    »Klar, spring ins Wasser. Die Maiskolben und die Hamburger auf den Grill zu packen, schafft Scott auch alleine.«
    Scott hob eine Augenbraue. »Und was geruht der Boss derweil zu unternehmen?«
    »Ganz einfach, ich werde Chris anweisen, unsere Ausrüstung vorzubereiten.«
    »So ein Anruf dauert etwa dreißig Sekunden.«
    »Stimmt, und danach werde ich auch schwimmen gehen. Vielleicht schafft Joss es sogar, mich zu einer Runde mit dem Boot zu überreden.«
    Mit einem geknurrten Fluch und einer Verwünschung verschwand Scott im Inneren des Hauses.
    Amüsiert hatte Joss ihre Auseinandersetzung verfolgt. »Ihr seid irgendwie alle gleich.«
    Das bezog sich eindeutig auf Daniels Team. »Du musst es ja wissen. Hol dir eine Badehose, ich mache das Boot startklar. Keine fünf Minuten von hier entfernt kannst du mit Delphinen schwimmen.«
    Eine knappe Stunde später lag der Duft nach gegrilltem Fleisch und Gemüse in der Luft. Scott hatte in dem Chaos in Lucs Tiefkühlschrank noch Baguettes gefunden und im Kühlschrank war ausreichend Bier. Von dem Schwimmausflug erschöpft, aber auch erfrischt, ließ sich Luc auf einen der Stühle fallen. Vermutlich sollte er ein schlechtes Gewissen gegenüber Scott haben, aber sein Freund kam ohne Anzeichen von Ärger zu ihm und vergewisserte sich, dass sie alleine waren. »Und wie lautet dein Urteil?«
    Wie erwartet hatte Scott sein Vorhaben durchschaut. »Ich traue ihm. Alles, was er gesagt hat, deckt sich mit dem, was ich schon

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