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Luca's Rezepte

Luca's Rezepte

Titel: Luca's Rezepte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Mahrenholz
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dir.«
    Nichts anderes hatte ich erwartet. Ich hatte lange darüber nachgedacht.
    Und ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass dieser Punkt nicht unausgesprochen bleiben würde. Genau darum hatte ich mich auch entschlossen, ihm die Bar zu überlassen und nicht, sie selbst zu behalten. Sonst wäre genau diese Abhängigkeit eingetreten, von der Shiro sprach. Also sagte ich ihm das so.
    Und langsam, ganz langsam gab er seine störrische Haltung auf.
    Er wollte die Bar haben. Das war völlig klar. Aber es musste mit seinem Stolz zu vereinbaren sein. Darin lag das Kunststück.
    Und es schien geglückt. Er strich mit seinen Händen behutsam über die Theke. Schließlich sah er mich eigenartig durchdringend an.
    »Okay! Unter der Bedingung, dass du mir noch was vorschießt, nehme ich an. Damit ich aus dem Laden hier was machen kann...«
    Jetzt war ich ehrlich überrascht.
    »...Widerspricht das nicht so ‘n bisschen dem Abhängigkeitsprinzip?«
    »Tut es, ja«, gab er zu. »Aber es macht Sinn. Es lohnt sich, glaub mir...«
    Ich willigte ein.
    Nun waren wir beide so was wie Geschäftsleute .  
    Eigenartiger Gedanke...
    Und es war faszinierend zu beobachten, welche Energien diese Veränderung bei Shiro freisetzte.
    Er hing nun fast die ganze Zeit mit Pius zusammen, und gemeinsam planten sie wichtigen Neuerungen für das L’amo. Eine komplett neu gestaltete Sandstein-Theke war dabei ebenso Thema wie ein creme-ledernes Lounge-Club-Outfit im Berlin-Style, was immer das auch sein sollte.
    Ziel der beiden war es wohl auf jeden Fall, sich vom etwas provisorischen Charme der Bar zu befreien, um etwas Professionelles aufzuziehen.
    Und das, was Shiro sich so vorstellte, klang gar nicht so schlecht.
     
    Lorenzo erreichte mich während meiner Dreharbeiten im Kloster.
    »Luca - wir müssen nach Fano.«  
    »Schon wieder?«, fragte ich genervt, gedanklich mehr bei dem, was ich noch zu tun hatte. »Wieso das denn...?« Und dann dämmerte es mir - Valentina!
    Aber nein. Sie lebte, und es ging ihr unverändert.
    Um den Tod unserer Mutter ging es also nicht. Das erleichterte mich.
    Aber es ging um das Schicksal des D’Agosta. Das wiederum überraschte mich.
    »Vater hat den Familienrat einberufen. So hat er das zumindest genannt... Familien-Rat.«
    »Und du willst da hin?« Ich verstand einfach nicht, was das Ganze sollte.
    »Von - wollen - kann keine Rede sein...«, antwortete er irgendwie müde, »...Ich denke einfach, dass es besser ist, wenn wir da auftauchen.«  
    Vermutlich hatte er Recht. Familienrat - einen solchen Schwachsinn hatte es bislang noch nie gegeben und so drängte sich die Frage auf, wer ihn denn konstituiert hatte, diesen tollen Familienrat.
    Ich begriff einfach nicht, was das sollte. Schon gar nicht im Bezug auf das D’Agosta.
    Formal gehörte das Restaurant Matteo, der es für eine günstige Pacht an Antonio abgetreten hatte. So war es und ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich daran etwas geändert haben sollte.
    Doch Renzos Anruf hatte mich neugierig gemacht.
    Also fuhr ich nach Abschluss der Dreharbeiten direkt von Montoggio Richtung Adria.
    Shiro hatte keine Einwände, doch damit hatte ich auch nicht gerechnet. Er war eh völlig in seinem Projekt abgetaucht.
     
    »Es müssen Fakten geschaffen werden...«
    Tomaso sah bedeutungsvoll in die Runde, die aus unserem Vater, Matteo, Rebecca, Lorenzo, Giade und mir bestand.
    »Was Tomaso sagen will...«, übersetzte Antonio beschwichtigend, »...ist, dass langfristig geklärt werden muss, wie es mit dem D’Agosta weitergehen wird.«
    »Hat das was mit Mutter zu tun?«, fragte Renzo. Er war gerade eine halbe Stunde früher eingetroffen als ich und wusste offenbar auch nicht mehr.
    »Nein, hat es nicht. Matteo, erklär du doch...«
    Unser Großvater saß mir genau gegenüber und ich erkannte, dass ihm dieses Treffen nicht besonders behagte.
    »Irgendwie hat es doch schon was mit Valentina zu tun...«, begann er umständlich, »...denn durch sie ist für uns alle hier die Endlichkeit deutlicher zutage getreten.«
    Er nickte Antonio zu.
    »Um es kurz zu machen. Ich möchte wissen, was aus dem D’Agosta wird, wenn ich nicht mehr bin. Wie soll die Zukunft für unser Restaurant aussehen? Natürlich bleibt Antonio der Maître im Haus, daran besteht kein Zweifel, aber...« Er warf einen Seitenblick zu Tomaso und Giade, »...es sind auch Stimmen an mich herangetreten, die eine Entscheidung von mir fordern, die darüber hinausgeht.«
    »Was soll das heißen?«,

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