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Lucian

Lucian

Titel: Lucian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Abedi
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Meer.« Lucian lächelte. Ein paar Momente betrachteten wir andächtig das Feuerwerk.
    Es dauerte lange, immer neue Funkenregen sprühten auf und wir schwiegen, bis die letzten Lichter im nachtschwarzen Himmel verglüht waren. Lucian hatte mich fest in den Arm genommen. »Ich bestell das Raumschiff für später, okay?«, flüsterte er schließlich. »Jetzt siehst du eher so aus, als könntest du eine warme Decke gebrauchen.«
    Ich nickte. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich angefangen hatte, mit den Zähnen zu klappern.
    Als wir wieder in Lucians Zimmer kamen, waren wir plötzlich beide verlegen. Wir standen vor einer neuen Schwelle und wussten nicht, wie wir sie überschreiten sollten.
    Lucian machte den Anfang. Er zog erst seine Jacke, dann die Schuhe aus, schließlich streifte er mir die Jacke von den Schultern und schob mich sanft auf sein Bett. Er kniete vor mir nieder, um mir die Schuhe auszuziehen. Dann die Socken. Seine kühlen Finger schmiegten sich um meine Füße und ich fühlte, wie sich das Blut unter meiner Haut erwärmte. Ich öffnete meine Jeans und versuchte ruhig weiterzuatmen, was mir jämmerlich misslang. Als Lucian an den Beinen meiner Jeans zog, sie langsam von meinem Körper streifte, kroch eine Gänsehaut über jeden Millimeter meines Körpers. Jetzt die Bluse. Jeder Druckknopf gab ein leises Klacken von sich. Dann trug ich nur noch mein Unterhemd und meinen Slip.
    »Hey. Du zitterst ja«, sagte er. Er zog die Decke unter mir weg, hüllte mich ein, dann zog auch er seine Jeans aus. Ich sah seine Beine, die dünn, aber sehnig waren, seine kräftigen Waden. Die Muskeln schienen unter seiner Haut zu tanzen.
    Er behielt sein T-Shirt an, dann kroch er zu mir unter die Decke.
    »Diesmal«, flüsterte er, »diesmal ist es echt. Es ist kein Traum. Ich liege neben dir im Bett.« Er grinste mich an, dann kniff er mir sanft in die Wange. »Und du bist ganz schön gewachsen seit dem letzten Mal.«
    Ich brachte kein Wort hervor. Ich streckte meine Arme nach ihm aus, aber er schüttelte den Kopf.
    »Dreh dich um«, befahl er mir leise. »Dreh dich auf den Bauch.« Ich tat es.
    Lucians Hände schoben mein Unterhemd nach oben, immer weiter. Seine glatten, weichen Finger glitten an meiner Wirbelsäule entlang, so sanft, so köstlich, so unendlich langsam.
    Wenn ich dich berühre, hatte Lucian auf der Dachterrasse des Bunkers zu mir gesagt, das fühlt sich unbeschreiblich an. Als ob ich noch nie jemanden angefasst hätte.
    Und genau so kam es mir jetzt vor. Als ob ich die Erste, die Einzige war, die er jemals berührt hatte. Mir ging es nicht anders. Meine ganze Haut prickelte, alles verwandelte sich unter seinen Fingerspitzen in etwas anderes, etwas Neues. Was war ich, was wurde ich? Was waren wir?
    Plötzlich hielten Lucians Fingerspitzen inne. »Da ist sie«, murmelte er. »Deine Narbe. Du bist hingefallen, oder? Beim Spielen. Das hab ich vorgestern geträumt. Du warst klein. Du hattest einen Pferdeschwanz und trugst ein Dirndl. Du warst auf dem Spielplatz, bist gelaufen, aber du konntest dich nicht richtig bewegen in dem Kleid, und als der Junge dich einholte, hast du dich umgedreht. Er hat dich geschubst. Du hast mit den Armen gerudert, dann bist du hingefallen. Und dann hast du wie verrückt angefangen zu schreien. Eine Sicherheitsnadel hatte sich in deinen Rücken gebohrt.«
    Ich spürte, wie Lucian sich über mich beugte. Seine Lippen berührten die Haut an meinem Schulterblatt.
    »Ich war bei dir«, flüsterte er. »Ich war direkt neben dir. Aber ich habe dir nicht geholfen. Ich habe dich nicht mal angesprochen oder getröstet. Rebecca, ich hab solche Angst, dass ich etwas bö. . .«
    »Schscht . . .«
    Ich drehte mich um und verschloss seine Lippen mit meinem Kuss. Ich spürte, wie sich seine Hände an meinem Rücken zu Fäusten ballten, sein ganzer Körper war jetzt in Aufruhr.
    Ich wölbte meinen Rücken, drängte mich immer tiefer in seine Umarmung, und dann wich ich zurück, um mir das Unterhemd auszuziehen. Doch Lucian hielt meine Hand fest.
    »Nicht«, flüsterte er mühsam. »Ich weiß nicht, ob ich das jetzt . . . ob ich es jetzt aushalten kann. Okay?«
    Er hielt meine Hand ganz fest.
    Ich nickte und dann fing ich an zu weinen. Ich wusste nicht, warum, es überkam mich einfach.
    Lucian küsste mir die Tränen aus den Augen. Er sah mich an. Selbst sein Blick war eine Berührung, ein Streicheln, tief in meinem Inneren.
    »Ich liebe dich, Rebecca«, sagte er.
    Ich wachte davon auf, dass er im

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