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Luciano

Luciano

Titel: Luciano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Ab fangjäger der RAF
anlocken, sobald er über See ist.«
      »Kein Problem«, sagte
Grant. »Natürlich werde ich dem Air Officer Commanding, das
heißt Air Marshal Sloane, sagen müssen, daß ich
aufsteige, aber da wird es keine Schwierigkei ten geben, nicht, wenn er
Ihre Vollmacht zu Gesicht kriegt. Er wird für meinen freundlichen
Empfang sorgen, wenn ich zu rückkomme.«
      Carter sagte: »Erinnern Sie sich, Harvey, Sie sind doch bei der Bodentruppe.«
      »Nicht, was diesen Goldvogel
angeht, mein Sohn.« Grant tätschelte die Flanke des Junkers.
»Ich bin vielleicht nicht der einzige Pilot des Geschwaders, der
diese Maschine fliegen kann, aber ich bin der einzige, mit dem dieses
Unternehmen überhaupt eine Chance auf Erfolg hat. Ich nehme Joe
Collinson mit, unseren erfahrensten Co-Piloten. Er hat in dieser
Maschine ebenso viele Flugstunden absolviert wie ich und kennt sich mit
sämtlichen Anlagen aus.«
      Carter, dem jetzt keine Wahl mehr blieb, nickte zustimmend. »Also gut, Harvey.«
      »Wann starten wir?«
      »Morgen nacht, wenn Ihnen das paßt.«
      »Die gleiche Absprungszone wie bei Ihrem letzten Besuch, außerhalb von Bellona?«
      »Ja.«
      »Wenn Sie jetzt mit mir zur
Wetterstation kommen wollen, dann können wir erfahren, wie's
aussieht, aber wenn alles eini germaßen ist, würde ich
sagen, Sie können Ihren Leuten in Bellona melden, daß Sie so
um elf Uhr herum eintreffen.«
      »Ausgezeichnet.«
      »Gut, dann ans Werk. Es gibt noch einiges zu erledigen.«

      General Alfredo Guzzoni, Befehlshaber
der Sechsten Italie nischen Armee, hielt in seinem provisorischen
Hauptquartier im Grand Hotel von Palermo eine Stabsbesprechung ab. Die
meisten der Anwesenden waren italienische Offiziere, nur eine Handvoll
Deutscher waren darunter, zu denen auch Meyer und Koenig gehörten.
      Guzzoni, ein erstklassiger Soldat und
Veteran zahlreicher Feldzüge, hatte bereits eine Stunde lang die
strategische Lage im Mittelmeerraum erläutert.
      »Also, meine Herren«,
schloß er seinen Vortrag, »daß sie bald kommen,
wissen wir. Ein Ablenkungsmanöver an irgend einer Stelle der
sizilianischen Küste und der Hauptangriff ver mutlich auf
Sardinien. Eines scheint sicher zu sein. Noch min destens eine Woche
lang ist mit keinerlei Bewegung zu rech nen. Die Meteorologen sagen
sehr stürmisches Wetter vorher. Noch irgendwelche Fragen?«
      Es gab noch welche, und nach einer
kurzen Pause hob Meyer die Hand. »Herr General, ich möchte
gern die Frage der Parti sanentätigkeit in den Bergen
anschneiden.«
      Guzzoni sagte: »In welcher Hinsicht, Major Meyer?«
      »In bezug auf die
Zusammenarbeit, Herr General«, sagte Meyer. »Von diesen
verdammten Bergbauern ist nichts zu er warten, aber wenn ich von seiten
italienischer Armee-Einheiten etwas erleben muß, was ich nur als
völligen Mangel an Hilfs bereitschaft bezeichnen kann
…«
      Aus den Reihen der italienischen
Offiziere stieg unwilliges Murren auf, und Koenig rettete die
Situation, indem er aufstand und sagte: »Herr General, Sie
müssen Major Meyer entschul digen. Möglicherweise ist ihm
nicht bekannt, daß italienische Gefallene auch in Rußland
liegen, sogar in den Vororten Mos kaus und in großer Zahl in
Stalingrad. Mit meiner Einheit ha ben häufig Italiener Seite an
Seite gekämpft, und ich war im mer dankbar für ihre
Unterstützung.«
      Mehrere italienische Offiziere
klatschten ihm spontan Bei fall, Meyer blickte ihn gelassen an, nahm
seine Aktenmappe und verließ den Raum. Guzzoni bahnte sich einen
Weg durch die Menge und reichte Koenig die Hand. »Ich glaube, da
haben Sie sich jemand zum Feind gemacht.«
      »Damit werde ich mich abfinden müssen, Herr General.«
      Guzzoni legte ihm die Hand auf die
Schulter. »Ich hatte das Vergnügen, Ihren Vater
kennenzulernen, als ich im vergange nen Monat an einer Besprechung des
Oberkommandos der Wehrmacht teilnahm. Kommen Sie mit mir zum Lunch,
dann berichte ich Ihnen von ihm.«

      Die Villa, in der Carters Gruppe
untergebracht war, lag an der Küste, acht Kilometer von Maison
Blanche entfernt. Kein schönes Haus, arg abgewohnt und eines
frischen Anstrichs dringend bedürftig, aber das Hinterland war
überraschend ma lerisch. Sanddünen trennten den verwilderten
Garten vom Meer. Dahinter erstreckte sich ein weißer Strand, so
weit das Auge reichte.
      Carter hatte die ganze Gruppe zu
einer umfassenden Instruk tion im Wohnraum versammelt. An der Wand hing
eine Land

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