Lucifers Lady
dachte daran, wie Catherine manchmal ihre Hände hineingegraben hatte, wenn sie einander geliebt hatten.
Er stellte sie sich vor, wie sie oben nackt im Bett lag. Sie trug niemals Nachthemden, denn er hatte sie ihr jedes Mal ausgezogen. Er mochte es, wenn sie neben ihm schlief. Sie schmiegte sich jede Nacht an ihn und begann mit ihren unschuldigen Berührungen und leisen Worten oft das Vorspiel.
Er dachte daran, wie sie ihn umschlungen, wie sie sich an ihm gerieben hatte. Sie hatte sich nichts dabei gedacht, sie lockte ihn mit ihrer Unschuld und brachte ihn dabei fast um den Verstand.
Lucian trat zurück und wandte sich zur Tür. Es blieb ihm noch eine letzte Nacht mit ihr. Eine Nacht, die er eigentlich hatte allein verbringen wollen, aber . . .
Er eilte die Treppe hinauf, blieb kurz stehen, überlegte, ob ; dies eine kluge Entscheidung sein würde, dann öffnete er die Tür und ging hinein.
Der Raum lag in völliger Stille. Die Kerzen flackerten in der leichten Brise, die durch das Fenster hereinkam, und das Bett schien auf ihn zu warten. Es war leer.
Zuerst überkam ihn Panik, und er fürchtete, es wäre ihr etwas zugestoßen. Dann verstand er, dass sie absichtlich in dieser Nacht nicht zu ihm ins Bett kam. Er machte große Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Seine Nasenflügel bebten, und er fuhr herum und lief hinaus.
Aus der Ferne hörte Catherine, wie ihr Name gerufen wurde, gefolgt von lautem Krachen. Sie erwachte aus tiefem Schlummer und öffnete die Augen gerade in dem Moment, als die Tür gegen die Wand geschleudert wurde und das Haus zu erbeben schien.
Sie richtete sich auf und griff nach dem Laken, um ihre nackten Brüste zu bedecken, während er an ihr Bett stürmte.
Er stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, mit nackter Brust, zerzaustem Haar, wildem Blick, als hätte er seine Beute aufgespürt und wollte sie nun packen.
Er sagte kein Wort. Er beugte sich vor, zog ihr die Decke vom Leib, schob die Arme unter ihren Körper und hob sie hoch.
„Willst du dich mir verweigern, Engel?“
Obwohl sein Tonfall streng war, hörte Catherine einen unerträglichen Schmerz unter der Oberfläche, und ihr Herz klopfte schneller.
„Niemals“, flüsterte sie. Sie sehnte sich danach, ihn ein letztes Mal zu lieben.
Sie legte ihren Kopf an seine Brust und lauschte auf den Schlag seines Herzens, genoss seine Wärme, roch den Duft nach Meer und frischer Luft, der zu ihm gehörte. All diese Dinge bewahrte sie in ihrem Gedächtnis für die einsamen Winternächte und endlos langen Tage, die ihr bevorstanden.
Er trug sie zu seinem Schlafzimmer und legte sie behutsam mitten auf das Bett. Dann trat er zurück, zog sich aus und kam wieder zu ihr.
Er legte sich auf sie. Er wollte sie ganz und gar fühlen, jeden Zentimeter ihrer nackten Haut. Ein letztes Mal musste er bestätigt wissen, dass sie ihm gehörte.
In ihren grünen Augen las er Schmerz und Enttäuschung, und er empfand mit ihr. Er hatte ihr nicht wehtun wollen, und er hatte nicht verletzt werden wollen. Er hatte sie lieben wollen und sich gewünscht, dass auch sie ihn liebte, ihn allein.
Aber tief im Innern, wo der Schmerz saß, wo die Narben noch nicht verheilt waren, sehnte er sich nach Erlösung. Erlösung von dem Schmerz der Vergangenheit und der Furcht vor der Zukunft.
Als er auf dieser Insel landete, war er endlich frei gewesen. Er hatte den Himmel entdeckt und wider jede Vernunft gehofft, dass er einen Engel finden würde, der sein Glück vollkommen machte.
Dann war Catherine in sein Leben gekommen, der Engel mit der Perlenkette. Ein Engel, der den Namen Abelard trug. Wie konnte er der Tochter des Mannes vertrauen, der ihn zu einem Leben in der Hölle verdammt hatte? Wie konnte er sie so sehr lieben? Wie sollte er sie gehen lassen?
„Lucian“, flehte sie leise.
Er verstand ihren Wunsch. Er hatte sie beide befriedigt, Nacht für Nacht. Er küsste sie, kostete von ihrer Leidenschaft, ihrer Glut.
„Liebe mich, Engel. Liebe mich“, flüsterte er und küsste sie wieder.
„In alle Ewigkeit“, sagte sie.
Catherine wandte sich ihm mit demselben Hunger zu, demselben Wunsch, eins mit ihm zu werden.
Er streichelte ihren Körper, vertraut mit jeder ihrer Rundungen, mit jedem empfindlichen Punkt, den sie besaß, und fand doch immer wieder neue.
Atemlos löste sie sich von seinen Lippen. Er küsste ihre Brust, wollte sie noch immer schmecken. Während er seine Zunge spielen ließ, bewegte er seine Hände weiter, tiefer zu den
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