Lucky - Nur eine Frage der Zeit
Sein Griff war fest, seine Hände fühlten sich durch den dünnen Baumwollstoff ihrer Bluse und Jacke warm an, als er ihr die Schultern massierte. Zunächst übte er nur mittelfesten Druck aus, dann bohrten sich seine Daumen tiefer.
“Sind Sie aber verspannt!” Seine Hände glitten ihren Hals hinauf bis zu ihrem Hinterkopf, seine Finger lagen auf ihrer Haut, wühlten in ihren Haaren.
Oh. Mein. Gott.
Was immer er da tat: Es fühlte sich unglaublich toll an. Einfach großartig. Sündhaft gut. Syd schloss die Augen.
“Das waren stressige Tage, nicht wahr?”, murmelte er, die Lippen gefährlich dicht an ihrem Ohr. “Wissen Sie, ich bin froh, dass wir diese Chance haben, noch mal ganz von vorn anzufangen. Einander kennenzulernen. Ich freue mich darauf … Freundschaft mit Ihnen zu schließen.”
Er war wirklich gut. Sie hätte ihm fast geglaubt.
Seine Hände zauberten weiter, und Syd wartete ab, was er als Nächstes tun oder sagen würde. Sie hoffte, er würde sich noch ein wenig Zeit lassen, bevor er die Grenzen des Anstands überschritt. Aber sie wusste: Lange würde es nicht mehr dauern.
Er schien auf eine Reaktion ihrerseits zu warten, also murmelte sie vage etwas Zustimmendes. Leider geriet das viel zu sehr zu einem Seufzer größten Wohlbehagens, weil er gerade in dem Moment einen Muskel in ihrer Schulter lockerte, der zweifellos mindestens fünfzehn Jahre lang komplett verspannt gewesen war.
“Oh ja”, hauchte er ihr ins Ohr. “Wissen Sie, ich empfinde dasselbe. Das ist verrückt, nicht wahr? Wir kennen einander kaum, und doch …” Er drehte sie zu sich herum, sodass sie einander ins Gesicht sahen. “Ganz ehrlich, Sydney, seitdem wir uns das erste Mal begegnet sind, habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als dies.”
Wirklich erstaunlich. Eine Szene wie in einem Hollywoodfilm. Sydney hatte gar keine Gelegenheit, auszuweichen oder sich von ihm zu lösen. Seine strahlend blauen Augen saugten sich an ihren Lippen fest, schauten noch einmal kurz hoch, und dann – peng.
Er küsste sie.
Bei ihren Recherchen über die Navy-SEALs hatte sie gelesen, dass jedes Mitglied eines Teams besondere Stärken und Fähigkeiten hatte. Jedes Mitglied war Spezialist auf verschiedenen Gebieten. Und Lieutenant Lucky O’Donlon – Navy Ken – war ganz eindeutig ein Spezialist, wenn es ums Küssen ging.
Sie hatte sich von ihm lösen wollen, gleich nachdem ihre Lippen sich trafen. Sie hatte zurücktreten wollen und ihn mit einem einzigen ungläubigen, verständnislosen Blick zu Eis erstarren lassen.
Stattdessen schmolz sie in seinen Armen einfach dahin. Ihre Knie wurden weich.
Er schmeckte wie der Wein, süß und stark zugleich. Er roch nach Sonnenmilch und frischer Seeluft. Er fühlte sich so stark an unter ihren Händen – die definierten Muskeln unter dem glatten Seidenhemd, die unglaublich breiten Schultern. Die personifizierte Kraft, durch und durch ein Mann.
Und sie verlor den Verstand. Anders war ihre Reaktion nicht zu erklären. Der Wahnsinn hatte sie vorübergehend fest im Griff. Denn sie erwiderte seinen Kuss, heftig, besitzergreifend und gierig. Sie küsste ihn nicht nur, sie atmete ihn ein, sog ihn in sich auf.
Sie neigte leicht den Kopf, damit er sie tiefer küssen konnte, während er sie noch fester an sich heranzog.
Es war verrückt. Und unglaublich erregend. Er war ohne jeden Zweifel noch viel besser als der ausgezeichnete Wein. Seine Hände glitten über ihren Rücken, umfassten ihren Po, drückten sie an sich, sodass sie seine Erregung spüren konnte.
Im selben Moment meldete sich ihr Verstand zurück. Sydney schob ihn hastig von sich. Ihr Atem ging schwer. Sie war stocksauer auf ihn und noch wütender auf sich selbst.
Dieser Mann war bereit, mit ihr ins Bett zu steigen, mit ihr intim zu werden – und das einfach nur, um die Kontrolle über sie zu gewinnen. Sex bedeutete ihm so wenig, dass er völlig unbefangen seinen Körper benutzen konnte, um seine Ziele zu erreichen.
Was sie selbst anging: Ihr Körper hatte sie schmählich verraten. Sie hatte versucht, es zu verbergen, es zu leugnen, aber die schreckliche Wahrheit lautete: Dieser Mann war unglaublich attraktiv. Sie war noch nie einem Mann begegnet, der so durch und durch sexy und atemberaubend schön war wie Lucky O’Donlon. Er sah besser aus als die meisten Filmstars, sein Körper war das reinste Kunstwerk, seine Augen von einem völlig einzigartigen Blau.
Nein, er war nicht nur attraktiv. Er war viel mehr – der attraktivste
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