Lucky - Nur eine Frage der Zeit
kochen”, erklärte Veronica und öffnete die Schiebetür zur Veranda. Sie verzog das Gesicht. “Dummerweise entspricht das den Tatsachen.”
Bobby stand am Grill. “Hallo, Syd”, grüßte er sie gleichmütig.
Er trug nur eine Badehose. Mit seinem nackten Oberkörper, den glänzenden Muskelpaketen und dem langen schwarzen Zopf sah er aus wie dem Einband eines historischen Liebesromans entsprungen. Syd musste glatt zweimal schauen, und Lucky knuffte sie in die Seite und flüsterte ihr zu: “Nicht anstarren! Du gehörst zu mir, vergiss das nicht.”
“Lucy McCoy kennst du schon”, sagte Veronica zu ihr. “Und Tasha Francisco sowie Wes Skelly.”
“Nein, wir sind uns noch nicht begegnet”, meinte Wes. Er stand nicht von seinem bequemen Sessel auf. “Ich darf nämlich nicht an diesem Einsatz teilnehmen”, erklärte er Veronica. Seine Stimme troff von Sarkasmus, und er klang ein wenig angetrunken. “Ich gehöre nicht zum Team, weil ich zur Reihe der möglichen Verdächtigen zähle. Richtig, Lieutenant?”
Lucky antwortete betont fröhlich. “Ach, komm schon, Skelly, du weißt, dass ich mein Team nicht nach eigenem Gutdünken zusammenstellen durfte. Admiral Stonegate hat das getan.”
“Hallo, allerseits! Tut mir leid, dass ich so spät dran bin. Ich wurde im Büro aufgehalten, und dann habe ich mich entschlossen, zu laufen. Es ist so ein herrlicher Abend!”
Lucky drehte sich um. Lana Quinn kam die Treppe hoch, die vom Strand zur Veranda hinaufführte.
Bobby umarmte sie zur Begrüßung. “Wo ist Wizard? Ich dachte, er käme heute nach Hause?”
Sie verzog das Gesicht. “Team Six bleibt ein wenig länger im Einsatz. Nicht zum ersten Mal. Er wird mindestens noch ein paar Wochen fortbleiben. Ich weiß, ich weiß. Ich sollte mich glücklich schätzen, dass er wenigstens anrufen konnte.”
Wes stemmte sich auf die Füße und warf dabei den kleinen Plastiktisch neben sich um. Knabberzeug verteilte sich auf dem Boden der Veranda. Er fluchte laut. “Es tut mir leid”, sagte er. “Ron, es tut mir leid, ich habe vergessen … ich muss gehen … Habe noch was zu erledigen. Tut mir leid.”
Er verschwand ins Haus und rempelte Syd dabei an. Lucky wandte sich Bobby zu, drehte die Hand, als würde er einen Zündschlüssel im Zündschloss herumdrehen und stellte so schweigend die Frage, ob Wes noch fahrtüchtig war.
Bobby schüttelte den Kopf, steckte die Hand in die Tasche seiner Badehose, zog etwas heraus und zeigte es kurz. Gerade lang genug, sodass Lucky sehen konnte, dass er den Zündschlüssel seines Freundes bereits an sich genommen hatte. Bobby ließ zwei Finger über den Tisch wandern: Wes würde zu Fuß zum Stützpunkt zurückkehren.
Am anderen Ende der Veranda half Syd Lana Quinn dabei, das verschüttete Knabberzeug aufzusammeln.
“Und? Weiß deine neue Flamme, dass du ein richtiger Trottel bist?”
Lucky drehte sich um. PJ Becker grinste ihn an, aber er wusste, dass sie es nur halb scherzhaft meinte. Was natürlich bedeutete, dass sie es auch halb ernst meinte. Diese Frau hatte immer noch nicht vergessen, wie er sie angebaggert hatte, als sie sich gerade kennengelernt hatten. Vergeben hatte sie ihm schon, aber vergessen würde sie das vermutlich nie.
Das gehörte zu den Dingen, die er am meisten an ihr mochte. Sie würde ihm niemals irgendetwas durchgehen lassen.
“Ja”, antwortete er. “Das weiß sie. Sie mag mich trotzdem.” Das war nicht gänzlich gelogen. Syd mochte ihn. Nur nicht so, wie PJ dachte.
Senior Chief Harvard Beckers Frau musterte Syd aus traumhaft schönen, lebhaft braunen Augen. Augen, denen nichts entging. “Weißt du, O’Donlon, wenn du schlau genug bist, dich mit jemandem wie Syd Jameson zusammenzutun, habe ich dich möglicherweise schwer unterschätzt. Sie ist eine gute Journalistin. Vor einem Jahr hatte sie eine wöchentliche Kolumne in der Lokalzeitung, und ich habe sie möglichst immer gelesen. Die Lady hat ein ausgesprochen kluges Köpfchen und benutzt es auch zum Denken.” Sie lächelte Lucky strahlend an und küsste ihn auf die Wange. “Wer weiß? Vielleicht bis du doch nicht so ein Trottel, wie ich dachte.”
Lucky lachte, und PJ wandte sich der hochschwangeren Mia zu, die Anstalten machte, beim Aufsammeln des Knabberzeugs zu helfen. Ihr Blick sagte mehr als deutlich: Untersteh dich!
Lucky trat an Bobby heran. “Was ist mit Wes los?”
Bobby zuckte die Achseln. “Es ist einfach nicht sein Jahr.”
“Kommt er zurecht?”
“Der Fußmarsch zum
Weitere Kostenlose Bücher