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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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eigene Achse, sah sich nach irgendetwas um, womit sie sich bewaffnen konnte. Luke hatte keinen Kamin, und so gab es leider auch kein Kaminbesteck. Da war nichts, einfach gar nichts. Außer einer Zeitung, die sie zusammenrollen konnte. Perfekt – wenn sie von einem unartigen Hund angesprungen wurde.
    “Luke?”, sagte sie. “Bitte!”
    Ein Baseballschläger. Luke hatte ihr erzählt, er hätte in der Highschool Baseball gespielt und ginge heute noch ab und zu aufs Spielfeld westlich von San Felipe, um ein bisschen zu üben.
    Er hatte weder eine Garage noch einen Keller. Wo bewahrte jemand, der weder Garage noch Keller hatte, einen Baseballschläger auf?
    Im Garderobenschrank.
    Syd stürzte zum Garderobenschrank und riss die Tür auf.
    Drinnen hingen jede Menge Navy-Uniformmäntel in verschiedenen Ausführungen. Sie schob sie zur Seite und entdeckte …
    Angelruten.
    Und Lacrosse-Schläger.
    Ein Satz Softdarts.
    Und drei verschiedene Baseballschläger.
    Sie schnappte sich einen, als sie hörte, wie sich die Küchentür quietschend öffnete.
    Verstecken.
    Verstecken schien ihr plötzlich die intelligenteste Option. Sie schlüpfte in den Garderobenschrank und zog die Tür lautlos hinter sich zu.
    Ihre Handflächen waren schweißnass, ihr Mund trocken, und ihr Herz klopfte so laut, dass sie nichts anderes hören konnte.
    Sie packte den Baseballschläger so fest, wie sie nur konnte, und betete. Lieber Gott, was immer mir auch zustoßen mag, gib, dass Luke nicht verletzt ist! Bitte mach, dass er nicht draußen liegt, die Kehle durchschnitten, die Augen starr zum Himmel gerichtet und …
    Wer immer ins Haus eingedrungen war, versuchte jetzt nicht mehr, leise zu sein. Schritte eilten durch den Flur zum Schlafzimmer und kamen dann noch schneller zurück. Sie hörte, wie die Badezimmertür aufgerissen wurde, hörte: “Syd? Syd!”
    Es war Luke. Das war Lukes Stimme. Die Erleichterung ließ ihr die Knie weich werden, und sie sackte im Schrank zu Boden, riss Angelruten, Lacrosse-Schläger und wer weiß was noch alles dabei um.
    Die Tür flog auf, und da stand Luke. Die Panik in seinen Augen wäre ihr ein Trost gewesen, wenn ihre Erleichterung nicht sofort in Wut umgeschlagen wäre.
    “Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?” Sie wäre beinahe mit drohend erhobenem Baseballschläger aus dem Schrank herausgetreten. “Du hast mich, verdammt noch mal, zu Tode erschreckt!”
    “Ich habe dich erschreckt?” Er war genauso aufgebracht wie sie. “Gott, Syd, ich komme hier rein, und du bist verschwunden! Ich dachte …”
    “Du hättest mich anrufen sollen. Hättest mir sagen sollen, dass du früher nach Hause kommst!”, warf sie ihm vor.
    “Früher? Wieso früher?”, gab er zurück. “Es ist beinahe halb zwei. Inwiefern ist das früher als sonst?”
    Er hatte recht. Die Uhr am Videorekorder zeigte 01:27.
    “Aber …” Syd suchte krampfhaft nach Argumenten, überlegte blitzschnell. Warum hatte sie solche Angst bekommen? Sie deutete zur Küche. “Du bist zur Hintertür hereingekommen. Du kommst sonst immer zur Vordertür herein. Die übrigens abgeschlossen ist, du Genie! Wenn du der Vergewaltiger von San Felipe gewesen wärst, hätte ich in der Falle gesessen!”
    Damit hatte sie ihn. Das warf ihn um und nahm ihm den Wind aus den Segeln. Er warf einen Blick auf das Türschloss, dann zu ihr. Sie konnte sehen, wie er erstmals richtig den Baseballschläger wahrnahm, den sie noch in der Hand hielt. Sie sah, wie ihm auffiel, dass sie immer noch zitterte, dass ihr Tränen in den Augen standen.
    Verdammt. Sie wollte nicht vor ihm weinen.
    “Mein Gott”, stieß er hervor. “Du hast keinen Schlüssel? Warum zum Teufel hast du keinen Schlüssel?”
    Syd schüttelte den Kopf. Sie konnte nichts sagen, brauchte all ihre Kraft, um nicht in Tränen auszubrechen.
    Luke lag nicht tot im Hof. Gott sei Dank.
    Er runzelte die Stirn und zog sein Handy aus seiner Gürteltasche. Es vibrierte stumm. Er klappte es auf, schaltete es ein. “O’Donlon.” Er lauschte, sagte dann: “Ja. Wir sind beide in Ordnung. Sie hatte …” Er schaute sie an.
    “Angst”, warf Syd ein und ließ sich auf die Couch sinken. “Du kannst es ruhig sagen. Ich hatte Angst. Ich gebe es zu.”
    “Sie wusste nicht, wer hereinkam”, sagte Luke ins Handy, “und sie entschied sich für die Option Verstecken im Albtraumszenario.” Er warf einen Blick auf den Baseballschläger. “Gemischt mit ein bisschen Kämpfen.” Er atmete tief durch, strich sich mit der

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