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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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gestorben ist und damit ihre Duftstoffe erloschen, verwandelten sich alle Nachkommen, die gerade im jugendlichen Alter waren, in weibliche Wesen, also Mädchen. Es gab schreckliche Kämpfe zwischen den Mädchen. Sie haben sich gegenseitig umgebracht, bis nur noch die Stärkste lebte.«
    »Was? Auch bei den Menschen?«, rief Lucy schockiert und rüc kte instinktiv von Libaruh ab. Der sah sie erschrocken und enttäuscht an.
    »Der Tod einer Königin leitete immer die schlimmste Zeit für ein Volk von Loratenern ein«, sagte er traurig und schüttelte dabei den Kopf. »Die Mädchen waren nur noch darauf fixiert, Königin zu werden. Alles, was ihnen noch an Verstand blieb, richteten sie d arauf, ihre Konkurrentinnen auszuschalten.«
    »Und die anderen haben einfach zugesehen?«, fragte Lucy en tsetzt.
    »Ganz am Anfang, in der Steinzeit, ist das so gewesen. Du musst bedenken, wenn diese Verwandlung einsetzt, gibt es kein zurück mehr. Ein loratenisches Mädchen kann nur Königin werden oder sie muss sterben.«
    »Aber sie war doch ein Mensch. Hatte sie denn keine Gewissensbisse, die anderen Mädchen umzubringen«, fragte Lucy. Sie konnte das einfach nicht verstehen.
    »Nein, die Mädchen hatten keine Gewissensbisse. Sie waren chemisch so programmiert. Wie ich schon sagte, nach der Verwan dlung ist nicht mehr viel Verstand geblieben und selbst der ist in der Zeit danach verschwunden.« Vorsichtig schmiegte Libaruh sich wieder an Lucys Arm. Lucy streichelte ihm über den Kopf. Er konnte schließlich nichts für diese biochemischen Reaktionen.
    »Nur sehr selten, wenn zwei Mädchen gleich stark waren, h aben beide überlebt, dann hat sich das Volk geteilt und es gab zwei Königinnen. So sind dann neue Völker entstanden.
    Die neutralen Wesen fanden das Kämpfen und Töten natürlich schrecklich, zumindest ab einer höheren kulturellen Entwicklung sstufe. Man konnte aber nichts dagegen tun, bis man in der späten Metallzeit den Duftstoff der Königinnen analysiert hat und ihn synthetisch herstellen konnte.
    Ab diesem Zeitpunkt wurden in den meisten Völkern nur noch wenige Kinder aussortiert, die man nach dem Tod einer Königin zu Mädchen umgewandelt hat. Die anderen Kinder hielt man mit dem künstlichen Duftstoff neutral.«
    »Und heute?«, fragte Lucy dazwischen.
    »Heute machen wir das noch immer so. Wir haben uns gen etisch nicht verändert, musst du wissen. Wenn aus irgendeinem Grund unsere Kultur zusammenbrechen sollte, würden wir in die Steinzeit oder ins frühe Metallzeitalter zurückfallen. Es gäbe keine künstlichen Duftstoffe mehr und die Jugendlichen würden sich zu Mädchen entwickeln. Von diesen Mädchen würde das Stärkste und Schlauste alle anderen auslöschen und zur neuen Königin werden.
    So etwas würde im Übrigen auch passieren, wenn ein loraten isches Raumschiff auf einem fernen, fremden Planeten notlanden müsste. Dort würde auf diese Weise ein neues Volk von Loratenern entstehen.
    Wenn ich richtig informiert bin, machen es die Imperianer doch genauso. Auch sie können sich zur Not fortpflanzen wie in verga ngenen Zeitaltern.«
    Lucy nickte.
    »Und wie ist das mit den Jungs? Äh, den Drohnen, meine ich«, fragte sie.
    »Das ist – oder besser war – ganz genauso. Die Königin se ndet einen bestimmten Geruchsstoff aus. Das ist das Zeichen, dass sie zur Paarung bereit ist und die jungen Männer oder Drohnen erwartet. Dieser Duftstoff löst bei den jugendlichen Loratener eine Entwicklung zu Drohnen aus. Das ist zwar nicht ganz so brutal wie bei den Mädchen aber noch ein bisschen komplizierter. Die jungen Männer kämpfen auch miteinander, aber sie bringen sich nicht um. Die Kämpfe beginnen schon während der Umwandlung. Die Loratener, die verlieren, bilden sich zu normalen neutralen Wesen zurück. Die, die gewinnen, werden zu jungen Männern. Sie produzieren einen anderen Duftstoff, der den der Königin neutralisiert. Es braucht immer mehrere Drohnen, um den Duft einer Königin zu neutralisieren.
    Die jungen Männer oder besser die Drohnen sind nicht viel besser als die Königin. Sie verlieren nach und nach vollkommen ihren Ve rstand und sind nur noch zur Begattung zu gebrauchen. Hinzu kommt, dass sie nur wenige Jahre leben. Wenn einer stirbt, beginnt die Prozedur von vorn, bis der Verstorbene durch eine neue Drohne ersetzt ist.«
    »Aber dann bleibt ihr ja vollkommen unter euch. Vermischt ihr euch nicht mit anderen Völkern?«, fragte Lucy nachdenklich. Lib aruh lag jetzt wie ein Kind in Lucys

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