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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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Lucy, »irgendwo müssen doch eure Nac hkommen herkommen.«
    »Aber Lucy, wir leben seit Ewigkeiten im Biologiezeitalter. Unsere Nachkommen werden wie bei allen Spezies in dieser En twicklungsstufe genetisch programmiert und von speziell für diese Aufgabe konstruierten Robotern ausgetragen und aufgezogen.«
    »Ja, natürlich, das weiß ich doch«, stammelte Lucy. »Aber ich meine vorher, im Metallzeitalter oder in der Steinzeit, da muss es doch einen natürlichen Mechanismus gegeben haben, wie sich eure Vorfahren fortgepflanzt haben.«
    »Oh, ich habe vergessen, dass du ja aus der imperianischen Provinz kommst.« Libaruh grinste sie noch breiter an. »Für euch sind Fragen der Fortpflanzung ja extrem wichtig, wie ich mich erinnere. Bei uns ist das so lange her, viel länger als bei Imperianern und noch viel länger als bei Aranaern, dass ich nicht daran gedacht habe, dir davon zu erzählen.
    Bei uns haben sich die fortgeschritteneren Spezies ganz anders entwickelt als in eurer Biologie. Viele der höher entwickelten Tiere leben in so etwas wie primitiven Staaten, die in einer sehr hierarch ischen Ordnung organisiert sind. Diese Ordnung ist biologisch festgelegt. Wie ich gehört habe, gibt es das bei euch nur bei ganz wenigen Säugetierarten. Christoph meinte, er hätte nur von einer solchen Art auf Terra gehört, der ›Nacktmulle‹, wenn ich richtig verstanden habe. Häufiger sieht man das bei euch wohl bei Insekten.
    In jedem dieser Staaten gibt es eine Königin. Wenn du so willst, ist sie das einzige Mädchen. Dazu gibt es je nach Art ein halbes, bis ein ganzes Dutzend Drohnen, die Nachkommen zeugen können. Wenn du so willst, sind das die Jungs. Die and eren Hunderte von Tieren sind geschlechtsneutral wie ich.«
    Lucy sah Libaruh mit großen Augen an.
    »Aber warum habt ihr euch nur auf die neutralen Wesen beschränkt?«, fragte Lucy.
    »Die anderen würden dir nicht gefallen«, grinste Libaruh. Er k uschelte sich noch enger an Lucys Arm. »Die loratenischen Menschen haben sich sehr ähnlich entwickelt wie die imperianischen. Auch bei uns gab es Tiere, die auf zwei Beinen liefen und Arme mit sehr beweglichen Händen besaßen. Etwas vereinfacht zusammengefasst, bildete eine Unterart immer größere Gehirne aus, bis sie die Leistung unserer heutigen Hirne erreichten. Damit waren die modernen loratenischen Menschen geborenen.
    Bei diesen Menschen verhielt es sich genauso wie bei ähnlich o rganisierten Tierarten. Die eigentliche Arbeit und die gesamte Organisation des Staates wurden von den neutralen Wesen geleistet. Bei den Menschen kamen die Dinge hinzu, die sie von Tieren unterscheiden, also alles, was mit Verstand, Logik und Kreativität verbunden ist. Die Königin hat nur eine Aufgabe. Sie macht den ganzen Tag nichts anderes, als sich begatten zu lassen und den Nachwuchs zu gebären. Die Drohnen sind nur für das Begatten zuständig. Dabei versuchen sich die Stärksten, durchzusetzen. Du kannst dir vorstellen, dass eine Drohne dadurch nur eine kurze Lebenserwartung hat. Auch eine Königin lebt nicht so lange wie ein neutrales Wesen.«
    »Ach deswegen seid ihr lieber neutral«, warf Lucy ein.
    Libaruh lachte und kuschelte sich jetzt mit seinem ganzen Körper an Lucy. Er erinnerte sie ein bisschen an Nuri. Es fühlte sich an wie ein Kind, so unschuldig. Es ging ihm nur um Wärme und darum, den anderen ganz nah zu spüren. Mit erotischen Gefühlen hatte es jedenfalls ganz und gar nichts zu tun. Wie sollte es auch?
    »Nein, mit der Lebenserwartung hat das nur wenig zu tun«, k icherte Libaruh und erinnerte Lucy damit noch mehr an Nuri. »Die Königin und die Drohnen würden dir nicht gefallen. Mit ihnen kann man nicht reden. Mit ihnen kann man absolut nichts anfangen. Sie sind auf eine einzige Sache fixiert, den ganzen Tag von morgens bis abends. Glaub mir, wenn man sich anders fortpflanzen kann, braucht man sie absolut nicht mehr.«
    »Gut, das habe ich jetzt verstanden«, sagte Lucy. Automatisch streichelte sie Libaruh übers Haar, wie sie es sonst mit Nuri machte. »Und deswegen werden einfach keine Königinnen und Drohnen mehr gezeugt, sondern nur noch geschlechtsneutrale Loratener.«
    »Fast richtig!« Libaruh strahlte. »Alles ist noch komplizierter. Alle Loratener werden immer grundsätzlich als neutrale Wesen geboren. Früher als die Königinnen sie noch austrugen, sorgte der Geruch der Königin dafür, dass keines der Neugeborenen sich in ein weibliches Wesen verwandelte. Erst, wenn eine Königin

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