Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
Lucy grinste ihn frech an.
***
Später am Abend lag Lucy in ihrem Bett. Kim lag neben ihr. Sie war soweit von Lucy abgerückt, wie es das Bett erlaubte, und hatte ihr den Rücken zugedreht.
»Ich glaube, es war keine gute Idee heute Nacht zusammen in diesem Bett zu schlafen«, maulte Kim.
»Du musst hier schlafen, weil deine Tochter hier schläft und ich habe auch keine Lust im Wohnzimmer auf dem Sofa zu übernac hten«, antwortete Lucy genervt.
»Aber die Eltern denken jetzt sonst was«, jammerte Kim.
»Mensch Kim!« Lucy rückte an ihre Freundin heran und nahm sie in den Arm.
»Lucy lass das!«, fauchte Kim und schob Lucy von sich. »Was ist, wenn die Eltern reinkommen? Was sollen die denken?«
Kim hatte Tränen in den panisch geweiteten Augen.
»Mensch Kim und wenn schon! Die sollen sich nicht so anste llen«, sagte Lucy leichthin.
»Du hast gut reden«, schluchzte Kim. »Du bist ihre richtige Toc hter. Dich werden sie lieb haben, egal was du machst. Außerdem bist du bald wieder weg.«
»Kim nun beruhige dich. Dich haben sie doch auch lieb und du hast doch gehört, was mein Vater gesagt hat, es ist ihm egal.«
»Das hat er doch nur gesagt, weil er nett sein wollte. Als ich ihnen das mit meiner ersten Freundin erzählt habe, waren sie richtig schockiert. Wenn sie jetzt auch noch denken, dass ich dich verführt habe, mögen sie mich bestimmt nicht mehr. Irgendwie waren sie heute Abend schon so komisch.«
»Das bildest du dir nur ein Kim, wirklich! Aber ich werde morgen mit ihnen reden, ja? Ich stelle alles klar und ich werde woanders schlafen. Vielleicht können meine Eltern ja ein Reis ebett oder eine Liege besorgen.«
»Nein, nein, ich werde hier nicht mehr übernachten, solange du da bist. Ich hätte mich da nicht einmischen sollen. Jetzt habe ich dir auch noch dein Zimmer weggenommen.«
»Kim bitte, erstens ist das ja wohl in den letzten zwei Jahren dein Zimmer gewesen und zweitens geht das nicht. Wenn du hier nicht schläfst, kann ich auch nicht hier schlafen. Ich muss auf dich aufpassen. Es darf nichts mehr schieflaufen, es hängt zu viel davon ab, für die ganze Galaxie und auch für die Erde.«
Kim sah Lucy traurig an.
»Du meinst, du musst auf Lina aufpassen, nicht? Sie ist wichtig, nicht ich! Aber das ist gut so, dann passen jetzt zwei Menschen auf die Kleine auf.«
»Klar, meine ich die Kleine. Du kannst ja wohl auf dich selbst aufpassen«, grinste Lucy ihre Freundin frech an.
Kim grinste zaghaft zurück.
***
Am nächsten Morgen, nachdem Kim zur Arbeit gegangen war, sprach Lucy das Thema der Freundschaft zwischen den beiden jungen Frauen gegenüber ihren Eltern an. Ganz offen erzählte sie ihren Eltern von Kims Befürchtungen. Wahrscheinlich wäre es ihrer Freundin peinlich gewesen, dass Lucy so offen redete, aber sie war ja nicht da. Wie Lucy erwartet hatte, lösten sich damit alle Befürchtungen ihrer Eltern auf, die die beiden tatsächlich hatten. Sie verabredeten, dass Lucy ein Reisebett bekommen würde.
Der Tag verging recht langweilig. Am Nachmittag kam tatsäc hlich Vanessa vorbei, aber das brachte für Lucy auch keine Abwechslung. Nils verzog sich sofort mit ihr in sein Zimmer. Lucy schnappte sich ein Buch - es handelte sich um einen historischen Roman - und begann zu lesen. Einfach so zur Entspannung hatte sie das schon seit ihrer Abreise von der Erde nicht mehr getan. Lucy beschloss, dass sie die nächsten Tage als Urlaub betrachten würde. Sie konnte sowieso nichts Sinnvolles tun, bis Kim ihre Vorbereitungen getroffen hatte.
Kim verspätete sich an diesem Tag. Lucys Mutter fütterte die Kleine, wickelte sie und brachte sie ins Bett. Lucy saß im Woh nzimmer, als sie Nils und Vanessa die Treppe herunter trampeln hörte. Lucy versuchte, einen Blick auf die beiden zu erhaschen. Aber sie standen so im Flur vor der Haustür, dass Lucy sie nicht sehen konnte. Extra aufstehen und damit ihre Neugierde zu zeigen, war ihr dann doch zu peinlich. So wartete sie, bis die Haustür klappte und Nils ins Wohnzimmer kam. Er strahlte übers ganze Gesicht.
»Na, hat es geklappt«, fragte Lucy so cool wie möglich.
»Ich glaube, wir sind jetzt zusammen«, strahlte Nils. »Du glaubst ja nicht, wie ich dich gehasst habe, als du mich vorgestern bloßgestellt hast. Aber das war das Beste, was du in deinem Leben gemacht hast. Vanessa und ich, wir waren ja solche Idioten!«
»Sag ich doch«, grinste Lucy.
Später, als Kim zurückkam, gaben sich Lucys Eltern die größte Mühe
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