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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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durch.« Kims Augen leuchteten begeistert. Sie legte ein dickes Paket auf den Küchentisch. Lucy sah sie fragend an. Kim hatte leicht gerötete Wangen. Sie kam gerade von draußen herein gekommen. Die paar hundert Meter von ihrem Parteibüro zur elterlichen Wohnung war sie zu Fuß durch die kühle Abendluft gegangen.
    Lucy saß zusammen mit ihrer Mutter in der Küche. Die Mutter hatte die kleine Lina auf dem Schoß und fütterte sie. In den letzten T agen war die Kleine immer ruhiger geworden und aß mittlerweile auch nur noch die Hälfte.
    »Was ist das?«, fragte Lucy, nachdem Kim nicht auf ihren Blick reagiert hatte. Kim hatte in der Zwischenzeit die Kleine auf den Arm genommen und alberte ein wenig mit dem Kind herum, auch wenn es nicht darauf reagierte.
    »Das ist Plastiksprengstoff«, antwortete Kim leichthin. »Da ist auch eine Uhr dran. So etwas nennt man gemeinhin eine Bombe.«
    »Ich dachte, es gibt keine Waffen mehr auf der Erde«, erw iderte Lucy erstaunt. »Wo hast du das her?«
    »Offiziell gibt es so etwas auch nicht mehr. Aber es gibt g eheime Labore. Glaub mir, das Ding funktioniert. Mehr willst du gar nicht wissen.«
    »Ist das nicht ein bisschen viel?«, fragte Lucy. Sie hatte von Sprengstoff keine Ahnung und wollte eigentlich auch nichts darüber wissen. Das Paket, das Kim auf den Tisch gelegt hatte, kam ihr aber doch ein wenig groß vor.
    »Das ist genau die richtige Menge. Das ist nicht gerade der beste Sprengstoff, musst du wissen«, erklärte Kim.
    »Und du willst das heute Abend schon durchziehen?« Lucy hatte sich noch nicht von ihrer Überraschung erholt.
    In den letzten Tagen hatte sie sich danach gesehnt, alles hinter sich zu bringen und zu ihren Freunden zurückzukehren. Die gesamte Familie hatte sich zwar Mühe gegeben, weiteren Streit zu vermeiden, aber eine Spannung lag weiter in der Luft. Lucy fühlte sich unverstanden. Eigentlich war es auch nicht viel anders als früher, dachte sie bitter.
    »Danach kommst du dann mit zur Station?«, fragte Lucy vo rsichtshalber nach.
    »In zwei Tagen ist noch mal eine Demo. Du wirst sehen, es wird die größte Demonstration in der Geschichte unseres Städ tchens. Die muss ich unbedingt noch mitmachen. Dann stehe ich dir vollkommen zur Verfügung«, versprach Kim begeistert.
    Am liebsten wäre Lucy noch am gleichen Abend abgeflogen, aber dass es jetzt einen Zeitplan gab, war ja schon mehr, als sie zu hoffen gewagt hatte. Ihre Mutter sah traurig aus. Sie sagte aber nichts. Kim hatte ihren Eltern groß und breit den Plan erklärt. Lucy begeisterte das zwar nicht, aber Kim hatte wah rscheinlich recht, diese Sache konnten sie nicht vor den Eltern geheim halten.
    Dass Lucy Kim und Lina mitnahm, passte ihrer Mutter übe rhaupt nicht. Nur die Aussicht, dass für die Kleine eine Chance bestand, geheilt zu werden, machte ihrer Mutter den drohenden Abschied einigermaßen erträglich.
     
    ***
     
    »Und du bist sicher, dass um diese Zeit keine Menschen mehr in dem Gebäude sind?«, fragte Lucy.
    »Auch Außerirdische schlafen nachts. Die hier auf der Erde m achen normalerweise sogar rechtzeitig zum Ende der Öffnungszeiten Feierabend. Das ist das Erste gewesen, was sie von unserer Bürokratie gelernt und übernommen haben«, antwortete Kim lachend.
    Es war etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht. Lucy und Kim standen vor dem halb fertigen Büroneubau. Lucy fühlte sich nach Imperia Stadt versetzt, wenn sie die Kulisse der nor ddeutschen Kleinstadt im Hintergrund ausblendete. Das untere Stockwerk war bereits fertig. Ein Eingangsbereich führte über einen kurzen Flur zu einer großen Halle, die man mit Sitzgelegenheiten und imperianischen Bildschirmen und Konsolen ausgestattet hatte. Von diesem großen Raum gingen Türen ab, die in die einzelnen Büros führten, die um die Halle herum angeordnet waren. Natürlich verlief auch in diesen Räumen keine einzige Wand gerade, ebenso wenig wie die Decke. Selbst der Fußboden zeichnete sich durch sanfte Verformungen aus.
    Der erste Stock befand sich noch in der Entstehung. Jeder einze lne Raum wuchs an das Hauptgebäude an, so wie ein Pilz an einem alten Baum wächst. Allerdings verbanden sich diese Räume auf wundersame Weise mit dem Rest des Gebäudes. Im ersten Stock waren mehr als die Hälfte der Räume noch nicht so weit ausgewachsen, dass diese Verbindung, also die Türen, schon geöffnet werden konnten. Von den Stockwerken darüber konnte man gerade kleinere Ansätze erkennen.
    »Was machen wir, wenn

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