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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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nickte.
    »Schnell, pack ein paar Sachen zusammen. Ich nehme Lina«, rief Kim und stürzte zur Treppe. Die Mutter stellte sich ihr in den Weg.
    »So könnt ihr nicht gehen. Da haben sie euch ja sofort. Seht doch mal in den Spiegel«, sagte sie energisch.
    Lucy sah an sich herab. Sie sah genauso aus wie Kim. Beide Mädchen waren mit einer Mischung aus diesen merkwürdigen Pflanzensäften und Staub überzogen. Alles klebte und roch intensiv nach verfaulten Früchten.
    »Du duscht zuerst. Ich sammle in der Zeit ein paar Sachen für uns zusammen. Mama, bitte packe für Lina alles ein, was wir brauchen«, kommandierte Lucy. Erstaunlicherweise hörten alle auf sie.
    Nach Kim sprang Lucy unter die Dusche. Es musste alles schnell gehen.
    »Wollt ihr euch nicht die Haare föhnen Mädels? Ihr erkältet euch doch noch«, rief die Mutter.
    »Keine Zeit«, erwiderte Kim knapp.
    »Ich habe hier noch ein paar nützliche Dinge«, sagte sie zu Lucy.
    »Stopf alles in den Rucksack«, rief Lucy. »Ich nehme den Rucksack und du Lina.«
    Es folgte eine herzzerreißende Abschiedszeremonie. Mit Tr änen in den Augen drückte die Mutter beide Mädchen an sich. Lucy registrierte, dass sie zu Kim ein wenig herzlicher war, als zu ihr selbst. Es versetzte ihr einen Stich, worüber sie sich noch mehr ärgerte. Selbst Nils stand im Flur. Er drückte Lucy so fest an sich, dass es schon fast wehtat. Kim gab er nur artig die Hand.
    »Noch etwas! Ihr müsst mir versprechen, dass ihr keinem sagt, dass ich hier gewesen bin. Ihr habt mich seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Kim habt ihr die letzten Tage auch nicht ges ehen«, sagte Lucy ernst.
    »Aber wir können doch unsere Kinder nicht verleugnen«, prote stierte die Mutter.
    »Denk daran, dass Kim einen Platz braucht, wo sie hin kann, wenn sie zurückkommt. Es nützt wirklich gar nichts, wenn ihr nicht mehr da seid.«
    Lucy hoffte, dass sie wenigstens damit ihre Mutter überzeugt hatte.
    »Sagt das auch meiner ›lieben Cousine‹. Sagt ihr, dass es um das Leben ihres Kindes geht. Das wird wirken«, sagte Lucy eindrin glich.
    »Ich werde ihr sagen, dass es um den Job ihres Mannes geht. Das wird noch mehr wirken«, sagte der Vater.
    Nils musste kichern.
    »Gerd! Du bist ja noch schlimmer als dein Sohn!«, rief die Mutter entsetzt aus.
    Lucy grinste. Ihr gefiel das. Sie breitete die Arme aus und wollte ihren Vater verabschieden. Der schüttelte aber den Kopf.
    »Wo müsst ihr hin? Ich fahre euch mit dem Auto«, sagte er en tschieden.
    »Das ist lieb von dir Papa, aber das ist zu gefährlich. Wir nehmen die öffentlichen Verkehrsmittel. Das ist außerdem u nauffälliger«, meinte Lucy und lächelte ihn strahlend an. Ihr Vater schüttelte trotzdem energisch den Kopf.
    »Mädchen, wenn ich sonst schon nichts für euch tun kann, dann wenigstens das. Ansonsten bin ich ja zu nichts mehr nu tze.«
    »Ach Papa, das stimmt doch nicht. Und ich möchte auf ke inen Fall, dass dir etwas passiert.«
    »Ich fahre, keine Widerrede!« Lucys Vater nahm entschlossen den Rucksack und trug ihn zum Auto.
    »Bleibt bitte drinnen. Es muss ja niemand mitbekommen, dass es hier einen großen Abschied gibt.« Lucy drückte schnell Nils und ihre Mutter ein zweites Mal. Kim machte das Gleiche. Dann schnappte sie sich die Babytragetasche, in die Lina, klein und schmächtig, wie sie war, noch immer hinein passte. Die zwei hetzten zum Auto. Ihr Vater fuhr sie bis zu der alten Bushaltestelle in der Nähe des Landeplatzes der Raumfähre.
    »Danke, dass du uns gebracht hast. Das wäre sonst schwierig g eworden. Um diese Zeit geht kein Bus«, sagte Kim und drückte den Vater. Die beiden verabschiedeten sich so herzlich, dass Lucy schon wieder ganz flau wurde.
    Dann nahm ihr Vater sie in den Arm. Er drückte sie fest an sich.
    »Pass auf dich auf«, sagte Lucy und musste die Tränen unterdrücken.
    »Pass du auf dich auf, mein Mädchen, und komm wieder, s obald du kannst, wenn du die Welt gerettet hast oder was immer du da oben tust.«
    Er drückte sie so liebevoll an sich und hielt sie viel zu lange fest. Es war genau das, was Lucy brauchte. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Tschüss«, sagte sie und nun kamen ihr doch noch die Tränen.
    Die beiden lösten sich voneinander. Der Vater winkte noch ei nmal kurz und stieg in sein Auto. Lucy wusste, dass er nicht wollte, dass sie ihn weinen sahen.
    Die beiden Mädchen sahen noch zu, wie das Auto wendete und zurück in die kleine Stadt fuhr. Sie sahen sich kurz an, nic kten sich zu

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