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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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erstaunlich gut und tief geschlafen. Sie musste sich dringend untersuchen lassen, wenn sie zurück auf der Station war.
    Mit jedem Halt des Zuges wurde Lucy nervöser. Einerseits hatte sie Angst noch kurz vor dem Ziel erwischt zu werden, andererseits wusste sie nicht, was sie erwartete. Wenn die Fähre, mit der sie vor etwa zweieinhalb Jahren bei ihrem ersten Abe nteuer auf der Erde gelandet waren, nicht mehr an dem alten Platz stand, gab es keine Chance, rechtzeitig zurück zu ihrer Station zu kommen. Lucy hatte Kim zwar immer wieder versichert, dass sie es rechtzeitig schaffen würden, Lina auf die nach imperianischen Vorbild eingerichtete Krankenstation der Rebellen zu bringen, aber ohne diese Fähre wäre das unmöglich.
    »So die nächste Station muss es sein«, sagte Kim, als der Zug wieder einmal hielt. Sie wirkte genauso nervös, wie sich Lucy füh lte.
    Die beiden standen von ihren Sitzen auf, gleich, nachdem der Zug wieder anfuhr. Die gesamte Fahrt über streichelte Kim unauffällig ihre Tochter gestreichelt, die im Rucksack versteckt saß. Die Kleine wachte kein einziges Mal während ihrer ganzen Reise auf. Lucy half ihrer Freundin vorsichtig, ihren Rucksack auf den Rücken zu schna llen. Sie selbst warf sich ihren Rucksack locker über die Schulter.
    Der Zug bog um eine Kurve. Schon zwei Stationen vorher war Lucy die merkwürdige Spitze eines Turms aufgefallen, die über die Bäume am Horizont ragte, und auf die sie scheinbar zufuhren. Als das Gelände hinter der Kurve sichtbar wurde, erkannte Lucy den Turm, zu dem diese Spitze gehörte. Die G egend wirkte vollkommen irreal. Selbst Lucy, die in den vergangenen zwei Jahren auf den verschiedensten Planeten gesehen hatte, fühlte sich an eine Szene aus einem Zukunftsfilm erinnert. Auf dem Feld, auf dem bei ihrem ersten Abenteuer noch eine baufällige Firmenruine gestanden hatte, ragte jetzt ein Turm in die Höhe. Er besaß zwar nicht so gigantische Ausmaße wie der Imperiumsturm in Imperia Stadt, er überragte aber sicher den größten irdischen Wolkenkratzer. Noch vor der Kurve und auch in einiger Entfernung von diesem Turm lagen gewöhnlich aussehende, irdische Dörfer mit ihren Häusern aus Stein, Glas und Metall. Der Turm wirkte dadurch vollkommen unwirklich.
    »Siehst du die ganzen kleinen Bauten, die wie zu groß geratene Pilze aussehen? Das sind Neubauten. Die wachsen noch. Hier wird die imperianische Hauptstadt Europas entstehen«, erklärte Kim leise.
    »Was hier? Mitten in der Pampa?« Lucy starrte ungläubig auf das große planierte Feld, aus dem die Pilze schossen.
    »Besser hier, als wenn sie eine ganze Millionenstadt abreißen.« Kim klang resigniert.
    Lucy konnte ihre Freundin verstehen, aber jetzt war keine Zeit, über irdische Politik zu diskutieren. Der Zug fuhr an der unwirklichen Kulisse vorbei und lief in den nächsten Bahnhof ein. Sie waren in dem kleinen Ort angekommen, der am nächsten an dem imperianischen Turm lag.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Kim.
    »Na, was schon? Wir gehen jetzt zu diesem Turm, schauen nach, ob die Fähre dort noch steht, setzen uns rein und sehen zu, dass wir so schnell wie möglich hier wegkommen«, antwortete Lucy unbekümmerter als sie sich fühlte. Die beiden Mädchen marschierten los.
     
    ***
     
    So einfach, wie Lucy sich das vorgestellt hatte, war es natürlich nicht. Der Turm wurde von einer kleinen Armee von imperianischen Soldaten bewacht. Die beiden versteckten sich hinter ein paar Büschen, die auf einer kleinen Anhöhe wuchsen. Lucy kramte in ihrem Rucksack und holte ein Gerät hervor. Kim beobachtete sie ungeduldig. Lucy kroch die Anhöhe hinauf, legte sich flach unter einen Busch und sah durch das Gerät. Kim kroch hinter ihr her. Sie hatte ihren Rucksack abgestellt und sich noch einmal überzeugt, dass Lina friedlich schlief. Jetzt legte sie sich neben Lucy unter den Busch.
    »Hier sieh mal!«, sagte Lucy und reichte Kim das kleine graue Gerät. »Wir haben wahnsinnig Glück gehabt. Das Schiff steht direkt neben dem Zaun, der das Gelände des Turms umgibt. Es ist ein Wunder, dass die Imperianer es nicht entdeckt haben. Hätten sie das Grundstück zwei Meter breiter gemacht, wären sie direkt gegen das Schiff gelaufen.«
    »Aber da sind jede Menge Wachen. Wenn wir versuchen, in das Schiff zu kommen, werden die uns erschießen, bevor wir auch nur in der Nähe sind«, bemerkte Kim enttäuscht.
    »Ohne fremde Hilfe kommen wir da nicht rein«, überlegte Lucy laut. »Wir brauchen ein

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