Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lucy im Himmel (German Edition)

Lucy im Himmel (German Edition)

Titel: Lucy im Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
Vom Netzwerk:
einen Tee oder mach eine Flasche Wein auf. Manuel wird deinen Mann nach Hause begleiten und dir anschließend – wenn ich es richtig vorhersehe – sehr eindrucksvoll berichten, was sich zugetragen hat. Rechne aber nicht vor elf, halb zwölf mit den beiden.« Damit beendete der Erzengel das Gespräch und ließ mich vor Beas Haus im sprichwörtlichen Regen stehen.

Neunundzwanzigstes Kapitel
    In dem Lucy zittrige Knie bekommt
     
    Das charakteristische Geräusch, das ein Schlüssel macht, wenn er ins Schloss geschoben wird, ließ mich vom Sofa aufschrecken. Ich musste eingenickt sein. Sofort wanderte mein Blick zur Uhr. Viertel nach zwölf. Manuel und Gregor hatten sich verspätet. Hoffentlich bedeutete das nicht, dass es Probleme gegeben hatte.
         Das Licht in der Küche ging an, dem Klang nach zu urteilen, schenkte sich mein Mann ein Glas Mineralwasser ein. Ich erhob mich und schlich in den Flur, wo ich auf meinen Kollegen traf.
         »Wie ist es gelaufen?«, wisperte ich.
         »Du musst nicht flüstern, Lucy. Gregor kann uns weder sehen noch hören.« Manuel redete ganz normal.
         »Okay.« Ich nickte. Merkte aber erst, als er sich vor Lachen bog, dass ich erneut so leise wie möglich gesprochen hatte. »Nun sag schon: Was haben sie gemacht?«
         »Das erzähl ich dir später. Jetzt bist du erst mal wieder dran. Bring deinen Mann schön brav ins Bettchen und sing ihm ein Schlaflied vor, damit er nicht die halbe Nacht wachliegt. Schließlich muss er morgen früh in die Arbeit. Denn so, wie ich ihn einschätze, flattert ihm höchstwahrscheinlich ein erster kleiner Schmetterling im Bauch herum.«
         »Wirklich?«, fragte ich freudestrahlend.
         »Je schneller du ihn zum Einschlafen bringst, desto früher erfährst du die ganze Geschichte. Ich warte im Wohnzimmer. Ist von der Flasche Rotwein noch etwas übrig oder muss ich mir eine neue organisieren?«
     
    Eine Stunde später kam ich reichlich geschafft zurück zu Manuel. Mein Schatz hatte einen sehr zufriedenen und entspannten Eindruck auf mich gemacht, war aber lange mit offenen Augen im Bett gelegen. Immer wieder hatte ich ihm Gedanken suggeriert: Dass es ein schöner Abend mit Bea gewesen war. Dass er ihr Essen total genossen hatte. Dass er sie sehr mochte und sich ganz arg darauf freute, sie bald wiederzusehen. Ich ließ seine Gedanken aber auch zu mir schweifen und machte ihm klar, dass er das Richtige tat. Dass ich mich darüber freute, wie er sein Leben nun wieder anging. Dass ich vom Himmel aus zu ihm herunterguckte und ihm viel Glück wünschte.
         »Ist er endlich eingeschlafen?« Manuel sah mich fragend an, während er sanft auf den Platz neben sich klopfte.
         »Ja, und ich fast mit ihm.« Mit einem Gähnen ließ ich mich aufs Sofa fallen und legte den Kopf müde gegen die Lehne. »Los! Jetzt erzähl endlich, wie der Abend gelaufen ist, bevor ich einpenne.«
         »Was bekomme ich denn dafür?«
         »Wie bitte?«
         »Womit belohnst du mich, wenn ich dir die Ereignisse in allen Einzelheiten schildere?«
         »Was willst du denn? Du hast dich doch schon an meinem Wein vergriffen.«
         »Mir schwebt da eigentlich etwas ganz anderes vor.«
         »Nämlich?«
         »Ich habe jetzt dienstfrei. Bis morgen früh.«
         »Ja, und?«
         Er seufzte. »Anstelle es dir zu erzählen, könnte ich dir veranschaulichen, was die beiden miteinander gemacht haben.«
         »Ich habe weder Tomatencremesuppe noch Spaghetti mit Pesto im Haus«, gähnte ich.
         »Den Teil wollte ich sowieso weggelassen, der war langweilig. Interessant wurde es erst nach dem Essen, als sie sich aufs Sofa gesetzt haben. Ungefähr so, wie wir gerade.« Manuel schob seinen Arm zwischen der Sofalehne und meinem Rücken hindurch und zog mich näher an sich. »Sie haben ein bisschen geredet, und Bea hat viel gelacht. Ich glaube, sie war genauso aufgeregt, wie du es nun bist.«
         Manuel hatte recht: Ich war plötzlich wieder vollkommen wach, weil mir das Herz bis zum Hals schlug. So viel Nähe. So viel Testosteron. Begierig sog ich seinen betörenden Duft nach Engel-Mann und Aftershave ein. Ich bekam eine Gänsehaut. Unwillkürlich fing ich an zu zittern. Mein Gott war es lange her, seit ich ...
         »Als Bea so gezittert hat wie du, hat Gregor sie fest an sich gedrückt.« Er legte seinen zweiten Arm um mich, strich sanft über meine Schlter, bevor er seine

Weitere Kostenlose Bücher