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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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bisschen Sightseeing gemacht?«, frage ich, denn ich will nicht, dass er sich allzu intensiv mit den Nachteilen seines Jobs beschäftigt. Schließlich möchte ich auf keinen Fall, dass er anfängt, Australien zu vermissen, und sich darauf freut, endlich wieder von hier wegzukommen.
    »Nein, noch nicht. Ich fühle mich immer noch gejetlagt. Aber vielleicht gehen wir später mal in die Stadt.«
    »Das solltet ihr unbedingt. Hey, vielleicht können wir uns ja heute Abend auf einen Drink treffen?« Ich werfe James einen Blick zu. Er verdreht die Augen.
    »Ja, das wäre toll«, antwortet Nathan. Ich versuche, so normal wie möglich zu gucken, denn ich möchte nicht, dass James merkt, wie aufgeregt ich bin.
    »Ruf mich doch einfach an, wenn ihr losgeht, dann können wir was ausmachen, ja?«, schlage ich vor.
    »Cool. Ich muss mir auch dringend ein neues Handy zulegen, denn das hier kostet mich ein Vermögen.«
    »Sorry … «, fange ich an, aber er lacht.
    »Nein, ich meine nicht dich.«
    »Okay, dann bis später.«
    Wir legen auf, und ich wende mich wieder James zu. »Das ist in Ordnung, oder, Schatz? Es wird bestimmt gut sein für dich, ihn kennenzulernen.« Wir müssen die Sache unbedingt entschärfen. Nathan ist nur für drei Monate hier. Und dann haut er wieder ab nach Australien.
    Autsch. Der Gedanke versetzt mir einen unangenehmen kleinen Schlag. Begreife ich die Sache mit den drei Monaten tatsächlich jetzt erst? Drei Monate sind nicht lang. Überhaupt nicht. Ich wende mich ab, damit James nicht sieht, wie betroffen ich bin.
    Tja, denke ich schließlich, ich weiß nicht, warum wir uns deswegen alle so aufgeregt haben. Bald ist Nathan wieder weg. Zoe allerdings bleibt. Und der Gedanke gefällt mir überhaupt nicht.
    Wenig später ruft Nathan an und sagt, dass er und die anderen ab sieben im Walkabout Pub in der Charing Cross Road sind.
    Was für ein Klischee, denke ich. Die Australier gehen in den Walkabout Pub. James spricht es aus, und wir grinsen uns an.
    Als wir den vollen Pub betreten, bin ich total nervös. Kaum zu glauben, dass ich meinen Freund mit dem Typen bekannt machen will, an den ich ständig denken muss. James dagegen scheint relativ entspannt zu sein. Er trägt ein dunkelgrünes T-Shirt mit langen Ärmeln und eine graue Cargohose und sieht ziemlich sexy aus. Nathan ist ein paar Zentimeter größer als er, aber James ist breiter, männlicher. Und natürlich vier Jahre älter. Sehr unterschiedliche Typen.
    Ich versuche, mich für die Begegnung mit Nathan zu wappnen, während ich meinen Blick suchend über die Menge schweifen lasse. Bevor ich James’ Hand loslasse, drücke ich sie noch einmal fest. Ich bin mit meinem Freund hier.
Mit meinem festen Freund
.
    Ich sehe Ally und die Dunkelhaarige aus der Wohnung – ich weiß nicht mehr, wie sie heißt – und noch einen großen Typen mit kurzen braunen Haaren. Wahrscheinlich Richard, denke ich. James nimmt wieder meine Hand, und wir gehen durch das Gedränge auf die Australier zu.
    Plötzlich entdecke ich Nathan, der mit vier Flaschen Bier auf seine Mitbewohner zukommt. Für den Bruchteil einer Sekunde zögere ich und muss den Drang niederkämpfen, James’ Hand loszulassen, aber ich gehe weiter. Ich glaube nicht, dass James etwas bemerkt hat.
    Es ist sonderbar zuzusehen, wie Nathan und James sich begrüßen. Sehr sonderbar. Aber es scheint keine unangenehmen Gefühle zwischen ihnen zu geben, was mich erleichtert, nachdem ich bei der Begrüßung unwillkürlich die Luft angehalten habe. Als Nathan seine Mitbewohner vorstellt, muss ich mich zwingen, mich zu konzentrieren. An Billie erinnere ich mich, als das Mädchen mit den vielen Piercings an die Reihe kommt. Anscheinend hatte ich recht – sie ist tatsächlich ziemlich klein.
    Richtig angezogen sieht Ally noch besser aus als im Pyjama. Sie ist fast ungeschminkt und hat eine unglaublich klare Haut. Als sie und Billie sich auf die Suche nach der Toilette machen, wendet James sich an Nathan und Richard.
    »Hat sie einen Freund?«, erkundigt er sich.
    »Nein«, antwortet Richard.
    »Na, dann aber mal los, Kumpel«, meint James und knufft Nathan scherzhaft in die Seite. »Das ist deine Chance.« Nathan grinst, sagt aber nichts. Mich durchfährt ein scharfer Schmerz.
    Und es macht mich halb wahnsinnig, dass Nathan mich zu ignorieren scheint. Warum schaut er mich nicht an? Ich habe wirklich fest vor, eine gute Freundin zu sein und James alle Aufmerksamkeit zu schenken, aber irgendwie bin ich nicht recht bei der

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