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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Aber ich bin mit sechzehn von der Schule abgegangen, erinnerst du dich?«, erwidert er.
    Keine Ahnung, was ich dazu sagen soll.
    »Sam weiß es bestimmt«, fügt er nach einer kurzen Pause hinzu. »Frag ihn doch, wenn er zurückkommt.«
    In diesem Moment sehe ich Bewegung auf dem Wasser und bemerke Seehunde, die in den Bugwellen des Schiffs spielen, auf- und abtauchen, die schmalen schwarzen Körper glatt und glänzend im Sonnenlicht.
    Ich bin froh über die Ablenkung.
    »Das erinnert mich an die Delphine«, sage ich und sehe ihn an.
    »Das war echt ein Klassiker«, antwortet er. »Übrigens kann ich dir noch einen Witz erzählen.«
    »Aber nicht schon wieder einen Elefantenwitz … «, ächze ich.
    »Nein, aber ich hab gestern Abend ein altes Witzbuch gefunden, lauter Mist. Es sei denn, es interessiert dich, warum Elefanten Rüssel haben.«
    »Das frage ich mich schon lange … «
    »Weil Nasen zu klein für sie wären.«
    »Ach du Scheiße«, kreische ich.
    »Ich hab dich gewarnt.«
    »War das der Schlechteste?«
    »Von den Elefantenwitzen?«
    Ich nicke.
    »Himmel, nein, den kann ich noch problemlos toppen.«
    »Na, dann leg los.«
    »Okay, aber das ist dann endgültig der letzte. Die anderen sind nämlich wirklich grausam. Also: Was ist die Gemeinsamkeit zwischen einer Pflaume und einem Elefanten?«
    Pause.
    »Sie sind beide lila. Außer dem Elefanten.«
    Ich lachte, fange an zu schnauben, und er grinst mich an.
    »Möchtest du dann jetzt zur Abwechslung mal einen echt lustigen Witz hören?«, fragt er nach einer Weile.
    »Bist du sicher, dass er wirklich lustig ist?«
    »Ja.«
    »Na gut, ich glaube, das könnte ganz nett sein.«
    »Okay, halt dich fest«, sagt er. »Ein Mann wird von der Polizei angehalten, weil er mit einem Lieferwagen voller Pinguine herumfährt. Obwohl der Mann erklärt, die Pinguine seien alle seine Freunde, befiehlt der Polizist ihm, er solle sie gefälligst in den Zoo bringen. Am nächsten Tag wird derselbe Mann vom selben Polizisten wieder angehalten, mit demselben Lieferwagen, mit denselben Pinguinen – nur tragen jetzt alle eine Sonnenbrille. ›Aber ich hab Ihnen doch gesagt, Sie sollen die Tiere in den Zoo bringen‹, sagt der Polizist. ›Hab ich auch‹, antwortete der Mann, ›und heute fahren wir an den Strand.‹«
    »Worüber lacht ihr?« Molly und Amy erscheinen an der Kabinentür.
    »Ach, wir erzählen uns nur blöde Witze«, kichere ich.
    Sam kommt zurück und steckt sein Handy in die Tasche. »Ben und Adam sind ein bisschen spät dran.«
    Nathan sieht auf seine Uhr. »Macht nichts. Wir haben noch eine Stunde. Bier unten am Hafen?«
    »Klingt gut«, stimmt Sam zu.
    »Amy will kurz bei ihrer Mutter reinschauen, wenn wir drüben sind«, erklärt mir Molly. »Wir treffen uns dann in einer Stunde im Ocean Room mit ihr.«
    Inzwischen habe ich ganz vergessen, dass ich Sam wegen der japanischen U-Boote im Hafen fragen wollte.
    Als die Fähre einbiegt, kommt das Sydney Opera House in Sicht. Dutzende Segelboote sind auf dem Wasser, und alle neigen sich in die exakt selbe Richtung. Die Fähre betätigt ihr Horn, als ein paar von ihnen gefährlich nahe kommen. Eines der Boote kreuzt direkt unseren Weg, und die drei Teenager an Bord lachen. Molly streicht Sam über den Rücken, und er schaut vom Segelboot wieder zurück zum Opera House. Verstohlen blicke ich zu Nathan hinüber, aber seinem Gesicht ist nichts zu entnehmen.
    Auf der linken Seite passieren wir Fort Denison, die alte Sträflingskolonie, wo früher die Gefangenen festgehalten wurden. Dass wir das in der Schule gelernt haben, weiß ich noch genau, und garantiert erinnert sich Nathan auch noch daran. Aber ich frage ihn lieber nicht danach.
    »Da ist der Botanische Garten!«, verkündet Molly und knufft mich aufgeregt. »Schau mal, Sam, da findet heute auch eine Feier statt.« Tatsächlich steht ein weißes Zelt auf dem Rasen.
    »Genau dort soll unseres auch aufgebaut werden«, erklärt sie mir.
    »Unglaublich!«, rufe ich atemlos.
    »Ja, nicht wahr?« Molly strahlt.
    Während wir am Opera House vorbeifahren, können wir die beiden Bauwerke deutlich unterscheiden. Eigentlich besteht der Komplex aus drei separaten Gebäuden, aber das kleinste liegt auf der anderen Seite, sodass wir es nicht sehen können. Dabei denken die meisten Leute, dass das Opera House ein zusammenhängendes Ganzes ist.
    Als ich aufblicke, sehe ich einen weißen Jumbo Jet über die Stadt fliegen. Da oben werde ich nächste Woche auch sein, denke ich, und

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