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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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ein Vollzeitvater“, berichtigt sie Gianni. „Danke, Süße“, sagt er dann zu Kelly, die unser Essen serviert. „Oh, Himmel noch mal, wo ist die Petersilie? Ivan, bei aller Liebe!“ Gianni springt vom Tisch auf, um in der Küche seinen Koch anzuschreien, was, seit ich hier bin, ungefähr alle sechs Minuten geschieht und vermutlich noch öfter, wenn ich nicht hier bin.
    „Iss, Liebling. Du bist zu dünn.“ Marie, die breiter als hoch ist, spießt von ihrem eigenen Teller eine Tortellini auf und hält sie mir unter die Nase. Ich verspeise sie gehorsam. Marie mag zwei Dinge besonders an mir: dass ich ihren Sohn vergöttert habe und dass ich gern esse. Ich bin nicht dünn, das können Sie mir glauben, aber für eine italienische Familie mit einem Restaurant sehe ich aus, als wäre ich gerade nach vierzig Tagen ohne Essen aus der Wüste zurückgekehrt.
    Gianni kommt mit gerötetem Gesicht und zweifellos erhöhtem Blutdruck zurück und lässt sich schwer auf den Stuhl fallen. „Iss, Liebling“, drängt er mich und schiebt meinen Teller näher zu mir.
    „Es schmeckt herrlich.“ Und das stimmt - Auberginenröllchen, eine meiner Lieblingsspeisen. Die Soße ist allerdings ein bisschen zu sauer, nicht so gut wie die von Ethan, die er letzten Monat abends mal gemacht hat. Für den Geschäftsführer einer Firma, deren einziges Ziel es ist, Menschen vom Essen abzuhalten, ist er wirklich ein fantastischer Koch. Ich frage mich, ob er diese Tatsache vor seinen Chefs verheimlichen muss.
    „Nicht so gut wie von Jimmy“, erklärt Marie und lässt dann mit einem lauten Klirren die Gabel auf den Teller fallen.
    „Natürlich nicht.“ Ich tätschle ihr die Hand und schlucke. Jetzt oder nie . „Also, wo wir gerade von Jimmy sprechen …“ Meine Schwiegereltern sehen mich ernst an. Abwartend. „Nun, ähm, ihr wisst ja, dass meine Schwester jetzt ein Kind hat.“
    „Hat sie unsere Auberginen bekommen?“, fragt Gianni.
    „Oh ja, natürlich. Die waren köstlich. Sie hat sich furchtbar gefreut.“
    „Sie hat doch angerufen, Dummerchen, schon vergessen? Du hast gestern mit ihr gesprochen.“ Marie stößt ihrem Mann mit dem Ellbogen in die Seite.
    „Jedenfalls …“, versuche ich es.
    „Sie stillt, wie ich gehört habe“, unterbricht Marie mich.
    „Ähm, ja. Jedenfalls …“
    „Sollte ich ihr das nächste Mal besser Kalbfleisch bringen? Du weißt doch, was man über frischgebackene Mütter und rotes Fleisch sagt“, überlegt Gianni laut.
    „Ehrlich gesagt … also, Corinne mag kein Kalbfleisch. Aber um zurückzukommen auf …“
    „Kein Kalbfleisch? Aber wieso?“ Marie runzelt die Stirn.
    Da ich ihnen jetzt nicht die Geschichte von Halo erzählen will, dem Kalb, dessen Geburt Corinne bei einem Schulausflug miterlebt hat, und von ihrer daraus resultierenden Rindfleischabneigung, lehne ich mich zurück und falte die Hände auf dem Tisch. „Ich muss euch etwas sagen“, beginne ich wild entschlossen. Meine Schwiegermutter greift Schutz suchend nach Giannis Arm. „Ich habe in letzter Zeit viel an Jimmy gedacht“, fahre ich etwas leiser fort. „Und ich glaube, ich bin jetzt so langsam bereit … vielleicht … wieder jemanden kennenzulernen.“
    Sie rühren sich nicht.
    Ich atme tief durch. „Ich möchte wieder heiraten. Kinder haben. Es wird nie einen anderen Jimmy geben. Er wird immer meine erste Liebe bleiben.“ Ich schlucke. „Aber ich möchte nicht allein alt werden.“
    „Natürlich nicht.“ Gianni reibt sich die Brust, das italienische Zeichen für „Sieh, was du mir angetan hast“. „Du sollst glücklich sein.“
    „Auf jeden Fall“, sagt Marie leise und zerdrückt ihre Serviette in der Hand. Dann bricht sie in Tränen aus. Gianni legt einen Arm um ihre Schultern, murmelt etwas auf Italienisch, und sie sind so verflixt liebevoll miteinander und so verbunden , dass ich ebenfalls zu weinen beginne.
    „Du verdienst es, glücklich zu sein“, schluchzt Marie.
    „Du bist ein wunderbares Mädchen. Und du wirst für uns immer wie eine Tochter sein“, sagt Gianni und wischt sich die Augen.
    „Und ihr werdet immer meine Familie bleiben“, stoße ich hervor. „Ich liebe euch beide so sehr.“
    Dann halten wir uns an den Händen und stürzen uns in eine schöne altmodische Heulorgie.

6. KAPITEL
    „Vetrau mir, das wirkt Wunder.“ Parker sieht mich mit ihren grünen Augen prüfend an.
    „Du trägst höchstens Größe sechsunddreißig.“ Ich starre das … Ding in Parkers Händen an. „Wie könnte

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