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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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Oje. Wahrscheinlich sollte ich Anne anrufen. Pronto. Aber die Finger sind zu lang, um in meine Handtasche zu passen. Wirklich? Ich fummle an der Tasche herum, bekomme den Verschluss aber nicht auf. Vielleicht trüben meine kalten Augen die Tiefenwahrnehmung. Keine Ahnung, echt. Corbin ist in der Zwischenzeit in eine regelrechte Heulorgie ausgebrochen.
    „Alles in Ordnung hier?“
    Als ich aufsehe, steht Ethan vor uns. „Wachsen meine Finger?“, frage ich und fuchtle mit ihnen vor seinen Augen herum. Dann drehe ich die Hand, um zu sehen, ob sie von der anderen Seite auch komisch aussehen. Tun sie. „Sie sind so groß!“
    Ethan blickt auf Corbin hinunter, Wut zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. Er sieht … verdammt, irgendwie heiß aus, wirklich, so böse und besitzergreifend, wie er schaut. Und ich mag diesen Dreitagebart, der lässt ihn geradezu verwegen wirken. M-hm. Zu dumm, dass sich jetzt auch noch Doral-Anne zu uns gesellt. Ich kneife ein Auge zu, damit ich sie nicht sehen muss, und ergötze mich weiter am Anblick des wütenden Ethan.
    „Was haben Sie getan?“, brummt er und packt Corbin am Kragen. „Was haben Sie ihr gegeben?“
    Corbins Augen sind aufgerissen und nass. Ethan zerrt ihn aus der Nische, der Tisch wackelt ein wenig. Meine Selter schwappt über. „Oh nein, die hübschen Blasen!“, rufe ich aus.
    „Was haben Sie mit ihr gemacht?“, brüllt Ethan, während er Corbin wie einen Teppich schüttelt. Es ist still in der Kneipe. Mir kommt es fast so vor, als könnte ich die Stille spüren. Die Stille ist blau und warm. Ich wünschte, ich könnte sie mir um die kalten Augen legen und … „Antworten Sie!“ Alles ist still, von Ethan abgesehen.
    „Schlagen Sie mich nicht! Ich habe nichts getan! Lucy, sag es ihm!“, quietscht Corbin.
    „Ruf die Polizei“, bellt Ethan über die Schulter. „Er hat ihr irgendwas gegeben.“ Jetzt packt er Corbin am Hals. „Sie sollten mir jetzt besser verraten, was genau, oder ich zerreiße Sie in der Luft.“
    Huch. Wahrscheinlich sollte ich mich jetzt mal einmischen. „Ach, Ethan. Hi, Kumpel. Hör mal, er hier, wie heißt er noch, hat mir gar nichts gegeben. Sondern Anne. Meine Cousine, die Lesben-Ärztin, du weißt doch? Sie hat mir was verschrieben.“
    Ethan starrt mich an. „Was hat sie dir verschrieben?“
    Ich blinzle. Meine Hände sehen nach wie vor komisch aus. „Irgend so eine Arznei? Ähm, ach Gott, ich kann mich an den Namen nicht erinnern. Irgendwas, das sich auf Magazin reimt. Listerine? Ich kann mich nicht erinnern. Ist gegen Panikattacken.“ Ethan hebt überrascht eine Augenbraue. „Ich glaube, ich vertrage das nicht besonders“, fahre ich fort. „Sehen meine Finger groß aus? So als ob ich mit ihnen echt schnell schwimmen könnte?“
    Ethan lässt Corbin angewidert los. „Sie tickt gerade völlig aus, und das fällt Ihnen nicht mal auf? Himmel Herrgott.“ Corbin drückt sich an die Lehne seiner Bank, blass und zitternd. „Komm jetzt, Lucy“, sagt Ethan. „Ich bringe dich ins Krankenhaus.“
    „Tante Boggy ist heute von den Toten auferstanden“, erkläre ich ihm, als er meinen Arm ergreift und mir aufhilft. Meine Beine knicken ein, und bevor ich mich versehe, fängt Ethan mich auf. Sein herrlicher Duft, dieser warme würzige Männergeruch, hüllt mich wie ein Handtuch ein. „Das ist schön“, murmle ich, das Gesicht an die weiche Haut seines Halses gedrückt. „Nur glaube ich, dass ich mich gleich übergeben muss.“
    „Ruft den Notarzt“, sagt er zu jemandem.
    „Idiotin“, murrt Doral-Anne. Dann klappt sie ihr Handy auf und tut wie ihr geheißen.

14. KAPITEL
    „Bist du sauer?“
    „Ich bin nicht sauer“, antwortet Ethan resigniert. Es ist ein Uhr morgens, und wir warten darauf, dass ich aus der Notaufnahme entlassen werde.
    Die gute Nachricht ist, dass es mir gut geht. Also, ich habe das Innere eines Krankenwagens gesehen, was eine heilsame Erfahrung war. Die schlechte Nachricht - ich habe mich darin auch erbrochen. Und über Ethan. Und über Mikey Devers, auf den ich früher aufgepasst habe und den ich an einem Stuhl festbinden musste, damit er mich nicht beißt. Er ist jetzt Rettungssanitäter. Oh, und die halbe Stadt hat meinen schlimmen LSD-haften Trip mitbekommen, als ich ununterbrochen über meine Phelps-Finger geredet und verschiedene Leute aufgefordert habe, mir die Schuhe auszuziehen, um zu sehen, ob meine Füße Schwimmhäute hätten.
    Keine Ahnung, was aus Corbin geworden ist. Ethan ist mit mir im

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