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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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lachen.
    „Also - und das ist nur so eine Vermutung -, ich glaube, dass du vielleicht ein bisschen viel in dich hineingefressen hast. Weißt du, was ich denke? Ich denke, Chris wird dich sogar noch mehr lieben, wenn du dieses Stepford-Wife-Gehabe einmal sein lässt.“
    Sie sieht mich an. Mit den dunklen Ringen unter den Augen sieht sie wie ein verängstigtes Kind aus. „Wirklich?“
    „Ja. Glaub mir. Ich bin deine große Schwester.“ Ich umarme sie. „Und jetzt musst du etwas schlafen. Ich habe dir schon dein Bett im Gästezimmer gemacht. Falls Emma heute Nacht Hunger hat, werde ich sie füttern. Sie hat vorhin ohne Probleme aus dem Fläschchen getrunken. In Ordnung?“
    Sie will gerade etwas sagen - mir zweifellos irgendeinen Rat geben -, überlegt es sich dann aber anders. „Okay. Danke, Lucy.“ Sie steht auf, um ins Gästezimmer zu gehen. „Lucy?“, fragte sie dann vorsichtig. „Tut mir leid, was ich gesagt habe. Dass ich nicht so werden will wie du. Du weißt, wie ich das gemeint habe, oder?“
    „Klar, Schätzchen. Und jetzt geh schlafen.“
    Ich sehe noch einmal nach Emma. Sie schläft, ihre Augenlider zucken leicht, ihr Mund bewegt sich, als ob sie im Schlaf kleine Küsse verteilen würde. Ich berühre mit einem Finger ihren Kopf.
    Du wirst einmal eine tolle Mom sein, hat Ethan gesagt. Kurz überlege ich, zu ihm zu gehen, ihm von Corinne zu erzählen und ihm einen Gutenachtkuss zu geben, bevor ich wieder nach Emma sehe. Um ihm noch einmal für seine Hilfe zu danken. Vielleicht auch, um ihm zu sagen, dass er ein toller Vater ist.
    Aber das tue ich nicht. Ich gebe Emma noch einen Kuss, dann gehe ich ins Wohnzimmer uns sehe mir ohne Ton meine Hochzeits-DVD an.

20. KAPITEL
    „Wie wäre es mit einer Quarktasche, Mr. Dombrowski?“, schlage ich vor.
    Es war ein langer Tag. Corinne kam zum Mittagessen vorbei, damit wir alle Emma ein bisschen anschmachten konnten. Chris wollte übers Wochenenden in den Adirondacks campen gehen, und ich musste Corinne versichern, wie unwahrscheinlich es war, dass er dort von einem Bär gefressen oder von einem Berg abstürzen würde. Das tat ich denn auch pflichtbewusst und dachte dabei, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Autounfall zu haben, deutlich größer wäre als eine Grizzly-Attacke, aber ich hielt meine Klappe.
    Mr. Dombrowski wägt meine Worte mit bemerkenswerter Ernsthaftigkeit ab, dann nickt er nachdenklich. „Ich glaube, die könnte mir schmecken. Vielen Dank.“
    Ich schaue auf die Uhr - es ist halb vier. „Ich hätte jetzt Lust auf etwas Heißes, falls Sie Zeit haben, Mr. D.“, schlage ich vor.
    Sein ernstes Gesicht hellt sich auf. „Das wäre schön. Vielleicht könnten wir einen kleinen Spaziergang machen und in diesem Laden die Straße hinunter etwas trinken.“
    Ich krümme mich innerlich. „Bei Starbucks?“
    „Ja. Wie ich höre, ist da ganz schön was los. Kaffee-Kultur und so.“
    „Sicher“, stimme ich zu. Immerhin ist das hier eine wirklich große Sache für Mr. Dombrowoski - mal wieder einen Ausflug mit einem menschlichen Wesen zu unternehmen. Dagegen sind meine kleinlichen Vorbehalte gegen Doral-Anne nun wirklich unbedeutend.
    „Ich bin bald wieder da“, rufe ich meinen Tanten zu. „Mr. Dombrowski und ich gehen zu Starbucks.“
    „Wie schön“, gurrt Rose. „Viel Spaß!“ Als ich gerade meine Schürze abnehme, beugt sie sich zu mir. „Frag ihn mal, ob er Interesse an einem Date hat, Lucy. Ich habe nichts gegen ältere Männer.“
    Ich lächle. „Okay, Rose. Soll ich dir was von Starbucks mitbringen?“
    „Ach nein.“ Sie sieht auf ihre Uhr. „Es ist schon beinahe Happy Hour.“
    Richtig. Heute ist Freitag. Ich nehme Mr. D.s Arm, stoße die Tür auf und ermahne mich stumm, langsam zu gehen. Wir bewegen uns die Straße entlang, ein paar Herbstblätter flattern um uns herum. Mr. Dombrowski trägt Tweedjacke und Mütze.
    „Sie sehen ganz schön schick aus, Mr. D.“ Ich lächle.
    „Ich habe diese Jacke gekauft, als mein Sohn das College abgeschlossen hat“, entgegnet er kichernd. „Und diese Mütze - die hat meine Frau für mich gekauft, als wir in Irland waren.“
    „Sie hatte einen hervorragenden Geschmack.“ Ich stoße die Tür zum Starbucks auf. Hier ist es wie in allen andern Filialen auch: gedeckte Farben, Rockmusik aus den Lautsprechern, hier und da ein paar Pflanzen. Drei Teenager sitzen an einem Tisch am Fenster. Sie werfen ständig ihr Haar zurück und unterhalten sich laut, und ich, die ältere, weisere Frau,

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