Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis

Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis

Titel: Lucy & Olivia - Das Vampirgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
Vom Netzwerk:
Serena: »Mach weiter.«
    »Was?«, stammelte Lucy.
    »Lies uns den Rest deines Zitats vor. Was für ›unnatürliche‹ Dinge?«
    Lucy zögerte. Sie hatte wirklich gehofft, dass es mit dem, was sie vorgelesen hatte, hinhauen würde.
    »Lies weiter!«, beharrte Serena Star, und Sophia sah Lucy hoffnungsvoll an.
    Lucy las Mr Slipsons Zitat ganz vor, wobei ihre Stimme mit der Zeit immer leiser und leiser wurde: »›Was genau machen diese Schüler, während normale Leute im Bett liegen? Schreckliche Dinge. Unnatürliche Dinge! Sie essen ungesundes Zeugs, das vor Zusatzstoffen nur so strotzt, hören Musik auf tragbaren Geräten, surfen im Internet, spielen Videospiele, gucken Satellitenfernsehen, das vom Himmel strahlt. Diese Epidemie der Schlaflosigkeit zerstört unsere Jugend!‹«
    Serena klopfte mit ihren rosa Fingernägeln auf den Tisch. »Der Anfang hat mir gefallen«, gab sie zu, »aber dann bin ich nicht mehr mitgekommen. Hilf mir mal weiter. Der Knüller ist, dass die Kids zu lange aufbleiben?«
    »Genau«, stimmte Lucy zu.

    Serena nickte. »Das hatte ich befürchtet.« Dann fügte sie hinzu: »Was für eine Schnarchnachricht.« Alle lachten.
    Lucy presste die Hände auf die Tischplatte. »Die Wahrheit ist manchmal nicht so sensationell, wie wir sie uns vorstellen, Miss Star.«
    »Ich weiß«, sagte Serena. »Ist das nicht schrecklich?«
    Lucy klappte ihren Block zu und gab sich Mühe, nicht resigniert auszusehen. Sie wusste, dass ihr Zitat nicht das war, worauf Serena Star gehofft hatte, aber vielleicht war der Anfang gut genug, um ihr den Assistentenjob zu verschaffen. Oder zumindest um sie davon zu überzeugen, dass es in Franklin Grove kein großes, dunkles Geheimnis gibt, zweifelte Lucy.
    Bald war der Letzte an der Reihe, der noch vorsprechen musste, Toby. Er legte seine Lederaktentasche auf den Tisch und sagte: »Bevor ich anfange, erlauben Sie mir, Ihnen für diese außerordentliche Chance zu danken, Serena Star.« Dann öffnete er die Aktentasche und zog ein einzelnes, mit dem Computer geschriebenes Blatt Papier heraus, als wollte er ein Plädoyer vor dem Obersten Gerichtshof halten.
    »Ich verdanke mein Zitat dem zahnärztlichen Berufsstand«, begann Toby und verstaute seine Tasche wieder. »Um genauer zu sein, der Zahnarzthelferin Mrs Monica Messler.«
    Serena sah nicht besonders beeindruckt aus.
    Verglichen mit Zahnheilkunde ist mein Zitat dann vielleicht doch nicht so langweilig, dachte Lucy, und ihre Stimmung verbesserte sich.

    »Gestatten Sie mir eine Erklärung«, fuhr Toby fort. »Ich hatte gestern Nachmittag einen Zahnarzttermin, als eine Wiederholung der morgendlichen Ausgabe von Der Morgenstern auf dem Fernseher über dem Zahnarztstuhl lief. Mrs Messler, die gerade dabei war, meine Zähne zu reinigen, sagte, sie erkenne Garrick Stephens wieder. Er sei vor Kurzem in der Praxis gewesen.«
    Plötzlich breitete sich ein dunkles und bleischweres Gefühl in Lucys Brust aus. Sie und Sophia wechselten besorgte Blicke, als Toby sagte: »Mrs Messler sagte, es sei ein sehr eigenartiger Besuch gewesen.«
    Serena Star beugte sich vor, jetzt deutlich interessiert.
    »Ich verschluckte beinahe den Absaugschlauch, als ich versuchte, sie mehr darüber zu fragen. Folgendes war ihre Aussage…«, Toby sah auf sein Blatt Papier hinab. »›Garrick Stephens kam letzten Donnerstag in die Praxis. Er wollte wissen, wie viel ein Vampirgebiss kosten würde.‹«
    Lucy spürte, wie sie rot wurde, und dachte, sie würde gleich ohnmächtig. Sie schloss die Augen im Versuch, das Schwindelgefühl zu vertreiben, und merkte, wie Sophia unter dem Tisch fest ihre Hand drückte. Lucy öffnete die Augen und stellte fest, dass Serena Star sie direkt anstarrte. Lucy sah schnell weg.
    »›Diese Anfrage kam uns allen sehr seltsam vor‹«, fuhr Toby mit seinem Zitat fort, »›vor allem, da er gar nicht zu Dr. Roths Patienten gehört.‹«
    »Was ist dann passiert?«, hakte Serena nach.
    »Nichts.« Toby zuckte mit den Achseln. »Die Zahnarzthelferin
hat ihm gesagt, er müsse das mit Dr. Roth besprechen, der gerade einen anderen Patienten behandelte. Also sagte Garrick, er würde ein andermal wiederkommen  – aber das hat er nicht getan.«
    Serena Star war aufgesprungen. »Hat er gesagt, wozu er die Vampirzähne haben wollte?«
    »Nein«, erwiderte Toby.
    »Ist sie … ist die Zahnarzthelferin bereit, vor die Kamera zu treten?«
    Toby nickte. »Ich denke schon.«
    Serena Stars große Augen blickten verzückt. »Ich sehe schon

Weitere Kostenlose Bücher