Ludlum Robert - Covert 01
will Smith sich auch über die
Überlebenden informieren.«
»Verdammt! Das dürfen wir nicht zulassen!«
»Falls er es schaffen sollte, wird das auch keine Rolle mehr
spielen. Er wird den Irak nie wieder verlassen.«
»Er ist aber auch hineingekommen.«
»Da haben auch noch nicht Saddams Polizei und die
Republikanische Garde nach ihm gesucht. Sobald sie wissen,
dass sich ein amerikanischer Eindringling in ihrem Land aufhält,
werden sie die Grenzen schließen und ihn finden. Und wenn sie
ihn nicht umlegen, werden wir das erledigen.«
»Verdammt, Nadal, sorgen Sie dafür, dass er diesmal
tatsächlich dran glauben muss«, knurrte Tremont, bevor er sich
wieder an ihr anderes Problem erinnerte. »Was ist mit Bill
Griffin? Wo steckt er?«
Weil er durch Tremonts Zorn bereits gedemütigt war,
antwortete der Araber mit versteinerter Miene: »Wir haben
überall nach ihm gesucht, wo Smith sich aufgehalten hat, aber
Griff in scheint vom Erdboden verschwunden zu sein.« »Na großartig!« Tremont schaltete sein Handy wütend aus
und starrte in seinem Büro umher, ohne etwas zu sehen. Dann
lächelte er wieder, als er sich an seinen Triumph erinnerte. Was
immer Smith auch im Irak herausfinden mochte, beim HadesProjekt lief alles nach Plan, trotz Bill Griffin. Er nippte an
seinem Whisky und sein Lächeln wurde breiter. Jetzt war sogar
der Präsident mit an Bord.
10 Uhr 02 Fort Irwin, Barstow, Kalifornien
Der Mann war Bill Griffins Toyota-Mietwagen ab Fort Irwin gefolgt. Er hielt einen gleichmäßigen, sicheren Abstand, zuerst auf der zweispurigen Straße, später auf der Interstate 15. Er wartete darauf, dass Griffin etwas länger an einem Ort blieb, an den er zurückkehren und wo er schlafen würde. Griffin wusste, dass der Mann ihm wenn nötig bis nach Los Angeles gefolgt wäre, bis er sicher wäre, dass sein Zielobjekt lange genug an einem Ort bleiben würde, so dass er Verstärkung rufen konnte.
Jetzt sah der Ex-FBI-Mann durch die Vorhänge seines Motelzimmers in Barstow, wie der Mann aus dem Landrover stieg und auf das Büro des Motels zuging. Es war ein gewöhnlicher Mann, der einen nichts sagenden braunen Anzug und ein am Kragen geöffnetes Hemd trug. Griffin hatte ihn nie zuvor gesehen und wäre auch überrascht gewesen, wenn es sich anders verhalten hätte. Dennoch erkannte er die unverwechselbare Ausbeulung unter der Anzugjacke des Mannes. Er würde überprüfen, ob Griffin - oder unter welchem Namen er sich auch für Nr. 107 eingetragen haben mochte - über Nacht bleiben würde. Dann würde er telefonieren.
Der Ex-FBI-Mann griff nach einem der Motel-Badetücher, öffnete das Hinterfenster, kletterte hinaus und ging hinter den Motelgebäuden bis zu einer Stelle, von wo aus er in das Büro blicken konnte. Sein Verfolger zeigte dem Verwalter des Motels eine falsche Marke oder einen gefälschten offiziellen Ausweis. Nachdem der Verwalter im Gästebuch nachgesehen hatte, nickte er und drehte es um, damit der Besucher hineinsehen konnte.
Griffin eilte zu dem Landrover, kletterte auf den Rücksitz des hohen Fahrzeugs, kauerte sich nieder und wartete. Dann hörte er, wie schnelle Schritte auf den Wagen zukamen und die Vordertür aufgerissen wurde.
Als der Mann die Tür zugeknallt hatte, erhob sich Griffin. In einer Hand hielt er eine 6.35mm-Walther-PPK mit Schalldämpfer, in der anderen das Badetuch.
Der Mann wählte auf seinem Autotelefon eine Nummer. Mit einer einzigen Bewegung schlang Griffin ihm das
Badetuch um den Kopf und gab einen Schuss ab. Der Schädel des Gangsters kippte nach hinten und Griffin fing mit dem Badetuch einen Großteil des Blutes und der Gehirnmasse auf. Leise ließ er den zusammengesackten Körper zu Boden gleiten. Nachdem er die Leiche schwitzend auf den Beifahrersitz gezogen hatte, setzte er sich hinter das Lenkrad.
Weit draußen in der Wüste vergrub er den Toten. Dann fuhr er nach Barstow zurück und ließ den abgeschlossenen Wagen in einer Seitenstraße stehen. Müde und wütend ging er zu seinem Motel, checkte aus und fuhr auf die Interstate 15 zu. In Fort Irwin hatte er herausgefunden, dass Smith sich für Tremonts ‹Regierungsärzte¤ und Major Andersons Militärdienst im Irak während der Operation Desert Storm interessierte. Als er die Interstate 15 erreicht hatte, nahm er die Auffahrt nach Los Angeles und zum International Airport. Er musste Entscheidungen treffen und der beste Ort dafür war die Ostküste.
31
20 Uhr 02 Bagdad
Die gebeugt gehende Frau in dem schwarzen abaya hatte
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