Ludlum Robert - Covert 01
geschah nichts. Dann sprangen zwei Männer aus dem Wagen und gingen
darunter in Deckung. Zugleich traf automatisches Feuer aus dem Lastwagen die Seite des Wohnmobils und die Kugeln zerfetzten mit kreischenden Geräuschen das Metal.
»Runter!«, brüllte Peter, während das Wohnmobil durch den Einschlag der Kugeln vibrierte.
Marty ließ sich zu Boden fallen und Peter kauerte sich an die Seitenwand.
Als das Feuer einen Augenblick lang eingestellt wurde, blickte Marty sich um. »Wo sind die Einschusslöcher? Der Wagen müsste wie ein Sieb aussehen.«
Howell grinste. »Ich habe eine solide Panzerung einbauen lassen. Ich dachte, dass Sie das seit dem Krawall in der Sierra wüssten. Gute Idee, oder?«
Eine weitere Gewehrsalve hämmerte gegen die gepanzerten Seitenwände, aber diesmal gingen auch Fenster zu Bruch. Glassplitter landeten auf Haushaltsgeräten und Stofffetzen der Fenstervorhänge rieselten wie Schnee auf den Boden herab.
Marty hatte die Arme über den Kopf gelegt. »Sie hätten auch die Fenster panzern lassen sollen.«
»Nur die Ruhe«, sagte Peter leise. »Mit der Zeit werden sie des Rumballerns müde werden, das Feuer einstellen und nachsehen, ob wir noch leben. Dann werden wir ihnen ihre kleine Party verderben.«
Seufzend versuchte Marty, seine Nerven zu beruhigen.
Nachdem der Kugelhagel noch eine weitere Minute angehalten hatte, wurde es tatsächlich ruhig. Die Stille hing wie ein Vakuum in dem beleuchteten Park. Die Vögel sangen nicht mehr und es raschelten auch keine Kleintiere durchs Unterholz. Marty war vor Angst erbleicht.
»Okay, dann wollen wir mal nachsehen«, sagte Peter munter.
Er stand auf, um durch eine Ecke des zersplitterten Fensters zu blicken. Die beiden Männer aus dem grauen Lastwagen zu blicken. Die beiden Männer aus dem grauen Lastwagen Maschinenpistolen in den Händen zu halten und starrten über den beleuchteten Rasen zu dem Wohnmobil hinüber. Während Peter sie beobachtete, kletterte ein kleiner, dicker, stark schwitzender Mann in einem billigen grauen Anzug aus dem großen Lastwagen; er war mit einer Glock bewaffnet. Er gestikulierte und zwei weitere bewaffnete Männer folgten ihm aus dem Lkw. Mit einer weiteren Handbewegung befahl er seinen Leuten, das Wohnmobil zu umzingeln.
»Okay«, sagte Howell leise. »Sie übernehmen die beiden auf der rechten Seite, ich die auf der anderen. Ich bezweifle, dass irgendeiner von ihnen in unser Feuer stürmen wird, also machen Sie sich wegen Ihres Ziels keine Sorgen. Zielen Sie einfach in ihre Richtung und drücken Sie dann auf den Abzug. Alles klar?«
»Mein Sturz ist tief.«
»Sie sind ein guter Junge. Los geht’s.«
36
In dem gut ausgerüsteten Wohnmobil herrschte knisternde Spannung. Die fünf schwer bewaffneten Männer waren noch etwa zwanzig Meter weit entfernt, aber ihr kleiner, dicker Anführer kam schnell näher. Die Angreifer waren vorsichtig ihre Blicke suchten permanent die Umgebung ab. Die Waffen handhabten sie mit jener Sicherheit, die auf Erfahrung gründete. Selbst aus diesem Abstand wirkten sie bedrohlich.
»Feuer!« Peter gab gezielt eine Salve auf den Anführer ab, während Marty wie wild herumballerte.
Während Martys Kugelhagel Blätter und Tannennadeln traf, Baumrinden abschälte und durch kleine Zweige schlug, hatte Peter getroffen. Der Dicke grunzte, fasste sich an den rechten Arm und fiel auf die Knie. Marty feuerte weiterhin wild drauflos. Der Krach war ohrenbetäubend.
»Stopp, Marty! Das reicht.«
Die Echos der Schüsse hallten durch den Park, während die vier Männer und ihr Anführer hinter Feuerstellen, Bänken, Büschen und Bäumen in Deckung krochen. Dann eröffneten sie erneut das Feuer auf das Wohnmobil. Die Kugeln pfiffen durch das zerbrochene Fenster über Peters Kopf hinweg und schlugen in der gegenüberliegenden Wand ein. Diesmal suchten sie sich ihr Ziel offenbar genauer aus.
Howell kauerte sich nieder. »Sie werden uns nicht mehr so schön ins Messer laufen wie eben, aber sie werden auch nicht verschwinden. Wahrscheinlich ist noch ein Fahrer in dem Lastwagen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann einer von uns getroffen wird oder wann uns die Munition ausgeht. Dann werden sie uns kriegen, oder die Bullen kommen und verhaften uns alle.«
Marty zitterte. »Zu schade, dass die Polizei nicht kommen wird. Das ist eine verlockende Vorstellung.«
Peter nickte und zog eine Grimasse. »Sie würden wissen wollen, warum wir illegale Waffen und ein als Kommandoposten ausgerüstetes Wohnmobil haben. Wenn wir
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