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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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veröffentlicht, aber sie wird es tun. Wenn Smith davon hört, wird er wahrscheinlich versuchen, Kontakt zu ihnen aufzunehmen.«
    »Ich habe das bereits veranlasst.«
»Gut gemacht, Nadal. Wo ist Bill Griffin?«
»Keine Ahnung. Er hat mir heute keinen Bericht erstattet.« »Finden Sie ihn.«
    20
    19 Uhr 14
New York City
    Mercer Haldane, der Präsident von Blanchard Pharmaceuticals, brachte kaum ein Lächeln zustande, als Mrs. Pendragon ihm die Tagesordnung für die morgige Vorstandssitzung brachte. Dennoch wünschte er ihr auf die übliche freundliche Weise einen schönen Abend. Nachdem sie ihn wieder verlassen hatte, saß er in seinem Maßanzug samt weißer Krawatte brütend da. Heute Abend fand eines der vierteljährlichen Essen für den Vorstand statt, doch er war mit einem riesigen Problem konfrontiert, das zuerst angegangen werden musste.
    Haldane war stolz auf Blanchard Pharmaceuticals und das schloss die Vergangenheit des Unternehmens ebenso wie seine Zukunft ein. Die Firma war von Ezra und Elijah Blanchard 1884 in einer Garage in Buffalo gegründet worden und hatte damals nach den Rezepten ihrer Mutter Seife und Gesichtscreme hergestellt. Seitdem war der eine oder andere Blanchard Besitzer und Chef des Unternehmens gewesen, das eine ständige Blüte erlebt und sich dann auch auf chemische Produkte verlegt hatte. Während des Zweiten Weltkriegs war Blanchard Pharmaceuticals eine der wenigen ausgewählten Firmen, die Penicillin herstellen durften; so wurde Blanchard zu einem Pharmaunternehmen. Nach dem Krieg wuchs es weiter rasant und in den Sechzigerjahren ging es mit großem Trara an die Börse. Zwei Dezennien später, in den frühen Achtzigerjahren, übergab der letzte Abkömmling der Blanchards Mercer Haldane die Führung des Unternehmens. Als CEO führte Haldane, der vor zehn Jahren auch Präsident geworden war, die Firma in die Neunzigerjahre. Jetzt war sie sein Unternehmen.
    Bis vor zwei Tagen hatte die Zukunft von Blanchard Pharmaceuticals genauso rosig ausgesehen wie die Vergangenheit. Victor Tremont war Haldanes Entdeckung - ein brillanter Biochemiker mit Kreativität und allen Voraussetzungen, die eine Führungskraft brauchte. Vorsichtig protegierte und beförderte er Tremont, nachdem der alle Bereiche des Unternehmens kennen gelernt hatte. Tremont sollte sein Nachfolger werden. Vor vier Jahren ernannte Haldane ihn zum Chief Operating Officer, obwohl in Wirklichkeit weiterhin er alles kontrollierte. Er wusste, dass Victor Tremont wegen seiner begrenzten Kompetenzen vor Wut schäumte und scharf darauf war, Boss des Unternehmens zu werden, aber Haldane sah das als einen Pluspunkt an. Jeder, der sein Geld wert war, wollte seinen Weg machen und ein erfolgshungriger Mann behauptete sich überall.
    Jetzt schäumte Mercer Haldane vor Wut.
Vor einem Jahr hatte ein neuer Finanzprüfer von Kosten für Forschung und Entwicklung berichtet, die merkwürdig zu sein schienen. Der Revisor wirkte besorgt, sogar nervös. Es war
    unmöglich, die Gelder für ein Projekt bis zu dessen Ende zu verfolgen. Haldane führte seine Sorgen darauf zurück, dass er sich mit der komplizierten Materie von Forschung und Entwicklung in der Pharmaindustrie nicht auskannte. Doch weil er ein vorsichtiger Unternehmenschef war, beauftragte er ein zweites Finanzprüfungsunternehmen damit, sich die Sache genauer anzusehen.
    Das Ergebnis war alarmierend. Vor zwei Tagen hatte Haldane den Bericht erhalten. Es war ein kompliziertes System kleiner, kaum wahrnehmbarer Unregelmäßigkeiten: Überziehungen, Fehlbeträge, Zahlungen ohne Beleg, Kredite, außergewöhnlich hohe Material- und Reperaturkosten, geringfügige Diebstähle und so weiter. Aus dem Budget für Forschung und Entwicklung schien im Laufe von zehn Jahren fast eine Milliarde Dollar verschwunden zu sein. Eine Milliarde Dollar! Zudem war eine ähnliche Summe offenbar einem Forschungs- und Entwicklungsprogramm zugewiesen worden, von dem Haldane noch nie etwas gehört hatte. Das Verfahren war extrem kompliziert und die Finanzprüfer räumten ein, dass sie sich ihrer Resultate nicht absolut sicher seien. Aber sie sagten, dass sie sicher genug seien, um weitere Nachforschungen zu rechtfertigen.
    Haldane dankte ihnen und sagte, dass er weiterhin Kontakt zu ihnen halten werde. Er hatte sofort an Victor Tremont gedacht. Nicht eine Sekunde lang glaubte er, dass eine Milliarde Dollar durch Nadelöhre verschwunden sein oder dass Victor Tremont eine solche Summe gestohlen haben könnte. Aber es

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