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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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mit bestimmten Chemikalien beliefert, die in entsprechender Mischung dazu dienten, das Gas herzustellen, das in den Todeskammern in ganz Osteuropa eingesetzt wurde. Darüber hinaus hatte das Unternehmen die unmenschlichen Experimente von Dr. Josef Mengele und anderen Nazi-Ärzten aufmerksam verfolgt. Bei Kriegsende, als andere Übeltäter und ihre Komplizen gefangen genommen und der gerechten Strafe zugeführt wurden, zog Bauer-Zermatt sich hinter den schützenden Mantel Schweizer Anonymität zurück und nutzte dort in aller Stille die Produkte der Nazi-Forschung. Die Großaktionäre und Vorstände der Gesellschaft stellten dabei stets entschieden in Abrede, irgendwelche Kenntnisse über die weitere Verwendung der Produkte ihrer Firmengruppe zu besitzen, sobald diese einmal die Grenzen des Alpenlandes verlassen hatten.
    In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte Dr. Karl Bauer nicht nur dafür gesorgt, dass die Familienfirma an der vordersten Front der pharmazeutischen Forschung tätig war, sondern zugleich auch ihr geheimes Programm der Entwicklung biochemischer Waffen ausgebaut. Wie eine Heuschrecke suchte Bauer sich die fruchtbarsten Felder aus: das Libyen Gaddafis, den Irak Husseins, die Stammesdiktaturen Afrikas und die von Nepotismus beherrschten Regimes Südostasiens. Er brachte die besten Wissenschaftler und modernstes Gerät mit und wurde als Gegenleistung dafür fürstlich mit Geld bezahlt, das mit wenigen Tastenschlägen eines Computers in die Banken Zürichs wanderte.
    Zugleich pflegte und verbesserte Bauer seine Kontakte zu Militärs in den Vereinigten Staaten und Russland. Als aufmerksamer und weitblickender Beobachter der Weltpolitik hatte er den Zusammenbruch der Sowjetunion ebenso vorhergesehen wie den unvermeidbaren Niedergang des neuen Russlands, dem es bislang nicht gelungen war, demokratische Strukturen aufzubauen. Und wo sich die Ströme russischer Verzweiflung und amerikanischer Übermacht vermischten, legte Bauer seine Netze aus und fischte.
    Bauer trat einen Schritt vor, um seine Besucher zu begrüßen. »Gentlemen…«
Die drei Männer gaben sich die Hände und bewegten sich dann in Richtung auf das zweistöckige, im Kolonialstil gehaltene Kommandogebäude. Zu beiden Seiten der großzügigen, mit Holz vertäfelten Eingangshalle befanden sich die Büros von Bauers handverlesenen Mitarbeitern, die sich um die Verwaltung der Anlage kümmerten. Ein Stück weiter unten im Flur arbeiteten in kleinen nischenartigen Büros die Assistenten der Wissenschaftler und werteten die Daten der Laborexperimente aus. Ganz hinten im Gebäude befanden sich zwei Fahrstühle, von denen einer hinter einer nur mittels einer Schlüsselkarte zu öffnenden Tür verborgen war. Der von Hitachi gebaute Expresslift verband die unterirdischen Labors mit dem Kommandogebäude. Der zweite Aufzug, ein wunderschön mit Messingstäben verkleidetes Stück, sah aus, als stamme er aus den Anfangs jähren des letzten Jahrhunderts. Die drei Männer stiegen ein und befanden sich Sekunden später in Bauers Büro, das das ganze Obergeschoss einnahm.
Das Büro hätte einem Kolonialgouverneur aus dem 19. Jahrhundert gut zu Gesicht gestanden. Antike Orientteppiche bedeckten auf Hochglanz poliertes Parkett, die Wände säumten Mahagoni-Bücherregale und südpazifische Kunstwerke. Bauers massiver PartnerSchreibtisch stand vor bis zum Boden reichenden Fenstern, die den Blick auf die ganze Anlage und das Meer unter den Klippen bis hinüber zu den schwarzen Lavafeldern in der Ferne freigaben.
»Seit ich das letzte Mal hier war, haben Sie einige Verschönerungen vorgenommen«, bemerkte Richardson trocken.
»Ich werde Ihnen später die Wohnanlage für die Angestellten und den Erholungsbereich zeigen«, erwiderte Bauer. »Das Leben hier gleicht ein wenig dem auf einer Ölplattform: Meine Leute haben nur einmal im Monat Urlaub und dann nur drei Tage lang. Aber die Annehmlichkeiten, die ich hier biete, sind den Aufwand wohl wert.«
»Diese Urlaube«, sagte Richardson. »Lassen Sie Ihre Leute ganz allein weg?«
Bauer lachte leise. »Ganz bestimmt nicht, General. Wir bringen sie in einem exklusiven Resort-Hotel unter. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, aber das merken die gar nicht.«
»Von einem vergoldeten Käfig in den anderen«, bemerkte Price.
Bauer zuckte die Schultern. »Bis jetzt habe ich keine Klagen bekommen.«
»Wenn man bedenkt, was Sie denen bezahlen, wundert mich das gar nicht«, sagte Price.
Bauer trat an eine gut bestückte

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