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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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im Gesicht hatte, grinste er breit, als er Marty ansah. Hinter ihm drängten sich Peter und Randi durch die Tür, grinsten ebenfalls. Als Junge hatte sich Marty nicht sonderlich gut darauf verstanden, die Gefühle anderer Menschen zu deuten. Er hatte eine Weile gebraucht, um zu lernen, dass ein nach oben gezogener Mund ein Lächeln war, was Freude bedeutete und dass eine gerunzelte Stirn Traurigkeit, Zorn oder eine ganze Anzahl anderer weniger erfreulicher Gefühle signalisieren konnte. Aber jetzt sah Marty nicht nur, dass seine Freunde glücklich darüber waren, hier zu sein, sondern sie hatten auch alle ein Gefühl der Dringlichkeit an sich, als ob sie nur gekommen wären, um gleich wieder wegzugehen. Die Dinge standen nicht gut, aber sie gaben sich Mühe, sich das nicht anmerken zu lassen.
Jetzt traten sie nacheinander ins Zimmer, und Jon sagte: »Da sind wir, Mart. Schön, dich zu sehen. Du brauchst dir keine Sorgen um uns zu machen.«
Marty stieß einen Freudenschrei aus und trat dann einen Schritt zurück und blickte finster. »Na ja, war ja auch höchste Zeit. Ich hoffe, ihr drei habt euch gut amüsiert.« Er richtete sich zu seiner ganzen Größe auf. »Ich hingegen habe in diesem langweiligen Schlachthaus vor mich hin vegetiert, mit niemand außer diesem … diesem« – er sah zu Dr. Cameron in dem Sessel hinüber – »schottischen Barbier … «
Cameron schmunzelte. »Wie Sie sehen, ist er prächtig in Form. Tipptopp und auf dem Wege zur vollständigen Genesung. Aber Sie sollten ihn trotzdem vor weiteren Verletzungen bewahren. Und falls ihm übel wird oder schwindlig, dann muss man natürlich seinen Kopf untersuchen.«
Marty setzte zum Protest an, aber Jon lachte nur und legte Marty den Arm um die Schultern. Marty grinste und musterte Jon, Randi und Peter von oben bis unten. »Na ja, zumindest seid ihr zurück. Und ihr scheint ja auch alle noch in einem Stück zu sein.«
»Das sind wir, Junge«, nickte Peter.
»Und das ist Randi und Peter zu verdanken«, fügte Jon hinzu.
»Zum Glück war Jon in der Stimmung, sich retten zu lassen«, erklärte Randi.
Jon wollte den Arm von Martys Schultern nehmen, aber ehe er das konnte, drehte der sich schnell um und drückte ihn an sich. Dann ließ er ihn los und sagte mit leiser Stimme: »Himmel noch mal, Jon. Du hast mir wirklich eine Heidenangst eingejagt. Ich bin so froh, dass du in Sicherheit bist. Ohne dich wäre es wirklich schlimm. Lange Zeit habe ich tatsächlich gedacht, du wärst tot. Könntest du nicht anfangen, ein etwas sesshafteres Leben zu führen?«
»Du meinst so wie du?« Jons blaue Augen blitzten.
»Schließlich bist du doch derjenige, der sich bei dem Bombenattentat im Pasteur-Institut eine Gehirnerschütterung zugezogen hat, und nicht ich.«
Marty seufzte. »Ich habe mir schon gedacht, dass du das aufs Tapet bringen würdest.«
Während Dr. Cameron sich verabschiedete und das Zimmer verließ, sanken die drei müden und ziemlich mitgenommenen Agenten auf ihre Sessel. Marty kehrte zu seinem Bett zurück, schob sich die Kissen zu einem weißen Berg zusammen und ließ sich auf ihnen nieder, ein wohl genährter Sultan auf einem Baumwollthron. »Ich spüre Dringlichkeit«, erklärte er. »Heißt das, dass es noch nicht vorbei ist? Ich hatte gehofft, ihr würdet mir sagen, dass wir jetzt nach Hause gehen können.«
»Das würde ich mir auch wünschen«, sagte Randi. Sie zog sich das Band herunter, das ihren Pferdeschwanz zusammengehalten hatte, und schüttelte ihr Haar aus. Dann massierte sie sich mit beiden Händen die Kopfhaut. Unter ihren schwarzen Augen konnte man blaue Halbkreise sehen. »Wir glauben, dass die bald wieder zuschlagen werden. Ich hoffe nur, dass wir genügend Zeit haben, um sie daran zu hindern.«
Martys Augenbrauen schoben sich zusammen. »Wo? Wann?«
Um Zeit zu sparen, schilderte Jon nur die Höhepunkte des Geschehens seit seiner Gefangennahme in der Villa in Algerien und endete mit der Schlussfolgerung, dass Émile Chambord und Hauptmann Bonnard den Halbmondschild nicht nur dazu benutzt hatten, um den größten Teil ihrer Dreckarbeit zu erledigen, sondern auch zur Tarnung ihrer Komplizenschaft in einem Plan, den DNS-Prototyp zu terroristischen Zwecken einzusetzen. Jetzt waren die beiden mit Thérèse Chambord verschwunden.
»Ich nehme an«, schloss Jon, »dass sie einen zweiten Prototyp haben. Ist das möglich?«
Marty fuhr in die Höhe. »Ein zweiter Prototyp? Selbstverständlich! Émile hatte zwei, um gleichzeitig unterschiedliche

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