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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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ging auf die Tür zu, durch die er den Raum betreten hatte, aber noch ehe er zwei Schritte getan hatte, erschien Hauptmann Bonnard lautlos und unauffällig wie ein Schemen in der Tür. Er hielt einen Aktenordner in der Hand. Dass der Hauptmann den exakten Zeitpunkt seines Aufbruchs geahnt hatte, rief bei Smith fast eine Gänsehaut hervor. Hatte Bonnard etwa das ganze Gespräch belauscht? Wenn ja, dann war er ein wesentlich interessierterer Adjutant, als Smith das geahnt hatte, oder er wollte einfach selbst wissen, was Smith dem General gesagt hatte.
    Hinter den hohen Fenstern des Arbeitszimmers des Generals blickte Darius Bonnard Smith nach, wie dieser in ein Taxi stieg. Er fuhr fort, ihn zu beobachten, bis das Fahrzeug sich in den Verkehrsstrom eingereiht hatte und verschwunden war. Dann ging er durch die Rechtecke aus Morgensonne, die das Fenster auf den Parkettboden warf, durch das Zimmer. Er setzte sich an seinen schön geschnitzten Schreibtisch, wählte eine Nummer an seinem Telefon und zupfte dabei ungeduldig an der Unterlippe.
    Schließlich meldete sich eine ruhige Stimme. » Naam? « »Smith ist gegangen. Er hat die Akte. Und der General ist zu einer seiner Sitzungen unterwegs.«
    »Gut«, meinte Mauritania. »Haben Sie aus dem Gespräch des Generals mit Smith etwas Neues erfahren? Gibt es einen Hinweis darauf, wer dieser Smith wirklich ist und weshalb er sich hier in Paris aufhält?«
    »Er ist bei seiner Darstellung geblieben, dass er lediglich hier sei, um sich um seinen Freund zu kümmern.«
»Und glauben Sie das auch?«
»Ich weiß, dass Smith weder zur CIA noch zur NSA gehört.«
Am anderen Ende der Leitung blieb es ein paar Augenblicke lang still, nur die Hintergrundgeräusche deuteten darauf hin, dass Mauritania über ein Handy sprach. »Vielleicht. Trotzdem wirkt er auf mich etwas zu aktiv, würden Sie das nicht auch sagen?«
»Er könnte einfach darauf erpicht sein, seinen Freund zu rächen, so wie er das dem General gegenüber geäußert hat.«
»Nun, ich denke, wir werden das bald genug wissen.«
Bonnard konnte das kalte Lächeln des Terroristen förmlich sehen, als dieser fortfuhr: »Und sobald wir die Wahrheit über Jon Smith in Erfahrung gebracht haben, wird das bereits nichts mehr zu bedeuten haben. Er … alles … wird dann genauso ohne Belang sein wie ein paar zusätzliche Sandkörner in der Sahara. Wer auch immer er ist … und was auch immer er oder sonst jemand vorhat … es wird zu spät sein.«
    *
    Die dunkelhaarige Frau hatte lautlos und mit großer Sorgfalt Mauritanias ganzes Apartment durchsucht und nichts gefunden. Der Terrorist und die anderen, die sie hatte kommen und gehen sehen, waren vorsichtig. Tatsächlich fand sie überhaupt keine persönlichen Gegenstände. Es war, als würde niemand hier leben.
Als sie sich zur Tür wandte, um zu gehen, drehte sich ein
    Schlüssel im Schloss. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und sie rannte weg, duckte sich hinter einen Teppich, der vor einem der Fenster hing, und lauschte, als die Tür sich öffnete und jemand eintrat. Kurz darauf kamen die Schritte zum Stillstand und blieben ein paar Augenblicke lang unhörbar, als spürte die Person, die den Raum betreten hatte, dass etwas nicht stimmte.
    Für die Frau klangen die Atemzüge der unsichtbaren Person wie das langsame Schwanzschnippen einer Klapperschlange. Sie zog die 9-mm-Beretta unter ihrem Rock hervor und achtete dabei sorgfältig darauf, den Teppich nicht zu berühren, der sie verbarg; er durfte sich unter keinen Umständen bewegen.
    Ein vorsichtiger Schritt. Ein zweiter. Auf das Fenster zu. Ein Mann, klein. Mauritania selbst? In ihrem engen Versteck lauschte sie. Mauritania war gut, das hatte sie die ganze Zeit gewusst, aber nicht so gut, wie er glaubte. Wenn er schnell und normal gegangen wäre, wäre das leiser und tödlicher gewesen. Und schwieriger für sie, darauf zu reagieren. Er hatte vielleicht ihr Versteck erraten, bewegte sich aber zu langsam, ließ ihr Zeit, sich vorzubereiten.
    Mauritania sah sich argwöhnisch um, studierte das Zimmer, eine alte Tokarev-TT-33-7,62-mm-Pistole russischer Herkunft in der Hand. Er hörte nichts, sah nichts Ungewöhnliches und war doch sicher, dass jemand entweder hier war oder hier gewesen war. Das wusste er, weil er gesehen hatte, dass jemand sich sowohl am Schloss der Eingangstür wie auch an dem seines Apartments zu schaffen gemacht hatte.
    Blitzschnell glitt er auf das erste Fenster zu und zog ein Stück von dem schweren Teppich weg, der

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