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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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»Gewöhnliche Telefondrähte. Ein direkter Anruf, weißt du.«
»Natürlich.« Sie folgte Jon nach oben, und Peter eilte hinter ihr her. »Selbst wenn der Halbmondschild die technischen Mittel oder genügend Zeit hätte, um ein Kabel anzuzapfen, würden sie immer noch ganz schön Mühe haben, den ganzen Mist auseinander zu sortieren. Ein Techniker hat mir einmal gesagt, dass durch Faseroptikleitungen so viele Daten fließen, dass sie anzuzapfen etwa genauso wäre, als wenn einem ein Hochdruckschlauch ins Gesicht spritzt.« Der Techniker hatte ihr erklärt, dass ein Kabel, so dick wie ihr Handgelenk, gleichzeitig die astronomische Zahl von vierzigtausend Telefongesprächen übermitteln konnte, was etwa dem gesamten Telefonverkehr entsprach, der in der Zeit des Kalten Krieges von Satelliten über dem Atlantik bewältigt wurde. In dieser Technologie wurden Telefongespräche, Faxe, E-Mails und Dateien in Lichtstrahlen umgewandelt und durch eine Glasfaser geschickt, die nicht dicker als ein menschliches Haar war. Die meisten Unterseekabel enthielten acht solcher Stränge oder Fasern. Aber um die Daten wieder herauszubekommen, musste man zu den winzigen Lichtstrahlen in den schwarzen Tiefen des Ozeans Zugang haben – eine gefährliche, fast unmögliche Aufgabe.
Peter knurrte zustimmend. »Selbst wenn sie die technischen Voraussetzungen hätten, um ein Kabel anzuzapfen, würden sie dann ihre Zeit damit verschwenden, eine Million Ferngespräche abzuhören, in denen es um Tante Sarahs Hühneraugen oder den Ginkonsum der Windsors geht? Ich habe da meine Zweifel.«
»Genau«, nickte Randi.
Als die drei das schlicht ausgestattete Büro erreichten, tippte Jon die Nummer seiner Telefonkarte in den Apparat, der auf dem Schreibtisch stand. Anschließend gab er die Nummer in Washington ein, die er sprechen wollte. Während er auf das Klingeln am anderen Ende wartete, zog er den Schreibtischstuhl heraus und setzte sich. Peter lehnte sich an einen zweiten Schreibtisch in der Nähe, und Randi ließ sich in einen alten, gepolsterten Schaukelstuhl fallen.
Eine geschäftsmäßig klingende Frauenstimme meldete sich: »Büro Colonel Hakkim.«
»Ich bin’s, Jon Smith, Debbie. Ich muss mit Newton sprechen. Es ist dringend.«
»Bleiben Sie dran.«
Das leere Rauschen des auf Warten geschalteten Telefons, dann die besorgte Stimme eines Mannes: »Jon? Was gibt’s?«
»Ich bin in Madrid, und Sie müssen mir einen Gefallen tun. Könnten Sie jemand in das E-Gebäude hinüberschicken zur Abteilung für Liegenschaften, Büro 2E377, und der Frau dort sagen, ihr Boss soll unter dieser Nummer Zapata anrufen?« Er las dem Mann die Nummer des Telefons vor. »Aber es ist wichtig, dass derjenige, den Sie hinüberschicken, diesen Namen benutzt – Zapata. Lässt sich das machen?«
»Sollte ich fragen, was das eigentlich soll und wer wirklich in diesem Büro im E-Flügel sitzt?«
»Nein.«
»Dann werde ich selbst gehen.«
»Danke, Newton.«
Newtons Stimme klang ruhig und kühl, aber Jon hörte auch die Besorgnis des anderen. »Sie werden mir die ganze Geschichte erzählen müssen, wenn Sie zurückkommen.«
»Versprochen.« Jon legte auf und sah auf die Uhr. »Das sollte etwa zehn Minuten dauern. Der E-Flügel ist ein ganzes Stück von seinem Büro entfernt. Und dann sollten wir weitere zwei Minuten für irgendwelche Verzögerungen einkalkulieren. Zwölf Minuten maximal.«
»Abteilung für Liegenschaften?«, sagte Randi. »Tarnung für die militärische Abwehr, ohne Zweifel?«
»Ohne Zweifel«, nickte Jon ausdruckslos.
Peter drückte den Finger an die Lippen und trat mit leisen Schritten an das mit Läden verschlossene Fenster neben einer ebenfalls mit Läden verschlossenen Tür, die zu einem schmalen Balkon führte. Er schob die Lamellen ein Stück weiter auseinander und blickte auf die dunkle Straße hinunter. Dann stand er reglos da und lauschte den pulsierenden nächtlichen Geräuschen der Stadt, die von unten heraufdrangen – dem Dröhnen des dichten Verkehrs auf der Gran Via, Stimmen, die aus Fenstern zur Straße hinunterriefen, dem Klappen einer Autotür, der Serenade eines Betrunkenen und weichen Gitarrenklängen.
Er trat vom Fenster zurück und ließ sich erleichtert auf das Sofa sinken. »Falscher Alarm – denke ich.«
»Was ist denn?«, wollte Randi wissen.
»Ich dachte, ich hätte ein seltsames Geräusch von der Straße gehört. Etwas, was mir schon ein paar Mal begegnet ist und das ich inzwischen sehr ernst nehme.«
»Ich habe nichts

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