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Luegen auf Albanisch

Luegen auf Albanisch

Titel: Luegen auf Albanisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francine Prosse
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Dame«, wies Don sie zurecht. »Okay, also los.« Don schlug mit dem Löffel an sein Glas, und das halbe Restaurant drehte sich um. Er wartete, bis die Neugierigen sich wieder ihrem Essen zuwandten.
    »Liebe Freunde, ich habe eine Ankündigung zu machen. Auch ich habe etwas zu feiern. Nur weil mein Leben noch nicht hektisch und schwierig, frustrierend und kräftezehrend genug ist, habe ich beschlossen, ein neues Projekt zu übernehmen. Ich werde für Guantánamo-Häftlinge arbeiten, werde dahin fahren und versuchen, die Männer zu überzeugen, mir zu vertrauen. Werde tun, was immer ich kann. Nicht, dass ich mir viele Hoffnungen mache, oder überhaupt Hoffnungen, aber ich kann einfach nicht mehr dasitzen und zuschauen. Außerdem, um ehrlich zu sein, fühlte ich mich geschmeichelt. An der Sache arbeiten nur Spitzenleute. Die schärfsten Habeas-Corpus-Typen, die striktesten Gegner der Todesstrafe, berühmte Juraprofessoren aus Deutschland und Frankreich. Und wer bin ich unter diesen Superstars? Don von der Einwanderung …«
    »Du bist nicht nur Don von der Einwanderung«, sagte Mister Stanley. »Schon seit zehn, fünfzehn Jahren nicht mehr. Deine Arbeit steht im Licht der Öffentlichkeit. Du bist ein Held.«
    »Stan«, sagte Don, »hörst du zu? Hast du auch nur ein Wort von dem gehört, was ich gesagt habe?«
    »Ich bin immer noch dabei, es zu verdauen«, sagte Mister Stanley. »Guantánamo. Großer Gott, Don. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich meine … wie kam es dazu?«
    »Genau genommen wurde ich angeheuert. Dieser alte Freund aus dem Jurastudium …«
    »Erstaunlich.« Mister Stanley wollte nicht darüber nachdenken, dass Don außer ihm noch andere alte Freunde haben konnte.
    Abigail sagte: »Tu’s nicht, Dad. Fahr da nicht hin. Wir wissen alle, dass du deine große Klappe nicht halten kannst. Die behalten dich bestimmt da. Die packen dich in einen dieser orangenen Anzüge und behaupten, du seist Osama Bin Laden.«
    »Liebling!«, sagte Don. »Es macht mich so glücklich, dass du nicht nur weißt, wo da ist, du weißt auch, was da vorgeht. Stan, Zeke, Lula, ist euch klar, dass dieses … Kind mehr begreift als die meisten Erwachsenen? Das bestärkt mich erst recht darin, dieses wunderschöne Land zu bewahren, in dem meine Tochter aufwächst.«
    Abigail sagte: »Denk doch auch mal fünf Minuten an mich .«
    »Und darüber hinaus«, sagte Don, »scheint sie sich auch noch ernsthaft Sorgen um mein Wohlergehen zu machen.«
    »Himmel«, sagte Abigail. »Denkst du denn, ich bin blöd? Wenn du ins Gefängnis kommst, wird das in meinen Unterlagen vermerkt. Sobald die rausfinden, dass du Terrorist bist, kann ich mir das mit dem Internat und der Chance, von Mom wegzukommen, in die Haare schmieren.«
    »Erheben wir unsere Gläser auf Don«, sagte Mister Stanley. Alle Gläser waren leer. Mister Stanley winkte dem Ober, der so verwirrt war, Anweisungen von ihm zu bekommen statt vom Alpharüden Don, dass er Mister Stanleys Glas bis zum Rand füllte. Mister Stanley verschüttete ein paar Tropfen. Lula sah zu, wie rote Blumen auf dem weißen Tischtuch erblühten, während Mister Stanley sagte: »Wir sind dir dankbar, Don. Als deine Freunde, als Amerikaner, als Bürger der Welt!«
    Lula prostete Don Settebello, dann Mister Stanley, dann Zeke zu. Abigail sah an ihr vorbei.
    »Prost«, sagte Lula. »G’zoor.«
    Nachdem Lulas großer Abend nun zu Ende war, schnappte sich Zeke den Beifahrersitz, und Lula stieg hinten ein. Ein paar Blocks vom Restaurant entfernt schrammte Mister Stanley über einen Bordstein, auf dem wundersamerweise niemand wartete, um die Straße zu überqueren. Wütendes Hupen verfolgte sie, aber Mister Stanley bemerkte es nicht. Zeke drehte sich zu Lula um und deutete pantomimisch an, sich etwas in den Mund zu schütten. Machte er sich keine Sorgen, dass sein Vater es sehen könnte? Lula fand es besorgniserregend, dass sein Vater es nicht sah.
    »Soll ich fahren?«, fragte Zeke.
    Mister Stanley sagte: »Machst du Witze, Junior? Deine vorläufige Fahrerlaubnis schließt Nachtfahrten aus.«
    »Welche Fahrerlaubnis? Ich habe einen Führerschein«, sagte Zeke.
    »Keine Nachtfahrten«, sagte sein Vater. Lula war beruhigt, dass Mister Stanley nüchtern genug war, sich daran zu erinnern. Wenn sie doch nur fahren könnte! Aber da sprach der Rotwein aus ihr. Selbst wenn sie einen Führerschein besäße, hatte sie doppelt so viel getrunken wie Mister Stanley und wog vermutlich nur halb so viel wie er. Betrunken oder

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