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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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das auch gesagt. Er war wohl anderer Meinung und hat nicht locker gelassen. Meine Mutter hat ihn jedoch scheinbar noch darin bestärkt, und hat ihn ohne mein Wissen zu diesem Besuchstag mitgeschleppt. Das ist alles, nicht mehr und nicht weniger«, erklärte sie ruhig.
»Keine Ahnung, warum er behauptet hat, wir wären verlobt, vermutlich, weil er bei unserer Verabredung die ganze Zeit von nichts anderem gesprochen hat. Seine Frau muss häuslich sein, seine Frau muss ihm mindestens zwei Kinder schenken, seine Frau muss an seiner Seite repräsentieren können, bla, bla, bla. Das ging den ganzen Abend so, und ich war mehr als genervt. Wahrscheinlich hat meine Mutter ihm dann auch noch zugeredet. Bestimmt hat sie ihm gesagt, dass es endlich Zeit wird, dass ich einen anständigen Mann finde, unter die Haube komme und ihr Enkelkinder schenke. – Was ich davon halte, wirst du dir ja denken können.«
Einen Moment war es still, und sie schaute ihn an, um seine Reaktion zu sehen. Sie bemerkte ein leichtes Zucken um seine Mundwinkel, und ein paar Sekunden später fing er lauthals an zu lachen.
»Ja, oh ja, das kann ich mir denken«, amüsierte er sich, »Ich sehe es bildlich vor mir. Die verführerische Jill, die in Strapsen an einer Stange tanzt, so sexy, dass jeder Mann schwach werden muss, steht mit einer Schürze in der Küche am Herd. Sie hat unter jedem Arm ein Kind und im Hintergrund ihre Mutter und Mrs. Atkins, die sie mit guten Ratschlägen versorgen.«
Er kriegte sich gar nicht mehr ein, und sein Lachen war so ansteckend, dass sie mit einfiel. Plötzlich war der Bann gebrochen, sie lachten, bis sie fast keine Luft bekamen.
Nach einer Weile boxte Jill ihm gespielt vorwurfsvoll auf den Arm.
»Hey, danke, dass du dich so über mich lustig machst«, japste sie. »Wenn ich mir das so überlege, hätte ich dich an dem Wochenende doch meiner Mutter und Mrs. Atkins ausliefern sollen – vielleicht hätte ich dann genauso viel Spaß gehabt wie du jetzt.«
»Sadistisches Weib, hättest du mir das wirklich angetan?«
Sie schmunzelte. »Tja, wer sich mit mir einlässt, muss da irgendwann durch.«
Plötzlich wurde er wieder ernst. »Und warum hast du dich mit mir eingelassen und hast mit mir geschlafen?«, fragte er leise.
»Weil … weil es sich einfach so ergeben hat«, sagte sie ausweichend und vermied es ihn anzusehen.
Einen Moment lang schaute er sie forschend an, dann lächelte er und zog sie dicht an sich. Er legte seinen Mund an ihr Ohr, streifte zärtlich mit den Lippen darüber. »Dann lass uns schauen, was sich noch alles ergibt.«
     

75
    J ill und Craig verbrachten die ganze Nacht vor dem Kamin, hielten sich im Arm, streichelten sich, liebten sich. Im Gegensatz zu seiner sonst eher unbändigen und fordernden Art war Craig sehr behutsam und zärtlich. Trotz aller Leidenschaft achtete er sorgsam darauf, dass ihre Verletzungen nicht unnötig schmerzten, und sie genoss es, ihn so nah bei sich zu haben und zu spüren.
Nach einer kurzen Dusche gingen sie am anderen Morgen zum Frühstück und verschwanden anschließend sofort wieder in seinem Bungalow.
Wie zuvor kuschelten sie sich vor den Kamin, schauten sich ein paar der angebotenen Pay-Filme an, schliefen und liebten sich zwischendurch.
Irgendetwas hatte sich verändert. Obwohl sie kaum miteinander sprachen, sich stattdessen ausgedehnt ihren Liebesspielen widmeten, waren sie sich so nah wie nie zuvor. Es war beinahe so, als würden ihre Körper eine Sprache sprechen, die viel intensiver und deutlicher war, als Worte es jemals hätten sein können.
In Craigs Armen vergaß Jill alles. Vergessen waren Grace, Lindsay, Mick, Joel und alles, was mit ihnen zu tun hatte. Vergessen waren Lucy Hollister und Walter und ihr Auftrag. Sie dachte nicht, sie zweifelte nicht, sie fragte nicht, sie fühlte nur noch. Die Zeit schien still zu stehen, es gab nur sie beide, nichts war mehr wichtig.
Das Abendessen brachten sie genauso rasch hinter sich wie das Frühstück, danach legten sie sich ins Bett, eng aneinander geschmiegt, und schliefen.
     
    Es hätte ewig so weitergehen können, wenn nicht die Ereignisse des nächsten Morgens sie in die Wirklichkeit zurückgeholt hätten.
Nach einer ausgiebigen gemeinsamen Dusche gingen sie gutgelaunt zum Frühstück.
Sie schlangen ihr Essen förmlich herunter, konnten es kaum abwarten, in ihre vier Wände zurückzukommen. Obwohl sie sich bemühten, sich nach außen hin nichts anmerken zu lassen, konnten sie es doch nicht verhindern, dass sie sich

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