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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Hocke.
»Ich habe gestern Abend noch versucht, dich anzurufen«, sagte er leise.
»Mein Akku war leer«, log sie, ohne ihn dabei anzusehen. In Wahrheit hatte sie ihr Handy ausgeschaltet, weil sie nicht mehr in der Lage gewesen war, mit ihm zu reden.
»Sehen wir uns heute Abend?«
»Ich weiß noch nicht. Kommt darauf an, was Harriet alles mit uns vorhat«, wich sie einer direkten Antwort aus.
»Überleg es dir, ich würde dir gerne etwas zeigen.«
»Du solltest besser weitergehen«, murmelte sie, »bevor jemand auf dumme Gedanken kommt.«
Er schaute sie schweigend an, schließlich stand er auf. »Gut, dann vielleicht bis später.«
Heftig stieß Jill die Hanteln nach oben, voller Wut auf ihn, auf sich selbst und auf die ganze Situation.
Das restliche Training dauerte noch eine Stunde. Eine Stunde, in der Jill ihren ganzen Zorn an den Geräten abreagierte und sich bis zur Erschöpfung auspowerte.
Anschließend versammelte Harriet die Mädchen in der Küche.
»Wochenende?«, fragte Sophie hoffnungsvoll und erntete sofort einen bösen Blick.
»Wochenende? Ich habe mich wohl verhört«, fuhr Harriet sie an, »Ihr seid doch hier nicht auf Urlaub. Morgen ist wieder die Presse anwesend, und ich erwarte, dass ihr euch von eurer besten Seite zeigt. Außerdem ist morgen Besuchstag, ihr habt ihr die Erlaubnis, Familie und Freunde einzuladen, und es wäre äußerst vorteilhaft, wenn sie zusammen mit euch für Interviews zur Verfügung stehen würden. Schließlich soll das Publikum sehen, dass ihr euch hier wohlfühlt, und dass wir sehr viel Wert auf ein familiäres Klima legen.«
»Familiäres Klima, ich schmeiß mich weg«, murmelte Jill zu Mandy, »Wenn in meiner Familie so ein Ton herrschen würde, würde ich mich erhängen.«
Obwohl sie leise gesprochen hatte, war der Kommentar nicht zu überhören gewesen, und Harriets Augen versprühten eine Ladung Blitze.
»Meine liebe Jill, du hast es ganz bestimmt nicht nötig, dich so aufzuplustern. Wenn es hier morgen auch nur die geringste Unruhe gibt, werde ich dich dafür verantwortlich machen, egal ob du daran schuld hast oder nicht. Deine Quertreiberei geht mir langsam auf die Nerven, und wenn du dich jetzt nicht endlich zusammenreißt, wird dies deine letzte Woche sein. Daran wird dann auch die Fürsprache meiner männlichen Kollegen nichts mehr ändern.«
Jill presste die Lippen aufeinander und schwieg. Sie bemerkte, dass Craig im Hintergrund amüsiert grinste. Es war genau dieses typische, lausbubenhafte Grinsen, welches sie an ihm so sehr liebte, und ihr verräterisches Herz machte einen unkontrollierten Sprung.
Harriet starrte sie noch einen Moment an, dann wandte sie sich wieder den anderen zu.
»Also ihr wisst Bescheid. Morgen um dreizehn Uhr geht es los, reißt euch zusammen und tut, was von euch erwartet wird. Heute Nachmittag habt ihr frei, und der Sonntag gehört auch euch. Das war‘s, bis morgen.«
Sie rauschte hinaus, und mit einem kleinen, kaum merklichen Lächeln in Jills Richtung folgte Craig ihr.
Jill wollte ebenfalls nach oben gehen, aber da baute Cloe sich plötzlich vor ihr auf.
»Na, da wollen wir doch mal hoffen, dass du dich morgen genauso dämlich benimmst wie immer, damit du endlich hier verschwindest. Und deinen blonden Schatten«, sie deutete auf Mandy, »nimmst du am besten auch gleich mit.«
Einen Moment lang schaute Jill sie perplex an, dann lächelte sie.
»Eins kann ich dir versprechen Cloe«, erwiderte sie gelassen, »Vielleicht werde ich verschwinden. Aber sollte vorher noch irgendetwas passieren, was auf dein Konto geht, werde ich dich mitnehmen, verstanden?«
Sie schob die sprachlose Cloe beiseite und hakte Mandy unter. »Komm, blonder Schatten«, sagte sie spöttisch, »Wir sollten gehen, die Luft hier drin ist sehr schlecht.«
     
    Nach einer ausgiebigen Dusche legte Jill sich auf ihr Bett und schaltete den Fernseher ein.
»Was wollen wir denn heute machen?«, fragte Mandy, als sie wenig später aus dem Bad kam. »Irgendwie habe ich keine Lust, den ganzen Nachmittag hier herumzusitzen.«
»Hm … wir könnten nach Oceanview laufen und etwas essen gehen. Ich würde mir am liebsten den Bauch mit lauter ungesunden Dingen vollschlagen. Außerdem müsste ich etwas fürs Wochenende einkaufen«, schlug Jill vor.
»Heißhungerattacken? Das hört sich doch sehr nach Liebeskummer an«, witzelte Mandy. »Aber das ist eine gute Idee, ich brauche ebenfalls noch ein paar Sachen.«
Rasch zogen sie sich an, und dreißig Minuten später saßen sie in einem

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