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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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deswegen habe ich trotzdem kein Verhältnis mit dir.«
Wider Willen musste Jill grinsen. »Das würde mir auch gerade noch fehlen«, schmunzelte sie. Dann wurde sie wieder ernst. »Also gut, und was soll ich deiner Meinung nach tun?«
»Dich wie eine Erwachsene benehmen. Geh da hoch, warte auf ihn und rede mit ihm.«
»Was gibt es denn da zu reden?«, fragte Jill unwirsch. »Soll ich ihn fragen, ob er was mit Lindsay hat, oder ob er sich mit mir nur vergnügen will? Auf keinen Fall, ich werde mich doch nicht zum Affen machen und hier eine Eifersuchtsszene hinlegen.«
»Aber ihm aus dem Weg zu gehen, ist besser, oder wie?«, schnaufte Mandy, »Du weißt schließlich gar nicht, ob es wirklich so ist, wie es aussieht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dir so liebevolle Nachrichten schreiben würde, wenn er es nicht ernst meinen würde. Gib ihm doch wenigstens eine Chance.«
Jill überlegte einen Moment, dann nickte sie zögernd. »Na gut, wahrscheinlich hast du ja recht. Ich hüpfe jetzt unter die Dusche, und danach gehe ich nach oben.«
»So ist es brav«, lobte Mandy schmunzelnd, »und ich will dich vor morgen früh hier nicht mehr sehen.«
     

49
    J ill saß in Craigs Zimmer auf der Couch und sah sich einen Dokumentarfilm im Fernsehen an, war aber zu unruhig, um dem Bericht aufmerksam zu folgen. Zwischendurch schaute sie immer wieder auf die Uhr. Sie wartete jetzt bereits über eine Stunde und fragte sich, wo er wohl stecken mochte. »Kurz« hatte er in seiner Nachricht geschrieben, es konnte also nicht allzu lange dauern.
Irgendwann hatte sie keine Lust mehr auf den Film und schaltete aus. Eine Weile lief sie im Zimmer auf und ab, dann legte sie sich aufs Bett. Craigs vertrauter Geruch stieg ihr in die Nase, und sie schloss die Augen.
Ja, Mandy hatte recht, es war albern, sich wegen ein paar Kleinigkeiten so aufzuregen. Schließlich war sie kein vierzehnjähriger Teenie, sondern eine erwachsene Frau, von der man erwarten konnte, dass sie mit solchen Situationen umgehen konnte. Selbst wenn Craig nicht an einer dauerhaften Beziehung interessiert war, sie hatte von vorneherein damit gerechnet und durfte jetzt nicht ihm die Schuld dafür geben.
Sie fragte sich, was er ihr wohl zeigen wollte. Vielleicht hatte er ja die Absicht, ihr Verhältnis, ihre Liaison, ihr Techtelmechtel, oder wie auch immer man es nennen wollte, zu beenden.
Egal was es sein würde, sie nahm sich vor, es mit Fassung zu tragen.
Irgendwann sprang sie wieder auf. Wo blieb er denn nur?
Ihr Blick fiel auf seinen Laptop, der aufgeklappt auf dem Tisch lag. Spontan beschloss sie, sich die Fan-Site noch einmal genauer anzuschauen. Probeweise tippte sie auf eine Taste, um zu sehen, ob er eingeschaltet war, und zu ihrer Freude leuchtete der Bildschirm auf.
Sie setzte sich vor dem Tisch auf den Boden und rief die Seite auf. Interessiert las sie sich die neusten Kommentare zu ihrer Person durch und schaute sich dann auch die persönlichen Seiten der anderen Mädchen an. Mandy bekam ebenfalls sehr viel Zuspruch, und sie lag bei dem Besuchervoting auf dem zweiten Platz. Danach folgte Emily und, zu Jills Überraschung, knapp dahinter Cloe.
»Na schau mal an, kein Wunder, dass die liebe Cloe so darauf erpicht ist, unliebsame Konkurrentinnen wie Mandy und mich aus dem Feld zu schlagen«, dachte Jill trocken. »Wenn sie es bis ins Finale schafft, entscheidet die Gunst der Zuschauer, und da sieht es ja gar nicht so schlecht für sie aus.«
Unwillkürlich schoss ihr durch den Kopf, ob Lucy Hollisters Verschwinden vielleicht auch mit einem Konkurrenzkampf zwischen den Mädchen zu tun gehabt hatte. Für den zweiten und dritten Platz waren ebenfalls Preise ausgesetzt, zwar nicht so interessant wie der Model-Vertrag für den ersten Platz, aber immerhin doch relativ hohe Geldbeträge.
Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gebracht, wurde ihr bewusst, dass sie in der ganzen letzten Woche nicht ein einziges Mal an ihren Auftrag gedacht hatte. Abgesehen davon, dass sich keine Chance geboten hatte, noch einmal in Joels Fotokoffer zu sehen, oder Micks Zimmer unter die Lupe zu nehmen, hatte die ganze Sache mit Craig sie so beschäftigt, dass sie alles andere aus den Augen verloren hatte.
Craig. Spontan erinnerte sie sich daran, wie sie sein Zimmer durchsucht hatte, und er sie in seinem Badezimmer erwischt hatte. Fast zeitgleich kam ihr noch etwas anderes in den Sinn.
Der Laptop. Sie hatte sich nur verstecken müssen, weil sie so viel Zeit damit vertrödelt hatte, sein

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