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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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verführerischen Klang. Ich strengte mich maßlos an, Mikes Antwort mitzubekommen, doch klang seine Stimme lediglich wie ein leises, sonores, erotisches Brummen.
    »Es tut mir schrecklich leid, aber Abbey ist gerade weggegangen. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    Ich stellte mir vor, wie Charlie Mike mit den Wimpern anklimperte. Zu schade, dass er ein Bulle war! Er war nach sehr langer Zeit der erste anständig aussehende Typ, der sich in irgendeiner Weise für mich interessierte, selbst wenn es ihm nur darum gehen mochte, mir Handschellen anzulegen. Nicht, dass es mir etwas ausgemacht hätte, Räuber und Gendarm mit Mike zu spielen, vorausgesetzt natürlich, es hätte sich dabei um die richtige Art von Spiel gehandelt …
    Neuerlich ertönte das sonore Brummen, und ich schlich mich näher an den Türspalt, um besser hören zu können.
    »Vielleicht kommen Sie besser herein, Detective. Wir stecken aber doch wohl nicht in Schwierigkeiten, oder?«
    Das Blut dröhnte mir in den Ohren, als ich die Schritte an meiner Tür vorbei in Richtung Wohnzimmer vernahm. Charlie bot ihm eine Tasse Tee an, die er aber nicht wollte. Dann setzten sie sich offenbar hin, denn ich hörte das Knarren der kaputten Sprungfeder in unserem altertümlichen Sofa.
    »Ich habe Grund zu der Annahme, dass Sie und Ihre Schwester in der Lage sind, mir bei einer Ermittlung behilflich zu sein, Miss Gifford. Abbey hat mir erzählt, dass Sie einen gewissen Mr. Freddie Davis persönlich kennen?«
    Meine Handflächen wurden ganz feucht, als ich das Ohr gegen die Tür presste, um Charlies Antwort mitzubekommen. Ich versuchte, durch den Spalt zu spähen, konnte zu meinem Leidwesen aus meiner Spionierposition aber nicht ins Wohnzimmer hineinsehen.
    »Ach ja, wir kennen ihn aber nicht gerade gut. Er ist eher eine flüchtige Bekanntschaft.« Ihre Stimme klang abweisend und kühl. Eines musste ich meiner Schwester lassen, sie hatte Nerven wie Drahtseile. Sie war schon immer dreister gewesen als ich und hatte besser Risiken eingehen können.
    »Sie sind unlängst bei mehreren Gelegenheiten mit ihm zusammen gesehen worden, sowohl allein als auch in Begleitung Ihrer Schwester.« Die Sprungfeder des Sofas machte wieder das knarrende Geräusch, und ich stellte mir vor, wie Mike sich zurücklehnte und sich beim Plaudern an den Außenseiten seiner Augen die Fältchen bildeten.
    »Ich weiß nicht genau, was Sie damit unterstellen wollen, Mr. … Entschuldigen Sie, aber wie war noch mal Ihr Name?« Charlies Antwort klang eisig, und ich war insgeheim erleichtert, dass sie seinem Charme nicht erlag.
    »Flynn, Mike Flynn. Es tut mir leid, Miss Gifford, wenn Sie das Gefühl haben, dass ich mich in Ihre Privatangelegenheiten mische, aber jedwede Information, die Sie mir über Mister Davis und seine Aktivitäten geben können, ist unseren Ermittlungen dienlich.«
    Ich wischte mir die Hände an den Beinen meiner Jeans trocken. In diesem Moment hätte ich gut meinen Inhalator brauchen können, nur war er immer noch in meiner Handtasche im Wohnzimmer. Was hatten seine Worte zu bedeuten? Es hörte sich an, als sei er hinter Freddie her und nicht hinter uns.
    »Ich fürchte, dass es da nicht viel gibt, was ich Ihnen erzählen könnte. Mister Davis hat mich einige Male zum Abendessen ausgeführt, und vorgestern hat er mich dazu überredet, mit ihm zum Mittagessen aufs Land zu fahren. Ich glaube, dass er dort nach einem Besitz als Investment sucht, aber das ist auch schon alles, was ich weiß.«
    »Ich verstehe. Nun, vielen Dank – werden Sie ihn wiedersehen?«
    Ich hörte die Sprungfeder quietschen und nahm an, dass entweder Charlie oder Mike aufgestanden war. »Das ist unwahrscheinlich. Ist Freddie sich darüber im Klaren, dass Sie sich mit ihm befassen?«
    Mmm, gute Frage. Eins zu null für Charlie. Ich war mir nicht sicher, ob die Art, mit der Mike seine Fragen stellte, mit seinem Berufsethos vereinbar war.
    »Mister Davis und sein Anwalt haben sich uns gegenüber äußerst kooperativ gezeigt.« Die Stimmen wurden deutlicher, und ich nahm an, dass Charlie und Mike das Wohnzimmer verlassen hatten. Ich wich vom Türspalt zurück. »Sollten Sie noch einmal von Mister Davis hören, lassen Sie mich das bitte wissen. Hier, ich gebe Ihnen meine Karte.« Mikes Stimme klang nun sehr nah, und ich versuchte, meine Atmung unter Kontrolle zu behalten, die durch den Stress der ganzen Situation immer rauer geworden war.
    »Selbstverständlich, Detective.«
    Die Wohnungstür wurde

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