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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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Ich sah mich um, doch er war verschwunden, und ich wollte es nicht allzu offensichtlich machen für den Fall, dass er mich aus nächster Nähe beobachtete und sich über mich amüsierte. Ich kannte den Mann ja kaum – was zum Teufel war da gerade passiert?
    Charlie und Kip traten aus der Haustür, trugen gemeinsam den Käfig mit Stig und stritten darüber, warum er überhaupt Haustiere hatte. Ich griff nach dem Ärmel von Charlies Blazer und zog sie zur Seite, während Kip dafür sorgte, dass der Käfig so verstaut war, dass er nicht umfallen konnte.
    »Mike war soeben hier«, zischte ich so leise wie möglich, damit Kip es nicht mitbekam.
    Charlie ließ die Blicke schweifen. »Polizist Mike? Was hatte der denn schon wieder hier zu suchen?«
    »Er wollte uns vor Freddie und dessen cholerischer Natur warnen.«
    Charlie legte die Stirn in Falten. »Der steht auf dich. Gott, Abbey.« Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr langes schwarzes Haar. »Gehe ich recht in der Annahme, dass du ihm von unserem Umzug erzählt hast?«
    »Ja, aber mach mal halblang, denn das war ja wohl ziemlich offensichtlich, da der Minivan bis auf den letzten Zentimeter beladen ist und so.« Ich beschloss, den Kuss für mich zu behalten. Schließlich war es unwahrscheinlich, dass sie mich fragen würde, ob er mich geküsst hatte, und damit hatte ich dann zumindest ein Geheimnis, das ich nicht ausplauderte.
    Sie stapfte um den Wagen herum zur Fahrerseite. »Du hast ihm aber doch wohl hoffentlich nicht auch noch die Adresse gegeben, oder doch?«
    »Nein.«
    Allerdings nur deshalb nicht, weil er mich nicht danach gefragt hatte. Das war in gewisser Weise deprimierend, denn das bedeutete trotz des Kusses, dass er nicht darauf erpicht war, mich wiederzusehen. Mann, wie verwirrend das war! Ich meine, es wäre eh nicht gut gewesen, wenn wir einander wiedersahen. Er würde mir nur Fragen stellen, die ich postwendend beantworten würde, und statt eines romantischen Abendessens zu zweit bei Kerzenlicht säße ich am Ende in einer Zelle im örtlichen Gefängnis.
    Charlie starrte mich an. »Abbey?«
    Ganz offensichtlich hatte sie mit mir gesprochen, und das war mir entgangen. Die Hintertür des Minivans wurde zugeschlagen, und Kip schlenderte um den Wagen, um sich zu uns zu gesellen.
    »Stig und Claude sind verstaut. Fahren wir jetzt?«
    Ich kletterte in den Wagen und setzte mich auf den Beifahrersitz. Erst als ich meinen Sicherheitsgurt anlegte, wurde mir bewusst, dass Mike ja gesagt hatte: ›Wir sehen uns‹. Das war noch eine Sache, die ich besser nicht vor Charlie erwähnte.
    »Wenn wir in unserem neuen Haus sind und alles ausgeladen haben, tausche ich den Minivan ein«, verkündete sie und lenkte den Wagen mit halsbrecherischer Geschwindigkeit von der Mittelspur der Autobahn auf die Überholspur. »Da dein neuer Polizistenfreund von diesem Wagen das Nummernschild kennt, sind wir damit zu schnell aufzuspüren.«
    »Ich habe den Minivan gern«, protestierte Kip, den Mund voller Haribo.
    »Wir können nichts riskieren. Darüber hinaus müssen wir für unseren nächsten Job etwas darstellen, was das Auto unbedingt reflektieren sollte.« Sie drückte auf die Hupe, als ein Lkw aus der Mittelspur plötzlich vor uns einscheren wollte.
    »Was für ein Auto denn?« Ich betete, dass ihr nur ja kein Sportwagen vorschwebte. Sie tat bereits, was sie konnte, um uns mit dem Minivan umzubringen, sodass sie in allem, was auf Geschwindigkeit ausgerichtet war, klar zu einer tödlichen Waffe werden würde.
    »Etwas sehr Anständiges, das aber auch ein wenig Spaß macht«, erklärte sie und nahm sich eine Hand voll von Kips Haribos, um sie sich in den Mund zu stopfen. Ich schloss die Augen und betete, sie möge beide Hände zum Lenken benutzen.
    »Möchtest du, dass ich ein paar Wagenmodelle recherchiere?«, bot Kip eifrig seine Hilfe an. Wie die meisten Jungen im Teenager-Alter war er ein Autonarr. Er besaß fundierte Kenntnisse hinsichtlich Benzinverbrauch, Beschleunigungszeiten von null auf hundert und Lackvariationen, und das über so gut wie jedes Modell, das auf dem Markt war.
    »Ich brauche etwas, das nahelegt, dass ich eine anständige, hart arbeitende, katholische Sekretärin bin.« Charlie krallte sich ein weiteres Haribo, und der Minivan geriet gefährlich ins Schlingern.
    Ich unterdrückte ein Kichern. »Was für ein Auto sollte das wohl schaffen?«
    »Da gibt es mehrere Möglichkeiten.« Kip schlürfte Cola aus einer Flasche. »Ich kann dich zu Wagen-Auktionen

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