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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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wieder beruhigt haben, und die Aussichten, dass er uns in Cheshire ausfindig macht, sind gering.«
    »Er hat aber gesagt, dass er uns überall finden würde.« Kip machte sich Sorgen.
    »Er kennt unseren Nachnamen nicht und weiß ebenso wenig, wo wir wohnen. Es wird alles gut.« Ich bemühte mich, zuversichtlich zu klingen, damit er sich nicht sorgte. Er wirkte erleichtert, also schien ich zuversichtlich geklungen zu haben. Ich konnte nur hoffen, dass Freddie nicht nach uns suchen würde. Seine Drohung, dafür würden wir bezahlen, hatte nicht so geklungen, als habe er damit gemeint, sich lediglich auf finanzieller Ebene an uns zu rächen. Seinem Selbstbewusstsein versetzte es einen schweren Schlag, feststellen zu müssen, dass er von zwei Mädchen hereingelegt worden war.
    Nachdem alle Kartons im Minivan verstaut waren, hatten wir nur noch Stig, den Leguan, und Claude, den Hamster, in ihre Reisekäfige zu stecken und sie auf dem Rücksitz zu verladen. Charlie weigerte sich, mit dem Transfer von Kips Tieren auch nur das Geringste zu tun zu haben, und machte es sich auf dem frisch gereinigten Sofa bequem, um noch einmal die Fahrtroute zu studieren. Mir wurde Claude aufgehalst, während Kip sicherstellte, dass Stig es auf der Reise angenehm hatte.
    Ich hatte gerade den Kopf in den Minivan gesteckt, um noch ein paar Dinge umzuräumen, die um Claudes Käfig herumstanden, als ich hinter mir die inzwischen viel zu vertraute Stimme eines Mannes vernahm.
    »Geht es auf Reisen, Abbey?«
    Ich drehte mich dermaßen abrupt um, dass ich mit dem Kopf gegen die Oberkante des Minivans stieß. Mike hatte sich gegen einen Laternenpfahl gelehnt, und seine dunkelbraunen Augen inspizierten mit spöttischem Blick unsere Habseligkeiten. Gott, war dieser Mann attraktiv mit den breiten Schultern und den langen Gliedmaßen, und dann verströmte er auch noch dieses Flair des Geheimnisvollen, das mich jedes Mal dahinraffte, wenn wir einander begegneten.
    »Äh, wir ziehen um.« Ich drehte mich um und hielt Ausschau nach Charlie oder Kip, aber keiner von beiden war in Sicht.
    »Oh. Weit weg?« Er war viel zu sexy für einen Bullen. Und außerdem brauchte er nur in meiner Nähe zu sein, und mein gesamtes Innenleben fühlte sich an, als würde es zu Brei.
    »In die Nähe von Wilmslow, Cheshire«, krächzte ich. Dieser Zwang, die Wahrheit zu sagen, brachte mich noch um. Fragte er mich nach der genauen Adresse, würde ich keine andere Wahl haben, als sie ihm im Detail zu nennen, einschließlich der Postleitzahl. »Was führt Sie her?« Ich beschloss, den Spieß umzudrehen. Er tauchte immer wieder auf, wie eine abgewetzte Münze, die ständig durch den Geldautomaten fällt, und wenn er hinter Freddie her war, warum belästigte er dann uns? Es mangelte mir an der erforderlichen Eitelkeit, um glauben zu können, dass er an mir interessiert war, aus persönlichen Gründen … obwohl es mir gefallen hätte, wenn es so gewesen wäre.
    »Mir ist da ein Gerücht zu Ohren gekommen, das mich beunruhigt hat.« Seine dunklen Augen klebten auf meinem Gesicht, und ich spürte, dass meine Wangen ganz heiß wurden.
    »Ach ja?« Wo zum Teufel blieb Charlie?
    »Freddie Davis ist nicht gerade ein netter Mensch. Es bringt nichts Gutes, sich mit ihm anzulegen.«
    Ein Schauer rann mir über den Rücken. »Ist das so?« Meine Zunge blieb mir unter dem Gaumen kleben. Der holzige Duft seines Rasierwassers drang mir in die Nase. Ich hatte recht gehabt: Berufliche und nicht persönliche Gründe hatten ihn hergeführt. Mein Herz rutschte leicht in Richtung Hose.
    Obwohl natürlich …
    »Ich kenne die genauen Hintergründe der Beziehung zwischen Ihnen, Ihrer Schwester und Freddie nicht, doch würde ich Ihnen empfehlen, sich weiträumig von ihm fernzuhalten.« Mike streckte sich durch und trat einen Schritt auf mich zu. Die Spitzen seiner Schuhe hätten um Haaresbreite meine Schuhspitzen berührt. Eine elektrische Spannung schien zwischen uns zu entstehen.
    Ich schluckte. »Cheshire ist ziemlich weit weg.«
    »Seien Sie äußerst vorsichtig, Abbey. Wir sehen uns.« Er bedachte mich mit dem gleichen aufmerksamen Blick, den er mir zuvor bereits geschenkt hatte, und dann beugte er sich langsam vor, bis seine Lippen die meinen trafen. Ich schloss die Augen bei dieser Kostprobe von Testosteron, Kaffee und einem gefährlich erotischen Mann.
    Als ich meine Augen wieder öffnete, war er verschwunden. Weg! Als sei er niemals da gewesen. Wie eine Blöde stand ich mitten auf der Straße.

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