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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nell Dixon
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etwas nachließ, griff ich mir die Notizbücher, die Kip neben dem Computer aufbewahrte. Ohne ein Transportmittel konnten sie nicht allzu weit gekommen sein, und Sophie schien mir ebenso weltfremd zu sein wie Kip, wenn ich den Worten ihres Vaters glauben durfte. Aus der Notiz, die er für mich hinterlassen hatte, ging nichts weiter hervor – sie enthielt lediglich Anweisungen, wie seine Tiere gefüttert und versorgt werden mussten.
    Mein Handy klingelte, und ich riss es an mich, weil ich hoffte, Kip sei am Apparat, um mir mitzuteilen, dass er in Sicherheit war.
    »Ich hoffe, Sie haben bis morgen das Geld, oder es wird Ihnen und Ihrer Schwester ebenso ergehen wie Ihrem Auto.«
    Die Männerstimme verstummte, und ich ließ das Telefon fallen. Was zum Teufel? Was stimmte denn mit dem Auto nicht? Charlie war mit dem Wagen zur Kirche gefahren!
    Ich packte mir neuerlich das Handy und drückte auf die Kurzwahl.
    »Charlie, wo bist du?«
    Meine Stimme klang offenbar seltsam. »Was ist passiert, Abbey? Ich komme gerade aus der Kirche.«
    »Wo ist das Auto?«
    »Auf dem Parkplatz. Warum?«
    »Steig nicht ein!«
    »Abbey, was ist los?« Am anderen Ende der Leitung hörte ich das gedämpfte Donnern einer Explosion und Charlies Aufschrei.
    »Charlie! Charlie!« O Gott, mein Herz schlug so schnell, dass ich glaubte, ich würde sterben. Meine Mutter war tot, mein Bruder wurde vermisst, und jetzt hörte es sich so an, als habe man meine Schwester in die Luft gejagt.
    »Der Wagen steht in Flammen!« Es war Charlie, die das sagte, mit zitternder Stimme zwar, doch war sie am Leben. Fluten von Erleichterung erfassten mich, da sie offenbar heil geblieben war.
    Ich vernahm einen erregt klingenden spanischen Wortschwall und riet, dass Bella immer noch bei ihr war.
    »Charlie!«
    »Ich bin hier. Ich bin okay. O mein Gott, das Auto ist gerade explodiert. Ich muss Schluss machen.« Im Hintergrund hörte ich Sirenen heulen, und sie unterbrach die Verbindung.
    Sophies Vater stand neuerlich vor der Haustür.
    »Sie hatten recht. Das Zelt ist nicht mehr da, und das Gleiche gilt für einen kleinen Ofen und ihren Schlafsack.« Voller Hoffnung blickte er mich an, in etwa so wie Philippes Hunde, wenn sie mir ein Stöckchen zurückbrachten und wollten, dass ich es noch einmal warf.
    »Okay, wir müssen versuchen, klar zu denken. Sie können nicht weit gekommen sein.«
    Durch die geöffnete Haustür flog eine riesige fette Motte herein und umflatterte die Lampe im Korridor. Sophies Vater starrte immer noch erwartungsvoll.
    »Ich ziehe mir rasch Schuhe an und hole meinen Mantel. Mir ist gerade eine Idee gekommen, wo sie sein könnten.« Ich zwängte meine Füße in die Turnschuhe und hoffte, dass mein Instinkt mich nicht trog.
    Ich kritzelte ein paar Zeilen für Charlie nieder und klebte den Zettel auf die Kühlschranktür. Wie es aussah, würde dies eine höllische Nacht werden. Sophies Vater hatte zumindest die Weitsicht besessen, eine Taschenlampe mitzunehmen, und so machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Park.
    Wir waren noch nicht weit gekommen, als ein vertrauter schwarzer Sportwagen mit quietschenden Reifen in unsere Straße einbog und neben uns eine Vollbremsung machte.
    »Bist du okay, Abbey?« Mike sprang aus dem Wagen, ließ die Tür offen stehen, so eilig hatte er es, zu mir zu kommen. Sophies Vater verzog das Gesicht zu einer missbilligenden Miene, als Mike nach meinen Händen griff.
    »Ja.« Na ja, ich war okay, körperlich zumindest. Mental war ich ein Wrack. Ich wusste nicht, um wen ich mich zuerst sorgen sollte, um Charlie oder um Kip, und dann war da ja noch die Kleinigkeit, dass das Auto in die Luft geflogen war. Freddies Mannen hatten gemeint, was sie gesagt hatten.
    »Wir haben über Funk gehört, dass auf dem Parkplatz der Kirche ein Wagen explodiert ist. Sie haben das amtliche Kennzeichen von Charlies Fahrzeug durchgegeben.« Im gelben Licht der Straßenlaterne wirkten seine Gesichtszüge wie verhärmt.
    »Charlie hat nicht im Wagen gesessen. Sie ist in Ordnung, aber das ist nicht alles. Kip ist verschwunden. Er ist weggelaufen.« Ich stellte Sophies Vater vor.
    »Habt ihr irgendeine Idee, wo sie sein könnten?« Mike schlug die Tür zu und verschloss seinen Wagen, nachdem er eine Taschenlampe herausgenommen hatte, die auf dem Armaturenbrett platziert gewesen war.
    »Als ich gestern die Hunde ausführte, war mir, als hätte ich jemanden gesehen, der wie Kip aussah, und das war am äußersten Ende des Parks, wo es ins Gebüsch

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