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Lügennetz: Thriller (German Edition)

Lügennetz: Thriller (German Edition)

Titel: Lügennetz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Michael Ledwidge
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Alkohol fließen. Vielleicht war das ganz gut. Dann würde die gesamte Polizei einschließlich Peter hoffentlich mehr mit dem Touristenstrom zu kämpfen haben als sonst.
    Ich ließ mich auf das niedrige weiße Ledersofa fallen und rief Emma an. » Ich hab’s geschafft « , sagte ich. » Ich bin total müde. «
    » Klar, Mom « , erwiderte Emma. » Ich hab echt Mitleid mit dir. Genieß deine Geschäftsreise nach Key West. Pass auf, dass du dir nicht den Rücken ausrenkst, wenn du die ganze Nacht Limbo tanzt. «
    Ich schüttelte den Kopf. Sie hatte keine Ahnung, wie gerne ich hier wieder wegwollte, wie gerne ich zum Flughafen gefahren und nach Hause geflogen wäre.
    » Und du fängst am besten erst gar nicht an, mit dieser Gabby zu feiern, Fräulein Neunmalklug. Ich liebe dich, Wilson. Ich rufe dich morgen an. «
    Nachdem ich aufgelegt hatte, wählte ich die Nummer von Harris’ Anwalt, Charles Baylor, den ich am nächsten Tag in seinem Büro aufsuchen wollte. Niemand meldete sich. Überraschte mich das? Ich überlegte, eine Dusche zu nehmen, doch dann sah ich zum Himmel hinauf. Die Sonne ging gerade unter, und der Himmel überzog sich mit diesem lächerlich intensiven elektrischen Blau. Wieder schüttelte ich den Kopf, als ich mich an unsere Party beim letzten Sonnenuntergang auf dem Mallory Square erinnerte. Zu Bob Marley tanzend und singend hatte ich mir damals während unserer Ferien tatsächlich eingebildet, ich könnte immer glücklich und sorgenfrei leben.
    Falsch gedacht.
    Trotz der Erinnerung und meines Grundsatzes, Arbeit und Vergnügen sauber zu trennen, beschloss ich, mit dem Schampus samt Wasserglas auf die Dachterrasse zu gehen. Wenn nämlich irgendjemand auf dieser Erde was zu trinken brauchte, dann ich.
    Ach nein, ich entschied mich um– und ließ das Wasserglas stehen. Die Verschlussfolie der Flasche segelte hinter mir auf dem Weg hinaus zur Terrassenliege auf den Boden.

7 3
    Charles Baylors Büro lag in der Terry Lane, einer Querstraße südlich des Hemingway-Hauses in Old Town. Punkt neun Uhr am Freitagmorgen klingelte ich, eine Schachtel mit Doughnuts in der einen Hand, ein Papptablett mit Kaffeebechern in der anderen, mit dem Ellbogen an seiner Haustür.
    Hinter dem Haus schrie eine Säge, auf der Veranda vor dem Haus stand ein verrostetes Fahrrad neben einigen ramponierten Taucherflaschen. Was für eine Kanzlei war denn das hier? Als die Säge verstummte, stellte ich den Kaffee ab und pochte mit der Faust gegen die Tür.
    Ein müde wirkender Typ ohne Hemd, aber mit grünem Stirnband, Schutzbrille und Atemmaske öffnete kurz darauf die Tür. Seine Hände wischte er an dem einzigen sichtbaren Kleidungsstück ab, seinen abgeschnittenen Jeans.
    » Ja? « , fragte er.
    » Ich möchte gerne zu Charles Baylor, dem Anwalt. «
    » Er ist im Moment nicht da. « Der Typ grinste idiotisch und zog sich die Maske vom Gesicht. » Ich bin Charlie Baylor, der Zimmermann. Vielleicht kann ich Ihnen ja helfen. «
    Ich zwang mich, nicht die Augen zu verdrehen. Freut mich auch, dich kennenzulernen, du Klugscheißer. » Ich bin Nina Bloom von Scott, Maxwell und Bond. Ich wurde beauftragt, Ihnen beim Justin-Harris-Fall zu helfen. Ich habe Ihnen etwa ein Dutzend Nachrichten hinterlassen. «
    » Achgottachgott « , sagte Baylor mit übertrieben bäurischem Akzent. » Sie müssen schon Miss New York City sein, um den zurückgebliebenen Strandpennern was über Gesetze beizubringen. Ich habe alle Anrufe von Ihnen und der rechtschaffenen Mission NYC rettet Leben erhalten, ja. Haben Sie denn meine E-Mail nicht bekommen? ›Danke, aber nein danke.‹ Mein Mandant ist in kompetenten Händen. Sie sollten mal auf Ihren Blackberry schauen. Im Betreff meiner Nachricht steht, glaube ich, so was wie ›Suchen Sie sich einen Baum zum Umarmen‹. Den Kaffee müssen Sie wohl alleine trinken. Schade. Bis irgendwann mal. «
    Gab es ein größeres Arschloch als diesen Typen hier? Als er mir die Tür vor der Nase zuknallen wollte, ließ ich den Doughnut-Karton in den Spalt fallen.
    Ich war aus vielerlei Gründen hergekommen. Quatsch machen gehörte nicht dazu.
    » ›Kompetente Hände‹? « , schrie ich ihn an, während er entsetzt auf den Doughnut-Karton hinunterblickte. » Was bauen Sie denn da hinten, Mr Baylor? Harris’ Sarg? «
    Er zog sein Stirnband ab und strich sich mit der Hand durch sein blondes Haar. Er sah aus wie Anfang vierzig, doch sein schmales, dunkles, vom Wetter gezeichnetes Gesicht wirkte immer noch irgendwie

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